Gesundheitskonzern auf stabilem Kurs

Innovationstempo muss gehalten werden

Der Dank von Dr. Olaf Bornemeier, Vorstandsvorsitzender der Mühlenkreiskliniken, und Dr. Kristin Drechsler, Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Mühlenkreiskliniken, für das positive Jahresergebnis 2015 geht an die Beschäftigten aller Berufsgruppen.

Bereits zum fünften Mal in Folge präsentieren die Mühlenkreiskliniken (MKK) ein positives Jahresergebnis. Etwa 4,2 Millionen Euro beträgt der Jahresüberschuss, den der kommunale Gesundheitskonzern für das abgelaufene Geschäftsjahr 2015 feststellen konnte. Die aktuellen Zahlen und Einschätzungen zur Entwicklung des Unternehmens präsentierte der Vorstand der Mühlenkreiskliniken am Mittag vor Journalisten im traditionellen Jahrespressegespräch. Der Verwaltungsrat der Anstalt öffentlichen Rechts hatte das Ergebnis in seiner jüngsten Sitzung so festgestellt.

"Wir sind ein gesunder Krankenhauskonzern mit gesunden Strukturen auf einem stetigen Wachstumskurs", fasst Dr. Olaf Bornemeier, Vorstandsvorsitzender der Mühlenkreiskliniken die aktuelle Lage zusammen. "Dieses Wachstum schlägt sich auch bei der Mitarbeiterzahl nieder. Erstmalig in der Geschichte der Mühlenkreiskliniken haben wir die Beschäftigtenzahl auf über 4.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steigern können." Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von fast 70 Beschäftigten. "Ihnen, unseren Medizinerinnen und Medizinern, unseren Pflegeexpertinnen und Experten, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Management und in allen anderen Bereichen gehört unser Dank", betonen Bornemeier und Dr. Kristin Drechsler, Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Mühlenkreiskliniken, unisono. "Ohne sie wäre die medizinische Versorgung nicht auf diesem hohen Niveau zu sichern und zu entwickeln gewesen." Dem besonderen Dank an die MKK-Belegschaft schloss sich auch der Verwaltungsrat der Mühlenkreiskliniken AöR an.

Der Zuwachs bei den Beschäftigten spiegelt den Leistungsaufbau in der Patientenversorgung wider. Kamen 2014 noch 74.520 Menschen zu einer stationären Behandlung in ein Haus der Mühlenkreiskliniken in Bad Oeynhausen, Lübbecke, Rahden oder Minden, so waren es im vergangenen Jahr 75.655. Noch deutlicher wird der Anstieg, wenn man sich den Schweregrad der Behandlungsbedürftigkeit der Patienten anschaut. Dieser stieg um 2,5 Prozent auf 75,694 Case-Mix-Punkte. "Diese Zahl ist für uns auch ein Indiz dafür, dass wir uns als anerkannter Anbieter von spitzenmedizinischen Leistungen weiter etablieren und die Expertise unserer Medizinerinnen und Mediziner überregional sehr gefragt ist", ordnet der Vorstandsvorsitzende die Entwicklung ein. Der Jahresumsatz stieg von etwa 320 Millionen Euro auf 334 Millionen Euro.

Erfreulich entwickelte sich auch das Jahresergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, das sogenannte EBITDA. Dieses lag bei 20,3 Millionen Euro. Bezogen auf den Umsatz ergibt sich eine EBITDA-Marge von etwa sechs Prozent. Damit gehören die Mühlenkreiskliniken im deutschlandweiten Vergleich mit zu den wirtschaftlichsten Krankenhauskonzernen in kommunaler Trägerschaft. Nichtsdestotrotz muss das Unternehmen weiter eine große Schuldenlast abtragen. Die Verbindlichkeiten, die im Wesentlichen auf den Bau des Johannes Wesling Klinikums Minden zurückzuführen sind, wurden 2015 weiter reduziert. Sie sanken von 198 Millionen Euro in 2014 auf 189 Millionen Euro in 2015.

Stationäre Versorgung ist der Dreh- und Angelpunkt
Neben den wirtschaftlichen Kennzahlen war das Jahr 2015 geprägt von einer Vielzahl von Aktivitäten und Entwicklungen. In der Öffentlichkeit wurde besonders die Partnerwahl der Ruhr-Universität Bochum wahrgenommen, die universitäre Medizinerausbildung für Ostwestfalen-Lippe mit den Mühlenkreiskliniken und dem Klinikum Herford zu etablieren. "An dieser Stelle ist es uns trotz aller Erfolge wichtig, eines festzuhalten", betont Bornemeier. "Unsere Daseinsberechtigung ist die medizinische und pflegerische Versorgung der Menschen im Kreis Minden-Lübbecke und den angrenzenden Regionen. Unsere wirtschaftlichen und sonstigen Anstrengungen und die daraus resultierenden Erfolge stehen ausschließlich im Dienst dieses Kernauftrages."

