Ein Ort, zum gemeinsamen Zocken

Treue Spender ermöglichen ein Stück Normalität

Echte Freunde stehen zusammen und zocken auch zusammen. Wann immer er Zeit hat, besucht Fabian seinen Freund Dustin, wenn er im ELKI im Johannes Wesling Klinikum Minden behandelt wird. Treffpunkt ist die Quietschküche, die dank der Unterstützung der „Initiative Eltern krebskranker Kinder“ einen Ort des Abschaltens bildet.

Dustin ist unfreiwilliger Dauergast in der Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin im<link internal-link internen link im aktuellen> ELKI (Eltern-Kind-Zentrum) des Johannes Wesling Klinikums Minden. Viel Zeit verbringt er in der Quietschküche der Station E22. Hier sind Ärzte und Pflegekräfte spezialisiert auf die Behandlung und die Pflege von Kindern und Jugendlichen mit einer Krebserkrankung. Die Quietschküche ist dabei ein ganz besonderer Ort, an dem die Krankenhauswelt, mitten auf Station, ein wenig draußen bleiben kann. Wann immer es die Zeit erlaubt, bekommt Dustin Besuch von seinem Freund Fabian. Im Krankenzimmer bleiben sie selten. Ihr Weg führt in die Quietschküche. "Wir zocken hier gerne Karten oder hängen einfach zusammen ab", erzählt Dustin, während er sich im nächsten Moment schon wieder mit Fabian über die Regelauslegung zofft, bis die beiden schließlich in herzliches Lachen ausbrechen.

Die Quietschküche ist eines von vielen Projekten, das die<link internal-link internen link im aktuellen> Initiative Eltern krebskranker Kinder unterstützt. Auch das Claudia Driftmann, Erzieherin im ELKI hier als Ansprechpartnerin für Eltern, Kinder und Jugendliche zur Verfügung steht, ist dank der Initiative möglich. "Die Diagnose Krebs ist am Anfang für die Familien eine Katastrophe. Unser Ansatz ist es hier, neben der medizinischen und pflegerischen Versorgung, ein Stück Normalität aufrecht zu erhalten und den Eltern und den Kindern den Rücken ein Stück weit frei zu halten", verdeutlicht Driftmann.

Familienzusammenhalt fördert den Genesungsprozess
Etwa 20 an Krebs erkrankte Kinder werden pro Jahr im ELKI medizinisch versorgt. Die Behandlungen mit medikamentösen Therapien oder auch Operationen ziehen sich oft über Monate und manchmal auch über Jahre hin. "Diese unbürokratische Hilfe für die Familien ist ein unglaublich wertvoller Beitrag zur Genesung des Kindes", erklärt Professor Dr. Bernhard Erdlenbruch, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am zukünftigen Universitätsklinikum Minden. "Die Krebserkrankung eines Kindes ist ein solcher Einschnitt und eine solche Belastung für die Eltern, dass alles, was ihnen auch finanziell ein klein wenig die Sorgen nimmt, auch unseren kleinen Patienten zu Gute kommt." Denn der Verein springt auch dann ein, wenn Eltern die Fahrkosten vom Heimatort in die Klinik nicht auf Dauer tragen können oder wenn die Eltern und Geschwisterkinder zwischendurch einfach mal einen kleinen Erholungsurlaub brauchen.

WEZ-Mitarbeiter gehören zum treuen Spenderkreis
All dies ist nur möglich aufgrund der unermüdlichen Spendenbereitschaft von Privatpersonen, Vereinen und ganzen Belegschaften aus dem gesamten Großraum Minden. Zu den treuesten Spendern gehören die Mitarbeiter der WEZ-Supermärkte. Ursula Brüggemann ist zwar mittlerweile Rentnerin, sie organisiert aber seit 16 Jahren die jährliche Spendensammlung, die seit 10 Jahren der "Initiative Eltern krebskranker Kinder" zu Gute kommt. "Wir hatten die Idee, dass meine Kollegen und ich doch die Cent-Beträge der Lohn- und Gehaltsabrechnung spenden könnten. Es ist daraus eine Tradition geworden, die auch von der Geschäftsführung der WEZ-Märkte immer großzügig aufgerundet wird." Im vergangenen Jahr ist aus den Beträgen zwischen einem und 99 Cent die stattliche Summe von 2.500 Euro geworden. Über all die Jahre sind so 25.500 Euro zusammenkommen. Für Renate Oevermann, Vorsitzende der Initiative ist dies ein ganz wichtiger Beitrag: "Jeder Cent und jeder Euro zählen, wenn es darum geht, unsere Eltern hier zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund können wir Frau Brüggemann und ihren Kolleginnen und Kollegen gar nicht genug danken für ihre regelmäßige Unterstützung." Das neueste Projekt der Initiative ist es, Schminkkurse für Mädchen anzubieten. "Gerade für die Teenager ist dies eine hilfreiche Abwechslung", berichtet Erzieherin Driftmann. "Durch die Nebenwirkungen der Chemotherapie verlieren die Patienten oft alle Haare. Besonders für die Mädchen eine nicht einfache Phase, in der wir sie zu unterstützen versuchen." "Mir hat das damals nicht so viel ausgemacht", ruft Dustin durch die Quietschküche herüber und knallt noch eine Spielkarte auf den Tisch. Er hat bereits zwei Chemotherapien und zwei Knochenmarkspenden hinter sich. Sein aktueller Aufenthalt bei den Krebsspezialisten im ELKI dient der engmaschigen Kontrolle. Während der Hüllhorster die nächste Kartenrunde mit seinem Freund Fabian einläutet erwähnt er noch beiläufig: "Erst wurden meine Knochenmarkwerte wöchentlich kontrolliert, jetzt schon alle paar Monate und bald nur noch halbjährlich. Aber so wird das weitergehen, mein Leben lang."

 

Kontakt:
Initiative Eltern krebskranker Kinder Minden e.V.
Ansprechpartnerin Claudia Driftmann (Erzieherin)
Johannes Wesling Klinikum Minden (Station E22)
Hans-Nolte-Straße 1
32429 Minden
Telefon: 0571 – 790 51369
E-Mail: <link>claudia.driftmann@muehlenkreiskliniken.de

Spendenkonto bei der Sparkasse Minden-Lübbecke
IBAN: DE25 4905 0101 0080 505050

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