Ein Mann für zwei Standorte

Emmerich leitet Intensivstation und OP-Koordination in der AVK

Der doppelte Emmerich. Sowohl für die Intensivstation, die OP-Koordination und die Anästhesie ist er zuständig: Dr. Mathias Emmerich Direktor des Institutes für Anästhesie und Intensivmedizin an der Auguste-Viktoria-Klinik und im Krankenhaus Bad Oeynhausen.

Liest man die Liste seiner Zuständigkeiten, man könnte meinen, der Mann muss sich klonen. Am Krankenhaus Bad Oeynhausen ist er Ärztlicher Direktor, Direktor des Institutes für Anästhesie und Intensivmedizin, Leiter der Intensivstation und OP-Koordinator. Er füllt diese Funktionen seit 2005 im Doppelpack auch an der Auguste-Viktoria-Klinik (AVK) aus. Komplettiert wurde das Ganze in diesem Jahr mit der offiziellen Ernennung zum Chefarzt in dem orthopädischen Spezialkrankenhaus. "Ja", sagt der Dr. Mathias Emmerich mit zu einem Schmunzeln verzogenen Mundwinkeln in seiner gewohnt entspannten Art, "Wenn ich das so kompakt auf einer Liste sehe, ist es schon eine ganze Menge."

Wir treffen den Spezialisten für Narkosen und die Versorgung von schwerkranken Menschen in der Mitarbeiterküche des OP-Bereiches in der Auguste-Viktoria-Klinik in einer Pause. Am Morgen hatte er auf der Intensivstation der AVK mit ihren acht Betten nach dem Rechten gesehen, dann hatte er zwei Patienten während einer Hüft- und einer Knie-OP durch die Narkose begleitet. Jetzt trinkt er seinen verdienten Kaffee. Trotz seiner Multifunktionalität wirkt der 57-Jährige nicht gestresst. "Effiziente Organisation und ein sehr gutes Team", ist Emmerichs Antwort auf die Frage, wie dieser Stress zu bewältigen ist.

23 Fachärzte und Ärzte in Weiterbildung gehören zu seinem Institut. Im Krankenhaus Bad Oeynhausen betreuen sie sechs OP-Säle, in der AVK, nur wenige Kilometer entfernt, sind es vier. Wir sind Stück für Stück gewachsen und auch zusammengewachsen", berichtet der Institutsdirektor. An sieben Tagen in der Woche und 24 Stunden täglich stehen er und sein Team für die Versorgung der Patientinnen und Patienten in Bad Oeynhausen zur Verfügung. Das Spektrum reicht vom Routineeingriff bei geplanten Operationen bis hin zur Not-OP.

Ein wenig Stolz hört man schon in seiner Stimme, wenn Emmerich über die Herausforderungen und Errungenschaften auf seinem Fachgebiet mit spricht. "Wir sehen heute im operativen Bereich und in der Intensivmedizin immer mehr ältere Patienten, die unter zahlreichen Begleiterkrankungen leiden. Typisch sind ein geschwächtes Herz-Kreislaufsystem, Diabetes, Gefäß- oder Nierenerkrankungen. Darauf müssen wir als Narkoseärzte mit dem Einsatz ganz individueller und sehr schonenden Anästhesie-Verfahren reagieren." Diese Entwicklung hat es auch notwendig gemacht, die Intensivstation in der Auguste-Viktoria-Klinik immer weiter zu entwickeln. "Eine moderne Intensivmedizin ist essentiell, um sicher zu stellen, dass auch ältere und schwer vorerkrankte Patienten den operativen Eingriff und die Narkose bestmöglich überstehen. Unsere intensivmedizinisch erfahrene Ärzte und Pflegekräfte betreuen die Patienten rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Dabei nutzen wir alle Möglichkeiten der modernen Medizintechnik, die in der neuen Intensivstation der AVK zur Verfügung stehen. Sowohl dort als auch im Krankenhaus Bad Oeynhausen werden die Patienten erst auf Normalstation verlegt, wenn der Organismus sich wieder richtig erholt hat."

Örtliche Trennung kein Problem

Das Telefon ist Emmerich`s ständiger Begleiter. Nur so kann er gewährleisten, dass er ansprechbar ist für die vielen Themen, die in seine Zuständigkeit fallen. Anstrengend findet er das nicht. "Wissen Sie, wir haben an jedem Standort erfahrene Oberärzte und arbeiten mit den gleichen Medikamenten, Materialien und Standards. Ich glaube, dass unser Geheimnis in der ganzen Abteilung die große Erfahrung und Routine ist, die wir regelmäßig überprüfen und hinterfragen." Spannend ist natürlich auch das breite Spektrum, das die Anästhesisten und Intensivmediziner im Krankenhaus und der orthopädischen Spezialklinik abdecken. Es reicht von der geburtsbegleitenden Periduralanalgesie über die operative Behandlung eines Unfallopfers bis hin zum geplanten Eingriff an der Wirbelsäule oder einem komplexen gefäßchirurgischen Notfalleinsatz, bei einem Patienten der durch eine geplatzte Hauptschlagader kurz vor dem Verbluten steht. "Das ist für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter natürlich immer wieder extrem herausfordernd. Aber wenn wir mit unserem Wissen und unseren Fähigkeiten den Menschen helfen können, die sich uns anvertrauen, ist das ein tolles Gefühl und macht uns alle ein wenig stolz. Wir haben einfach einen phantastischen Beruf."

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