Bestätigte Analysequalität im MKK Labor

Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) überprüft Institut

Blut-, Sekret oder auch Urinproben – Im Institut für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Hygiene, Umweltmedizin und Transfusionsmedizin der Mühlenkreiskliniken wird alles untersucht und auf krankheitsrelevante Bestandteile überprüft. Jetzt stellte sich das Labor zum wiederholten Male erfolgreich der Überprüfung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS). Entsprechend groß ist die Freude über die erfolgreiche Reakkreditierung im Team des Institutes: (v. l.) Chefarzt Prof. Dr. Franz-Josef Schmitz; Annette Bielefeld, für das Qualitätsmanagement beauftragte Ärztin des Labors und Andrea Luig, für das Qualitätsmanagement beauftragte Medizinisch Technische Laboratoriumsassistentin.

"Jetzt brauchen wir dringend die Laborwerte." Diesen und ähnliche Sätze können Fernsehzuschauer täglich hören. Egal, ob beim "Bergdoktor", bei "In aller Freundschaft" oder "Dr. House" - das Labor ist regelmäßig verantwortlich, wenn es darum geht, den behandelnden Ärzten die richtigen Informationen über den Gesundheitszustand eines Patienten zu liefern. Was im Film wirkt, als müsse der Hauptdarsteller beim Labor jeden Wert, den er wissen will, einzeln beauftragen, ist im wirklichen Krankenhausalltag ein hoch spezialisiertes, automatisiertes, komplexes und auf Zuverlässigkeit sowie Schnelligkeit getaktetes System. Auf welch hohem Niveau hier Blut-, Stuhl- oder auch Urinproben auf ihre Zusammensetzung und mögliche Krankheitserreger oder Entzündungswerte untersucht werden, wurde dem Institut für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Hygiene, Umweltmedizin und Transfusionsmedizin jetzt von der Deutschen Akkredetierungsstelle (DAkkS), bestätigt. Eine Akkreditierung ist definiert als "ein Verfahren, in dem eine autorisierte Stelle formell anerkennt, dass eine Stelle oder Person kompetent ist, bestimmte Aufgaben auszuführen".

"Ich freue mich sehr, dass wir es nach 2010 bereits zum zweiten Mal geschafft haben, die hohen Anforderungen der Deutschen Akkreditierungsstelle zu erfüllen", betont Prof. Dr. Franz-Josef Schmitz, Chefarzt des Institutes der Mühlenkreiskliniken. "Mein besonderer Dank geht an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in dieser sehr anstrengenden Zeit der Überprüfungen mitgeholfen haben, dass wir uns erfolgreich reakkreditieren konnten." Neben den regelmäßig alle anderthalb Jahre stattfindenden Begehungen waren jetzt vier Spezialisten der DAkkS zu umfangreichen Untersuchungen nach Minden, Bad Oeynhausen und Lübbecke gekommen. Hier besuchten sie sowohl das Zentrallabor am Johannes Wesling Klinikum Minden, die Labore in den Krankenhäusern in Bad Oeynhausen und Lübbecke, als auch Stationen und Bereiche an allen Standorten der Mühlenkreiskliniken, um die dort dezentral aufgestellten Schnellanalysegeräte zu überprüfen. "Die Gutachter der DAkkS sind Experten aus dem Bereich der Klinischen Chemie, Hämatologie, Immunologie, der Transfusionsmedizin sowie der Mikrobiologie", erklärt Annette Bielefeld, Oberärztin im Institut für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Hygiene, Umweltmedizin und Transfusionsmedizin der Mühlenkreiskliniken und hier bereits seit der Erst- Akkreditierung zuständig für das Qualitätsmanagement. "Neben der Übersicht der Analysen und Geräte ging es den Gutachtern vor allem um unsere Arbeitsweise und Dokumentation. Sie prüfen genau, wie wir sicherstellen, dass die Arbeits-Prozesse immer unter gleichen Standards ablaufen, um die hohe Qualität in der Ergebniserstellung sowie in der Befundung der Ergebnisse zu gewährleisten. Ferner wird überprüft, ob und wie unsere über 100 Mitarbeiter regelmäßig geschult werden." Erhält ein Labor die Akkreditierung, ist damit gewährleistet, dass die Qualität seiner Dienstleistungen einem international anerkannten Niveau entspricht.

