Krankenhauskooperation über Landesgrenzen

Laborpartnerschaft sichert Patientenversorgung auf höchstem Niveau

Eine der modernsten Laborstraßen Europas steht im MKK-Labor im Universitätsklinikum in Minden – hier werden Spezialuntersuchungen auch für das neue APLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG in Obernkirchen vorgenommen.

Die moderne Medizin braucht exakte und schnelle Diagnostik. Nur so können Krankenhäuser eine hochwertige Versorgung der Patientinnen und Patienten gewährleisten. Einen ganz wesentlichen diagnostischen Baustein liefert die Laboratoriumsmedizin. Ohne Blut-, Speichel- oder Urinproben kommt kein Mediziner aus, wenn es darum geht, der Erkrankung eines Patienten auf die Spur zu kommen und anschließend die richtige Therapie einzuleiten oder auch die richtige Wirkstoffmenge eines Medikamentes zu bestimmen.

Ab dem kommenden Jahr werden die AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG gGmbH und die Mühlenkreiskliniken AöR auf diesem Gebiet eng kooperieren. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten jetzt die Geschäftsführung des neuen Gesamtklinikums Schaumburg und der Vorstand der Mühlenkreiskliniken (MKK). "An unserem neuen Standort in Obernkirchen steht die qualitativ hochwertige medizinische und pflegerische Versorgung unserer Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt all unserer Bemühungen", so Dr. med. Achim Rogge, Sprecher der Geschäftsführung der Krankenhausprojektgesellschaft Schaumburg mbH. "Es war für uns immer wichtig, ein vollwertiges, hochleistungsfähiges Labor vor Ort zu haben, das Blutproben unserer Patienten zeitnah in unserer Klinik analysieren kann. Ich freue ich mich sehr, dass wir mit dem Institut für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Hygiene, Umweltmedizin und Transfusionsmedizin der Mühlenkreiskliniken im Bereich der Laboratoriumsmedizin einen sehr kompetenten Partner gefunden haben, der sogar für niedergelassene Ärzte tätig sein kann."

Ab 2017 wird das Institut für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Hygiene, Umweltmedizin und Transfusionsmedizin der Mühlenkreiskliniken diesen Bereich als Dienstleister am Standort Obernkirchen betreuen. "Wir bedanken uns für das Vertrauen, dass uns durch das AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG entgegengebracht wird", erklärt Dr. Olaf Bornemeier, Vorstandsvorsitzender der Mühlenkreiskliniken. "Aufgrund unserer Strukturen und Erfahrungen im Bereich der standortübergreifenden Organisation von Krankenhausleistungen, bin ich mir sehr sicher, dass wir hier am Beginn einer sehr erfolgreichen Landesgrenzen überschreitenden Partnerschaft stehen." Das Labor der Mühlenkreiskliniken versorgt alle Krankenhausstandorte des Konzerns in Minden, Lübbecke, Bad Oeynhausen und Rahden. Bereits seit Anfang 2015 wird mit dem Klinikum Herford ein weiteres Großkrankenhaus durch das Institut betreut.

Moderne Analytik sichert Behandlungsqualität
Geleitet wird die Abteilung durch Prof. Dr. med. Franz-Josef Schmitz. "Allein durch die Größe unseres Labors ist es so möglich, modernste Analyseverfahren in einer sehr hohen Qualität und mit einer sehr großen Prozesssicherheit anbieten zu können", erläutert der Experte. "Davon profitieren natürlich Ärzte- und Pflegepersonal im Krankenhaus, aber vor allem die Patientinnen und Patienten am AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG." Das Leistungsspektrum, das für das neue Gesamtklinikum in Obernkirchen durch das MKK-Labor erbracht werden wird, umfasst die gesamte klinisch relevante labormedizinische Diagnostik einschließlich Klinischer Chemie, Immunologie, Gerinnung, Hämatologie und Autoimmundiagnostik, Mikrobiologie, Transfusionsmedizin mit Blutbank. Im mikrobiologischen Bereich des Labors werden die entnommenen Proben auf Krankheitserreger wie Bakterien, Tuberkuloseerreger oder Parasiten untersucht und anschließend werden von den Mikrobiologen wirksame Antibiotika empfohlen. Prof. Schmitz: "Wir gehen davon aus, dass wir auch im Klinikum Schaumburg die Leistung erbringen werden, wie wir sie auch an den MKK-Standorten und am Klinikum Herford erbringen, nämlich, dass die Ergebnisse von Blutuntersuchungen in rund 80 Prozent aller Fälle innerhalb von einer Stunde vorliegen." Innerhalb kürzester Zeit gewährleistet das Labor dadurch Rückschlüsse auf die weiter notwendige Behandlung und Diagnostik. Seit 2014 gibt es bei den Mühlenkreiskliniken darüber hinaus eine ABS-Gruppe (AntiBiotic Stewardship-Gruppe) mit ABS-Experten, um den gezielten Einsatz von Antibiotika zu schulen und zu kontrollieren. Dr. med. Achim Rogge, Geschäftsführer in Schaumburg: "Ein wichtiges Projekt, an dem wir selbstverständlich teilnehmen werden!"

Strukturen werden aufgebaut
Der größte Teil der Analytik wird am Klinikum Schaumburg erstellt werden; ein Laborarzt wird direkt in Schaumburg vor Ort sein. Speziellere Anforderungen können jederzeit im nahe gelegenen Zentrallabor am Universitätsklinikum Minden erbracht werden. In den nächsten Monaten wird das Labor im Klinikneubau in Obernkirchen aufgebaut und in die Infrastruktur des Institutes eingepasst werden.

Insgesamt etwa 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bestehenden Laboratorien an den Standorten im Kreis Schaumburg wechseln im Rahmen eines Betriebsübergangs den Arbeitgeber und werden Beschäftigte der Mühlenkreiskliniken. "Für uns war es bei der Vergabe der Laborleistungen ein wichtiges Kriterium, dass dies so mitarbeiterfreundlich wie nur möglich geschehen kann", betont Diana Fortmann, Geschäftsführerin der Krankenhausprojektgesellschaft Schaumburg. "Mit den Mühlenkreiskliniken haben wir einen Partner gefunden, der alle medizinisch-technischen Laborassistentinnen und -assistenten (MTLA) übernimmt und sich in kommunaler Trägerschaft befindet und seine Mitarbeiter in einem vergleichbaren Tarifgefüge beschäftigt, was den Beschäftigten ein Höchstmaß an Sicherheit und Kontinuität gewährleistet."

Im Moment arbeiten alle Beteiligten im neuen AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG und bei den Mühlenkreiskliniken mit Hochdruck an den Vorbereitungen für die Übernahme der Laborleistungen. Für Dr. Rogge steht fest: "Wenn wir den Krankenhausbetrieb in unserem neuen Zentralstandort aufnehmen, werden unsere Patientinnen und Patienten, aber selbstverständlich auch unsere Ärzte und Pflegekräfte sofort von den laboratoriumsmedizinischen Leistungen des MKK-Labors profitieren."

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