Neue Medizinstudenten lernen die Mühlenkreiskliniken kennen

Fast vierzig angehende Mediziner der Ruhr-Uni nehmen Kontakt auf

Im Herbst beginnt ihre Studienzeit in Minden. Jetzt waren etwa 40 Medizinstudierende der Ruhr-Universität Bochum zu Besuch im zukünftigen Universitätsklinikum Minden. Fragen zur Ausbildung in Minden beantworteten PD Dr. Ulrich J. Knappe (l.), Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie am JWK, Prof. Dr. Ulrich Cirkel (r.), Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am JWK, und Prof. Dr. Jörg Radermacher, Lehrkoordinator und Chefarzt der Klinik für Nierenheilkunde und Bluthochdruck am JWK.

Der Startschuss für das Medizinstudium in Ostwestfalen-Lippe ist nun auch durch die Studenten selber gefallen. Vierzig angehende Mediziner, die sich im sechsten Semester der medizinischen Fakultät an der Ruhr-Universität Bochum befinden, besuchten das Johannes Wesling Klinikum Minden (JWK), um ihre neue Lernumgebung genau kennen zu lernen. Drei Chefärzte führten die Gruppe einen Nachmittag lang durch das gesamte Krankenhausgebäude mitsamt der Neubaustelle für das zukünftige Campusgebäude und stellten die unterschiedlichen Abteilungen vor. Ab dem 17. Oktober diesen Jahres startet für etwa sechzig bis siebzig Studierende das siebte Semester ihres Studiums nicht mehr in Bochum, sondern in Ostwestfalen-Lippe. Sie studieren dann am Universitätsklinikum Minden, am Klinikum Herford, am Medizinischen Zentrum für Seelische Gesundheit in Lübbecke und an der Auguste-Viktoria-Klinik in Bad Oeynhausen.

"Ich bin wirklich positiv überrascht", sagte Andreas Böcker aus Herne, der auch schon einige Semester an der Universität Göttingen studierte und somit Vergleichsmöglichkeiten hat. "Schönes, neues Gebäude, alles logisch aufgebaut und viel größer als ich dachte. Auch die Professoren geben sich wirklich Mühe", sagte der 26-Jährige noch während des Rundgangs. Seine Gruppe wurde von Professor Dr. Jörg Radermacher, Lehrkoordinator für die Medizinerausbildung in Ostwestfalen-Lippe, durch das Haus geführt. Als Chefarzt leitet er die Klinik für Nierenheilkunde und Bluthochdruck. "Wir fangen gleich mal auf meiner Station an, da kenne ich mich am besten aus", sagte Radermacher zu Beginn der zweistündigen Tour durch das Johannes Wesling Klinikum Minden. PD Dr. Ulrich Knappe, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie, und Professor Dr. Ulrich Cirkel, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, führten ebenfalls Studenten durch das Haus. Zuvor hatten sich alle mit Kaffee und Kuchen aus der hauseigenen Küche gestärkt.

Besonders gespannt war der Medizinernachwuchs natürlich auf das neue Campusgebäude, welches derzeit am westlichen Ende des JWK entsteht. Hier werden zukünftig Hörsaal, Seminarräume und die Bibliothek verortet sein. Zwar konnte die Baustelle noch nicht besichtigt werden, doch die Studenten bekamen schon einen ersten Eindruck des neuen Standorts. "Das Campusgebäude ist zwar am Ende des Klinikums, aber von hier aus sind es doch nur ein paar Meter bis zu den Stationen" sagte Professor Dr. Jörg Radermacher, der dabei den praktischen Teil des Studiums im Blick hatte.

Lernen wird erleichtert
Obwohl erst im Rohbau, fand auch Jannick Sottorf das neue Campusgebäude ansprechend: "Wir sind zwar an die Nordmagistrale angeschlossen, aber auch ein Stück weg vom Trubel. Das wird das Lernen in der Bibliothek erleichtern." Das Minden am nördlichen Rand Nordrhein-Westfalens und nicht wie Bochum im Herzen des Ruhrgebiets liegt, kann er inzwischen verkraften. "Es hörte sich dann doch schlimmer an, als es tatsächlich ist", sagte Sottorf. Dr. Ulrich Knappe versicherte den Studenten auch noch einmal, dass man in Minden, mit seiner kompakten Struktur und seinen vielfältigen Freizeitangeboten sehr gut leben könne. Außerdem gebe es mehrere benachbarte Großstädte mit umfangreichsten Kulturangeboten, die bei Bedarf mit dem Zug schnell erreichbar seien.

Lehrkoordinator Radermacher erfüllte sich in Begleitung der Studenten noch einen kleinen Wunsch beim Rundgang. "Ich wollte schon immer mal wie ein Patient in die Notaufnahme gehen", sagte Radermacher. Und so ging es die breite Rampe hinauf zur Fahrzeughalle, wo sich der Eingang für Patienten befindet, die mit dem Rettungsdienst zum JWK kommen. Dort war das Personal erst erstaunt über die Anzahl der Personen, zeigte aber gleich auch Interesse an den neuen Studenten. "Dann werden wir sie ja bald öfter hier sehen", sagte ein Krankenpfleger im Vorbeigehen. "Herzlich Willkommen."

Am Ende des Nachmittags ging es für die Medizinstudenten in Minden noch in die Innenstadt, um das Freizeitangebot kennen zu lernen. "Was trinkt man hier wohl am besten?", fragte einer der Studenten. "Barre Pils", war die knappe und präzise Antwort von PD Dr. Ulrich Knappe.

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