Strenge Richtlinien werden eingehalten
Medizinische Labore in Deutschland müssen sich an die strengen Richtlinien der Bundesärztekammer halten. Die Anforderungen der Deutschen Akkreditierungsstelle gehen noch darüber hinaus. "Wir stellen uns dieser Überprüfung, weil sie uns natürlich Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten in unserer alltäglichen Arbeit gibt. So können wir stetig das hohe Niveau der Patientenversorgung weiter entwickeln", verdeutlicht Chefarzt Schmitz. "Außerdem sind wir als Labor auch für andere Krankenhäuser tätig. Um hier erfolgreich an Ausschreibungen teilnehmen zu können, ist eine solche Akkreditierung notwendig." Seit etwa einem Jahr versorgt das Labor der Mühlenkreiskliniken auch das Klinikum Herford mit seinen laboratoriumsmedizinischen Leistungen. In 2 Jahren soll auch das Labor am Standort Herford akkreditiert werden. "Laboratorien an Universitätskliniken sind häufig akkreditiert, für Laboratorien an Krankenhäusern der Maximal- Grund- und Regelversorgung ist es eine besondere Qualitätsauszeichnung", verdeutlicht Bielefeld.

Wer danach fragt, was in so einem Zentrallabor eines Krankenhauskonzernes alles gemacht wird, der muss etwas Zeit mitbringen - die Antworten sind nämlich lang und komplex. "Ganz grob kann man sagen, dass wir in Körperflüssigkeiten nach krankmachenden Erregern, Stoffen oder Stoffwechselprodukten suchen, die dem behandelnden Arzt helfen, die richtige Diagnose zu stellen und die richtige Therapie einzuleiten", erklärt Schmitz. "Bei fast jedem Patienten werden bei Aufnahme ins Krankenhaus Laboruntersuchungen durchgeführt, die maßgeblich für die korrekte und schnelle Diagnose des Patienten sind", ergänzt Bielefeld. "Hierbei geben wir natürlich auch Hinweise, wie bestimmte Werte zu interpretieren sind oder welche Therapie im Einzelfall sinnvoll sein könnte." Schmitz spielt damit auf ein sehr wichtiges Thema an. In seinem Institut werden auch die Proben analysiert, mit deren Hilfe herausgefunden wird, ob ein Patient Träger eines multiresistenten Erregers ist oder ob er bereits an einer Infektion mit einem solchen Keim leidet. In diesen Fällen helfen viele klassische Antibiotika nicht mehr. Hier ist das Institut auf die Beratung spezialisiert, so dass die behandelnden Ärzte die richtigen Antibiotika ganz gezielt verschreiben und verabreichen können. Die Fachleute sprechen dann von "Antibiotic Stewardship". Mehr als 10.000 Mal pro Jahr erhalten Patientinnen und Patienten bei einer Operation oder nach einem Unfall ein Blutprodukt in den Häusern der Mühlenkreiskliniken verabreicht. Auch für diesen Bereich zeichnet das jetzt frisch akkreditierte Institut für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Hygiene, Umweltmedizin und Transfusionsmedizin verantwortlich.

Insgesamt werden pro Jahr etwa 9 Millionen Analysen aller Art in den Laboratorien des Konzerns durchgeführt. "Ich selber gucke auch gerne das ein oder andere Mal eine Arztserie im Fernsehen", gesteht Chefarzt Schmitz. "Dort warten die Ärzte auf Station oft bis zum nächsten Tag auf die Basis-Laborwerte. Ich muss dann immer ein wenig schmunzeln. Wird bei uns in den Mühlenkreiskliniken beispielsweise eine Blutprobe ins Labor geschickt, dann hat der behandelnde Arzt nach Eingang des Materials im Labor alle relevanten Daten nach etwa einer Stunde zu Bewertung zur Verfügung, denn es wird nicht nur Qualität, sondern auch Schnelligkeit erwartet."

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