Heilungschancen bei Hirntumoren von Kindern verbessen

Spitzenforscher kommen nach Minden

Krebsforscher aus ganz Europa folgten der Einladung von Professor Dr. Bernhard Erdlenbruch (2. v. r.), Chefarzt der Kinderklinik im Johannes Wesling Klinikum Minden. Im Hotel Holiday-Inn fand die 24. Arbeitstagung „Experimentelle Neuroonkologie“ statt.

Die Kinderklinik im Johannes Wesling Klinikum Minden wird zusammen mit anderen Kliniken und Instituten des Hauses im kommenden Jahr Universitätsklinik werden und Medizinstudenten ausbilden. Spitzenforschung und wissenschaftlicher Austausch auf europäischer Ebene finden hier schon seit vielen Jahren statt. Bereits zum 24. Mal trafen sich die führenden Wissenschaftler, Forscher und Mediziner aus Deutschland und angrenzenden europäischen Ländern zu ihrer Arbeitstagung "Experimentelle Neuroonkologie" in Minden. Ihr Thema: Die Behandlung von Kindern, die an einem bösartigen Hirntumor leiden. "Pro Jahr erkranken etwa 300 Kinder allein in Deutschland neu an einem Tumor im Gehirn", erklärt Professor Dr. Bernhard Erdlenbruch, Chefarzt der Kinderklinik am Johannes Wesling Klinikum Minden. "Während Leukämien und die Mehrzahl anderer bösartiger Erkrankungen bei Kindern heutzutage meist geheilt werden können ist das bei Hirntumoren anders. Bei einigen Formen ist eine Heilung fast unmöglich". Damit sich dies in Zukunft ändert bringt das jährlich in Minden stattfindende Arbeitstreffen Kinderärzte, Krebsspezialisten und Neurochirurgen zusammen. Die relativ geringe Zahl der Erkrankten lässt erahnen wie schwierig es ist, Partner aus der Industrie zu gewinnen, um im Bereich der Forschung und Entwicklung von Medikamenten zu investieren. Umso wichtiger wird die interdisziplinäre Forschungsarbeit der klinisch tätigen Mediziner.

Innovationen sind nötig
"Vor allem die hohe Widerstandskraft von kindlichem Tumorgewebe gegen die herkömmlichen chemotherapeutischen Medikamente macht uns immer wieder Sorgen", berichtet Chefarzt Erdlenbruch. "Hier müssen wir unbedingt neue Antitumormedikamente entwickeln, die mit neuen und individuelleren Wirkmechanismen arbeiten." Bereits jetzt versuchen die Expertenteams, so viel wie möglich, über jeden Tumor zu erfahren. Dazu gehören umfangreiche Untersuchungen vor allem des Tumorgewebes. Durch die genauere Erkundung des Typs können die Medikamente sehr viel zielgerichteter verabreicht und die weitere Therapie angepasst werden. Ein weiterer sehr vielversprechender Ansatz in der Behandlung von kindlichen Gehirntumorerkrankungen ist der Einsatz onkolytischer Viren oder die "Tumorimpfung". An der 24. Arbeitstagung für "Experimentelle Neuroonkologie" nahmen insgesamt 30 Experten verschiedener Länder teil. Das Treffen wurde von der Deutschen Kinderkrebsstiftung unterstützt.

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