Neujahrsempfang der Mühlenkreiskliniken 2016

Zukunft der medizinischen Versorgung gestalten

Neujahrsempfang bei den Mühlenkreiskliniken: (v. l.) Dr. Olaf Bornemeier, Vorstandsvorsitzender der Mühlenkreiskliniken, Dr. Kristin Drechsler, Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Mühlenkreiskliniken, Festredner Volker Böttcher, Vorstand der Sparkasse Minden-Lübbecke und Landrat Dr. Ralf Niermann, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Mühlenkreiskliniken.

Experten aus Medizin, Pflege und Ökonomie trafen sich zum traditionellen Neujahrsempfang der Mühlenkreiskliniken. Geladen waren Fachleute der Gesundheitsbranche, Freunde, Förderer, politische Vertreter oder auch Wirtschaftspartner aus der ganzen Region. Die Vorstände des kommunalen Gesundheitskonzerns stellten die Unternehmensentwicklung des vergangenen Jahres und die Perspektiven für 2016 dar. Im Mittelpunkt standen die Betrachtungen des Gastredners Volker Böttcher. Der Vorstand der Sparkasse Minden-Lübbecke ging in seiner Ansprache auf das Spannungsfeld zwischen Gesundheit und Finanzen ein.

Traditionell stellen die Vorstandsvorsitzenden der Mühlenkreiskliniken (MKK) auf dem Neujahrsempfang die vorläufigen Ergebniszahlen des Hauses für das abgelaufene Jahr der Öffentlichkeit vor. 2015 ist es den MKK zum wiederholten Male gelungen, ein deutlich positives Ergebnis zu erwirtschaften und dabei auch die Zahl der behandelten Patienten deutlich zu steigern. "Das ist ein Ergebnis der hervorragenden Arbeit unserer über 4.300 Beschäftigten in Medizin, Pflege und den vielen anderen Berufsfeldern, die tagtäglich für die medizinische Versorgung der Menschen im Kreis Minden-Lübbecke und den angrenzenden Regionen ihren Dienst tun", hob Dr. Olaf Bornemeier, Vorstandsvorsitzender der Mühlenkreiskliniken hervor. Gleichzeitig verwies er auf Sondereffekte, trotz derer es gelungen sei, wieder ein positives Konzernergebnis zu erzielen. "Von den Rahmenbedingungen war 2015 ein schlechtes Jahr für uns. Durch das novellierte Krankenhausgestaltungsgesetz NRW durften wir die Baupauschale in Höhe von 2,1 Millionen Euro nicht mehr für die Finanzierungskosten des Johannes Wesling Klinikums Minden einsetzen." Die Baupauschale erhalten Krankenhäuser in NRW, um anfallende Investitionen zu finanzieren. Nach der Novellierung dürfen damit aber nur noch Projekte finanziert werden, die nach dem 29.12.2007 begonnen wurden. "Krankenhäuser, die Eigeninitiative entwickeln, werden mit diesem Gesetz bestraft", fasst Bornemeier die Konsequenzen zusammen. Gerade aufgrund dieser schwierigen Rahmenbedingungen dürfen wir in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, die stationäre medizinische Versorgung in der Region möglichst effektiv und qualitätsorientiert zu organisieren. Ansonsten laufen wir Gefahr, unsere eigene Investitionsfähigkeit in dringende Modernisierungsprojekte zu gefährden." Nach dem jetzigen Stand wird das Jahresergebnis des Gesamtkonzerns für 2015 bei etwa zwei Millionen Euro liegen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der stationär behandelten Patienten um etwa 1.000 auf fast 76.000.

War der MKK-Neujahrsempfang in den zurückliegenden Jahren ein Forum, um über den regionalen Tellerrand zu blicken, so war er in diesem Jahr ein Treffpunkt, um die Perspektive branchenübergreifend zu erweitern. Volker Böttcher, Vorstand der Sparkasse Minden-Lübbecke, ging in seiner Festrede auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Finanzwelt und der Gesundheitswirtschaft ein. "Sowohl ein Krankenhauskonzern als auch ein Kreditinstitut müssen effektiv arbeiten. Um dies nachhaltig erfolgreich tun zu können, benötigen beide das Vertrauen der Kunden und der Patienten, der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und natürlich das Vertrauen der Eigentümer. Echte Effektivität entsteht dann, wenn ich das unternehmerische Handeln immer wieder neu am eigentlichen Ziel ausrichte."

Herzlich willkommen im zukünftigen Universitätsklinikum Minden
Mit der Begrüßung "Herzlich willkommen im zukünftigen Universitätsklinikum Minden", ging die Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Mühlenkreiskliniken, Dr. Kristin Drechsler, gleich zu Beginn des Empfangs auf eine der prägenden Entwicklungen der Mühlenkreiskliniken im Jahr 2015 und für das Jahr 2016 ein. Zusammen mit dem Klinikum Herford werden die Mühlenkreiskliniken 120 Medizinstudierende im Rahmen des Bochumer Modells ausbilden und so einen ganz wesentlichen Beitrag für die Sicherung der medizinischen Versorgung in ganz Ostwestfalen-Lippe leisten. "Mein Dank geht hier auch noch einmal an alle Fachvertreter und die Koordinatoren im Hintergrund unseres Konzerns, die diese rasante Entwicklung zum universitären Gesundheitsunternehmen möglich gemacht haben", betonte Drechsler. Ihr Kollege Bornemeier ergänzte: "Nur durch die professionellen und standortübergreifenden Strukturen der MKK war diese Entwicklung möglich. Diese weiter zu stärken und weiter zu entwickeln ist eines der wesentlichen Rezepte für die Zukunft der Mühlenkreiskliniken."

Neben der Integration der Medizinerausbildung werden die MKK im laufenden Jahr noch eine ganze Reihe Herausforderungen zu bestehen haben. Das bereits angesprochen Krankenhausgestaltungsgesetz wird die Ergebnisse für 2016 und die kommenden Jahre sogar um jeweils fast drei Millionen Euro drücken. Im Nachbarkreis wird ein neues Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung entstehen, das mit ganz anderen Investitionsförderungen des Landes Niedersachsen realisiert werden kann. "Natürlich stehen wir auch in einem Wettbewerb um die beste Patientenversorgung", erklärt der Vorstandsvorsitzende Bornemeier. "Bereits jetzt wird an drei Standorten eine gute stationäre Versorgung für den Nachbarkreis organisiert. Wir stehen möglichen Kooperationen sehr offen gegenüber." Außerdem sind zwei größere Bauvorhaben am Standort Minden bereits in der Umsetzung. Zurzeit wird ein zweites Herzkatheterlabor errichtet, in dem Eingriffe und diagnostische Untersuchungen am Herzen und den Herzkranzgefäßen durchgeführt werden können. Außerdem laufen die Arbeiten für das neue Hörsaalgebäude auf Hochtouren. "Wir sind sehr ambitioniert", stellte die Stellvertretende Vorstandsvorsitzende fest. "Im Oktober, wenn die ersten Studenten kommen, sollen sie in den neuen Räumen studieren können. Und der MKK-Neujahrsempfang 2017 wird dann auch im neuen Audimax des Universitätsklinikums Minden stattfinden."

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