Dr. Dieter Brinkhoff geht – Stephan Boensmann übernimmt

Fast drei Jahrzehnte am Krankenhaus Rahden

Mehr als 20 Jahre kollegiale Zusammenarbeit am Krankenhaus Lübbecke-Rahden, Standort Rahden: Stephan Boensmann (2. v.l.) und Dr. Dieter Brinkhoff (2. v.r.) mit Geschäftsführerin Tanja Warda (links) und Prof. Dr. Nils Ewald, Ärztlicher Direktor am Krankenhaus Lübbecke-Rahden.

Fast drei Jahrzehnte als Klinikmediziner an einem Ort, nahezu ein gesamtes Arbeitsleben - das bleibt nicht folgenlos. In Rahden gibt es ein geflügeltes Wort. Dort geht man nicht ins Krankenhaus, man "geht zu Brinkhoff". Gemeint ist Oberarzt Dr. Dieter Brinkhoff, der am Krankenhaus Lübbecke-Rahden in exakt 29 Jahren und drei Monaten zu einer Marke geworden ist. Der Internist, vor wenigen Tagen in den Ruhestand gegangen, winkt bei all der Ehre lächelnd ab. Zwar habe er viele Bewohner aus dem Umland in den Jahren behandelt, doch im Gegensatz zu seinen Patienten sagen ihm Namen nicht viel. "Ich kenne die Krankengeschichte der Menschen besser als ihre Namen", sagt Dr. Brinkhoff. Niemand hat es ihm je übel genommen.

Um solch einen Status zu erreichen, brauche es "Vertrautheit", sagt Professor Dr. Nils Ewald, Direktor des Zentrums für Innere Medizin am Krankenhaus Lübbecke-Rahden. Und weiter: "So etwas entwickelt sich nur, weil Dr. Brinkhoff hier vor Ort verwurzelt ist." Auch Tanja Warda, Geschäftsführerin des Krankenhauses Lübbecke-Rahden, nickt zustimmend. "Dr. Brinkhoff ist zu einer wichtigen Persönlichkeit für die Rahdener geworden."

Als Dr. Dieter Brinkhoff Mitte der achtziger Jahre in Rahden begann, herrschte ein anderes Zeitalter in der Medizin. Das Notarzt-System, wie es heute verbreitet ist, war gerade erst im Aufbau. "Ein Kollege hatte Funk im Auto und fuhr quasi privat zu den Unfällen raus", erzählt Dr. Brinkhoff. Heute rückt vom Standort Rahden einer von kreisweit fünf Notärzten rund um die Uhr aus. Auch eine Intensivstation gab es am Krankenhaus nicht. "1990 haben wir hier in Eigenregie ein Zimmer umfunktioniert und die Intensivbehandlung mit einem Beatmungsplatz eingeführt", sagt Dr. Brinkhoff. Nach der jüngsten Sanierung des Hauses können aktuell mehrere Patienten parallel auf der Intensivstation behandelt werden.

Auch die Liegezeiten in den Krankenhäusern sind mit heute nicht zu vergleichen. Im Bundesdurchschnitt verbrachten Patienten vor drei Jahrzehnten 19 Tage nach einer Operation auf Station, heute sind es noch 5,3 Tage in der Inneren Medizin der Mühlenkreiskliniken. "Wir waren in Rahden mit 15,6 Tagen schon besser als der Durchschnitt", sagt Dr. Brinkhoff, dessen Vater jahrzehntelang als Allgemeinmediziner mit Praxis im Lübbecker Ortsteil Blasheim tätig war. Das war auch der Grund, warum Brinkhoff vor dem Medizinstudium einen Abschluss in Physik machte. "Ich wollte nicht in Konkurrenz zu meinem Vater treten und mir eine eigene berufliche Identität schaffen", sagt Dr. Brinkhoff. Doch die Arbeit im Labor, oftmals alleine, war auf Dauer nicht seine Sache. "Ich wollte in einem Team arbeiten", sagt Dr. Brinkhoff. Gefunden hat er es in Rahden.

Der frühere Handballspieler Brinkhoff macht sich nach seiner Pensionierung um das Patientenwohl keine Sorgen, denn ein alter Weggefährte übernimmt seine Oberarztposition. Stephan Boensmann arbeitete 21 Jahren mit Brinkhoff zusammen und ist seit 1988 am Standort Rahden. Auch er stammt aus einer Arztfamilie. Sein Vater war von 1971 bis 2004 Allgemeinmediziner mit Praxis in Espelkamp. Boensmann schätzte in all den Jahren die kollegiale Zusammenarbeit im Verbund mit der medizinischen und pflegerischen Versorgung zwischen den Ärzte und Pflegekräften - gerade zum Wohle der Patienten am Standort Rahden. Dies ist ihm auch in der Zukunft wichtig. Neben seinen jetzigen Aufgaben wird in der Zukunft ein weiterer Schwerpunkt auf die Gastroenterologie gelegt. Das bedeutet, dass der Bereich der Basisdiagnostik in Bezug auf Magen- und Darmspiegelungen weiter ausgebaut werden soll.

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