Eine saubere Sache

Krankenhaus Bad Oeynhausen erhält MRE-Zertifizierung

Foto: von links. Vorstandsvorsitzender Dr. Olaf Bornemeier, Hygienefachkraft Ralf Jaworek, Landrat Dr. Ralf Niermann, Leiter des Kreisgesundheitsamtes Dr. Peter Witte, hygienebeauftragter Arzt Dr. Klaus Dieter Rinne, Geschäftsführer Mario Bahmann, Hygienefachkraft Uta Albrecht und der Ärztliche Direktor Dr. Mathias Emmerich.

Landrat Dr. Ralf Niermann und der Leiter des Kreisgesundheitsamts, Dr. Peter Witte, haben dem Geschäftsführer des Krankenhauses Bad Oeynhausen, Mario Bahmann, das MRE-Qualitätssiegel übergeben. Damit wird der Gesundheitseinrichtung der Mühlenkreiskliniken ein vorbildlicher Schutz vor multiresistenten Erregern (MRE) bescheinigt.
Der Vorstandsvorsitzende der Mühlenkreiskliniken, Dr. Olaf Bornemeier, nannte die Auszeichnung bei der Zertifikatsübergabe „eine hervorragende hygienische Arbeitsleistung zum Schutze von Mitarbeitern und Patienten“. Die Re-Zertifizierung ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Nach Angaben des Kreisgesundheitsamtes erlangen nur 40 Prozent der Kliniken die Re-Zertifizierung im ersten Anlauf. „Wir sind stolz, dass unsere fünf Krankenhäuser und Kliniken keinerlei Probleme bei der Überprüfung hatten. Unsere Hygienekonzepte haben überzeugt“, stellt Dr. Bornemeier zufrieden fest. Zum Hygienekonzept am Krankenhaus Bad Oeynhausen gehört beispielsweise ein regelmäßiges Screening der Patienten auf multiresistente Erreger sowie eine regelmäßige, intensive Schulung aller Mitarbeiter. Auch unangekündigte Hygiene-Überprüfungen gehören zum Programm. Wie man sich das vorstellen muss, erklärt Hygienefachkraft Uta Albrecht: „Wir kommen unangekündigt auf die Station, trommeln alle Krankenschwestern und Ärzte zusammen und lassen uns die Finger zeigen. Von den Händen wird dann ein sogenannter Abklatsch genommen. Damit kann man Antibiotika-resistente Erreger feststellen.“ Die Überprüfungen werden bei ausnahmslos allen Mitarbeitern durchgeführt – von der Gesundheitspflege-Schülerin bis zum Chefarzt. Auch Geschäftsführer Mario Bahmann musste schon mal seine Finger für einen Abklatsch zeigen.
Der wohl bekannteste resistente Erreger, der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA), hatte vor einigen Jahren bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Grundsätzlich ist MRSA nicht gefährlich. Etwa drei bis fünf Prozent der Bevölkerung sind Träger dieses Keims. Gefährlich wird der Keim, wenn er auf einen geschwächten Organismus trifft. Dann kann es zu einer Infektion kommen, die aufgrund einer Antibiotika-Resistenz schwer zu behandeln ist. „Deswegen ist Hygiene, speziell die Hand-Hygiene im Krankenhaus so wichtig. Denn die zehn gefährlichsten Überträger des Keims befinden sich an unseren Händen“, sagt Dr. Mathias Emmerich, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Bad Oeynhausen. Mittlerweile geht die MRSA-Keimbelastung in Deutschland zurück. „Der Kampf gegen den Erreger zahlt sich aus“, sagt Hygienefachkraft Ralf Jaworek. Dennoch sind Hygienemaßnahmen wichtiger denn je. Denn es gibt bereits andere Keime, die ebenfalls gegen Antibiotika Resistenzen aufweisen.
Landrat Dr. Ralf Niermann sieht die Mühlenkreiskliniken insgesamt sehr gut aufgestellt im Kampf gegen resistente Keime: „Das Krankenhaus Bad Oeynhausen hat durchweg gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt, auf die man stolz sein kann. Auch wenn sich die Situation durch erste Erfolge im Kampf gegen resistente Keime Gott sei Dank etwas entspannt hat, bleibt die Durchsetzung von Hygiene im Gesundheitssystem eine Daueraufgabe, der man sich stellen muss“, sagte der Landrat.
Krankenhausbesucher können sich an diesem Kampf gegen resistente Keime ebenfalls beteiligen: Wer die in allen Standorten der Mühlenkreiskliniken aufgestellte Hand-Desinfektion nutzt, stellt sicher, dass er keine resistenten Keime über Handkontakt auf Patienten überträgt. Denn viele MRSA-Träger wissen von ihrer Besiedelung nichts, da sie vollkommen beschwerdefrei leben. Mit einer einfachen Handdesinfektion kann man seine Angehörigen aber auch andere Patienten und Krankenhausmitarbeiter schützen.

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