Jahr des kontinuierlichen Wandels
Das Jahr 2015 war geprägt von einer Reihe personeller Entwicklungen. Dr. Olaf Bornemeier übernahm im März den Vorstandsvorsitz und Dr. Kristin Drechsler im August die Position der Stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden. Am Krankenhaus Lübbecke-Rahden begann mit Christiane Höbig eine neue Pflegedienstleiterin und die Leitung des Institutes für Anästhesiologie und Intensivmedizin übernahm Dr. Brigitte Lehning. Ebenfalls am Standort Lübbecke-Rahden konnte mit PD Dr. Nils Ewald ein neuer Ärztlicher Direktor vorgestellt werden. Im Johannes Wesling Klinikum Minden rückte Bernd Mühlenbruch aus der Position der Stellvertretung in die Pflegedienstleitung auf. Wir sind ein dynamischer und flexibler Konzern", stellt der Vorstandsvorsitzende fest. "Auch personelle Wechsel werden hier natürlich zum einen als Verlust, aber vor allem als Bereicherung empfunden." Bestätigt wird dieser Eindruck von seiner Vorstandskollegin Drechsler. "Mittlerweile bin ich fast schon ein Jahr im Unternehmen. Ich als neue bin sehr schnell und offen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgenommen worden." "Wir pflegen bei den MKK außerdem die Kultur, den eigenen Beschäftigten Entwicklungs- und Karriereperspektiven zu eröffnen", ergänzt Bornemeier. 2015 stand außerdem im Zeichen vieler Partnerschaften. Der Vertrag mit der Ruhr-Universität Bochum und den anderen beteiligten Universitätskliniken wurde geschlossen, um die Medizinerausbildung für OWL auf den Weg zu bringen und der Bau des Medizin-Campusgebäudes mit dem neuen AUDIMAX wurde begonnen. Die Zusammenarbeit mit dem Klinikum Herford wurde noch auf den Gebieten des gemeinsamen Brustzentrums und bei den laboratoriumsmedizinischen Leistungen intensiviert. Im Johannes Wesling Klinikum Minden wurde ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) aufgebaut, das Krankenhaus Bad Oeynhausen bekam eine neue Angiologieanlage und einen komplett sanierten Ambulanzbereich. Am Standort Rahden wurde die klinische Ethikberatung etabliert. An der Akademie für Gesundheitsberufe gab es eine Premiere. Zum ersten Mal wurden Absolventen des Dualen Studiengangs Gesundheits- und Krankenpflege verabschiedet. Neben vielen Zertifizierungen von Behandlungszentren sticht noch die Verleihung des MRSA-Siegels für die Auguste-Viktoria-Klinik heraus. Damit haben alle Häuser der Mühlenkreiskliniken diese Auszeichnung erhalten. "Dies und das sehr professionelle Handling des jüngsten Übertragungsgeschehens zeigen, wie ernst wir unseren Versorgungsauftrag nehmen und welch hohen Stellenwert wir der Patientensicherheit in unseren Häusern einräumen", resümiert die Stellvertretende Vorstandvorsitzende Drechsler.

Dynamik prägt auch 2016
Auch 2016 wird, das zeichnet sich zur Jahresmitte ab, ähnlich intensiv wie 2015 für die Mühlenkreiskliniken werden. Die Aufnahme des Lehrbetriebs wurde und wird vorbereitet, damit die Medizinerausbildung im Oktober am Medizinischen Zentrum für Seelische Gesundheit, in der Auguste-Viktoria-Klinik und im Universitätsklinikum in Minden beginnen kann. "Derzeit läuft beispielsweise gerade die erste gemeinsame bundesweite Suche mit der Ruhr-Universität Bochum nach einem Universitätsprofessor und Klinikdirektor für das Fach Geriatrie. Außerdem suchen wir noch einen Professor oder eine Professorin für die psychosomatische Medizin", gibt Drechsler hintergründige Eindrücke in das aktuell laufende Vorbereitungsgeschehen des akademischen Lehrbetriebes. Neben dem universitären Anteil werden alle Häuser der Mühlenkreiskliniken ab dem Herbst 2016 auch Akademische Lehrkrankenhäuser der Ruhr-Universität Bochum werden. Außerdem laufen die Vorbereitungen, das stationäre geriatrische Angebot in allen Krankenhäusern des Konzerns zu etablieren. "Diese Ausweitung ist bereits Teil unserer Überlegungen zur MKK-Medizinstrategie 2025", verdeutlicht die Medizinerin Drechsler den Kontext dieser Entwicklung. "Gemeinsam mit den Klinikdirektoren und Führungskräften der Mühlenkreiskliniken erarbeiten wir derzeit langfristige Konzepte, wie wir die Versorgung der Menschen in der Region in konzernübergreifenden Strukturen entwickeln können." Im ersten Halbjahr 2016 wurde außerdem noch ein Großteil des konzerneigenen Labors technisch runderneuert. "Wir haben in Minden jetzt eine der modernsten automatisierten Laborstraßen Europas stehen", beschreibt der Vorstandsvorsitzende Bornemeier das Projekt. "Wir tragen damit den durch Partnerschaften gewachsenen Anforderungen Rechnung und sind präpariert für weitere Kooperationen auf diesem Gebiet."

2016 beteiligten sich die Mühlenkreiskliniken auch an einer Kampagne der Krankenhausgesellschaft KGNW mit dem Titel "Bündnis für gesunde Krankenhäuser". Darin macht die KGNW auf die nicht ausreichende Investitionsfinanzierung durch das Land NRW aufmerksam. Nach wie vor ist der Konzern von einer Novelle des Krankenhausgesetzes NRW bedroht, nach der Maßnahmen, die vor 2008 begonnen wurden, nicht durch die Baupauschale finanziert werden dürfen. "Wir arbeiten unter erschwerten Rahmenbedingungen", ordnet Bornemeier die Lage der Mühlenkreiskliniken und anderer Krankenhäuser in Deutschland ein." "Steigende Ausgaben und eine wachsende Aufgabenvielfalt bei gleichzeitig stagnierenden Mittelzuflüssen prägen die gesamte Branche." Nach Einschätzung des Sozialökonomen wird es die Aufgabe der Mühlenkreiskliniken sein, flexibel auf die sich verändernden Rahmenbedingungen zu reagieren. "Wir setzen weiter auf Kooperationen und Anpassungen unserer Strukturen und Prozesse. So werden wir auch in Zukunft aktiv die medizinische Versorgung der Menschen in unserer Region sichern und zukunftsfähig aufstellen."

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