Bunte Mützen schenken Freude

Ehrenamtliches Projekt fertigt Unikate für Patienten der Onkologie am JWK

Freude über das Engagement für die Patienten: (v. l.) Andreas Brümmer, Stationsleiter Hämatologie, und Prof. Dr. Martin Griesshammer, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin, bedanken sich bei Anne Jodocy, Initiatorin des ehrenamtlichen Projektes „Chemomütze schenkt Freude“.

„Das ist ja eine Riesenauswahl“, staunt Regina Bake, als sie die vielen bunten Mützen sieht, die Anne Jodocy, Initiatorin des Projektes „Chemomütze schenkt Freude“, auf einem Tisch ausgebreitet hat. Geringelt, unifarben, mit feinen Lochmustern – über 200 Unikate wurden von ehrenamtlichen Helfern gehäkelt und gestrickt. „Eine sehr schöne Idee“, sagt Regina Bake, zieht eine blaue Mütze hervor und probiert sie gleich auf. Fünf Mützen später hat sie ihr Modell gefunden: eine Baskenmütze aus naturweißer Baumwolle mit kleinen bunten Noppen.

„Alle, denen wir die Mützen anbieten, freuen sich“, sagt Andreas Brümmer, Leiter der Pflege in der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Johannes Wesling Klinikum Minden (JWK). „Unsere Bufdis (Teilnehmer des Bundesfreiwilligendienstes) gehen von Zimmer zu Zimmer und stellen das Projekt vor“, so Brümmer. Es sei immer ein kleines Event und mache allen Spaß, wenn die Mützen anprobiert werden. „Die Patienten beraten sich gegenseitig, dabei geht es immer sehr fröhlich und unterhaltsam zu.“

Prof. Dr. Martin Griesshammer, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin, freut sich über das Engagement von Anne Jodocy und bedankt sich herzlich bei ihr. „Es ist eine gute Idee“, sagt er lobend. Auch habe er die Erfahrung gemacht, dass „die Mützen zur Verbundenheit unter den Patienten beitragen“.

Anderen Menschen etwas Gutes tun
Die Idee für das ehrenamtliche Projekt hatte Anne Jodocy, als sie Mutter wurde und für ihre Babys Mützen strickte. „Das hat mir viel Spaß gemacht und ich habe überlegt, ob ich anderen Menschen damit auch etwas Gutes tun kann“, sagt die 29-Jährige. Sie entschied sich, Mützen für Patienten anzufertigen, die aufgrund einer Chemotherapie ihre Haare verlieren. „Da ich aber nicht alle Mützen alleine stricken kann, jedoch möglichst vielen Betroffenen eine Freude machen wollte, habe ich eine Homepage entworfen und das Projekt auch auf Facebook gestellt“, erklärt die Literaturwissenschaftlerin. „Es hat keine Woche gedauert, da kam schon das erste Paket mit Mützen bei mir an. So schnell hatte ich wirklich nicht damit gerechnet.“

Im Dezember 2012 startete Anne Jodocy ihr Projekt und heute, nach eineinhalb Jahren, hat sie bereits 1000 Mützen von vielen fleißigen Spendern erhalten. „Viele legen eine Materialangabe und eine Pflegeanleitung dazu, oft versehen mit guten Wünschen für die neuen Besitzer“, sagt sie. Eine pensionierte Doktorin der Biologie sei besonders eifrig. „Da kommen schon mal 50 Mützen auf einmal an, alle fantasievoll verziert.“ Viele Handarbeitskreise schicken regelmäßig Pakete. „Und ein Herr aus Kiel ist auch dabei. Er häkelt Mützen in den Farben der deutschen Fussballvereine“, berichtet Anne Jodocy schmunzelnd.

Mützensprechstunde in der Onkologie
„Alle drei Monate findet eine Mützen-Sprechstunde‘ statt“, erklärt Anne Jodocy. Sie ist dann im Besprechungszimmer der Onkologie und jeder, der mag, kann kommen und sich eine Mütze oder zwei aussuchen. „Die Mützen sind kostenlos und natürlich neu“, betont sie.

Natürlich kann auch in der Zwischenzeit nach einem Beani, einer My-Boshi oder – in der kälteren Jahreszeit – nach einer Pudelmütze geschaut werden. Zurzeit sind Modelle aus dünner Baumwolle besonders gefragt, am liebsten in dezenten Farben.

Wer sich an dem Projekt beteiligen möchte, erhält nähere Informationen bei Anne Jodocy, Tel. 05726/9219472, E-Mail <link mail ein fenster zum versenden der>info@chemomuetze.com oder im Internet unter <link http: www.chemomuetze.com _blank external-link-new-window externen link in neuem>www.chemomuetze.com.

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