Espelkamper Team dreht Kinofilm im Krankenhaus Lübbecke-Rahden

Sven Martinek übernimmt Hauptrolle und spielt Chefarzt mit Gewissensbissen

Hauptdarsteller Sven Martinek (rechts im Bild) wird in die Vorgehensweise des OP-Betriebs eingewiesen. Zweiter von links ist Regisseur Andreas Olenberg.

Lange bevor Hauptdarsteller Sven Martinek die Szenerie betritt, wird es hektisch auf den Fluren der OP-Abteilung des Krankenhauses Lübbecke-Rahden am Standort Lübbecke. Doch weder Mediziner noch OP-Pfleger, sondern eine Filmcrew huscht durch die Räume. Alle sind locker in Jeans und Kapuzenpulli gekleidet, ein Techniker mit langem Haar trägt kurze Hosen.

Martinek kommt lässig mit einer Umhängetasche den Gang hinunter und verschwindet nach kurzem Gruß in einem kleinen Raum, in dem die Maskenbildnerin ihr Lager aufgeschlagen hat. Wenig später steht er in grüner OP-Kleidung als Chefarzt Ben Eisenberg parat und scherzt mit den Umstehenden. Es bleibt noch Zeit, denn Kameramann Sebastian Sellner und Regisseur Andreas Olenberg, beide aus Espelkamp, sind noch nicht mit dem Licht zufrieden. Mehrfach werden Lampenschirme neu ausgerichtet, Komparsen eingewiesen und medizinisches Gerät durch den OP geschoben. Schon vor der ersten Szene hängt das Team dem Zeitplan hinterher, doch niemanden scheint das zu stören. Möglichst perfekt soll er werden, der erste Kinofilm der Produktionsfirma Camcore mit dem Titel "Phantomschmerz".

Die drei Espelkamper Freunde Daniel Littau, Andreas Olenberg und Sebastian Sellner drehen seit ihrem zwölften Lebensjahr gemeinsam Kurzfilme. Littau ist Produktionsleiter und gleichzeitig Schauspieler, der in "Phantomschmerz" in die Rolle eines Taxifahrers schlüpft, der seinen Bruder bei einem Verkehrsunfall verlor. Zufällig steigt der angetrunkene Chefarzt Ben Eisenberg, gespielt von Sven Martinek, in sein Taxi, der seinen Bruder nach dem Unfall operierte. Und plötzlich stellen sich die Dinge ganz anders dar. Die Idee zu dem Film kam dem Trio nach eigenen Angaben "gegen sechs Uhr morgens". Gut ein Jahr benötigten sie, um das Drehbuch zu schreiben.

Sven Martinek wurde einem breiteren Publikum ab 1996 durch die RTL-Actionserie "Der Clown" bekannt. Doch auch Medizinerrollen sind ihm nicht fremd. In der Arztserie "Stefanie - eine Frau startet durch" spielte er einen Oberarzt, bei "Tierärztin Dr. Mertens" gab er den Kinderarzt Dr. Christoph Lenz. Im Lübbecker Operationssaal zeigte Martinek, dass er weit mehr als nur schauspielern kann. Die Zeit vor den ersten Aufnahmen des Tages nutzte der 54-Jährige, um einen eigenen Kurzfilm mit seinem Smartphone im Operationssaal zu drehen. Als die erste Klappe fiel, konnte man Martineks Werk schon bei Facebook sehen. Der nicht ganz ernst gemeinte Tenor lautete: "Ruhe im OP - ich bin hier der Chefarzt ". Die eigentlichen Dreharbeiten gestalteten sich anschließend deutlich ernsthafter. Drei Tage drehte das Team im Krankenhaus Lübbecke-Rahden am Standort Lübbecke.

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