Kinderfest am JWK mit zahlreichen Besuchern

Angst nehmen und Berührungsängste abbauen

Der Parkplatz vor dem Johannes Wesling Klinikum in Minden ist kein Ort, wo die Menschen lange verweilen. Patienten und deren Besucher kommen und gehen in einem ständigen Wechsel, das Ziel ist entweder das Gebäude des Universitätsklinikums oder das eigene Auto. Doch nicht so an diesem Samstag im September. Hunderte Menschen laufen über den Parkplatz, die meisten davon Kinder. Auffällig viele haben einen Gips um den Unterarm, andere tragen einen Mundschutz wie im Operationssaal. Doch hier ist kein Unglück geschehen, im Gegenteil. "Wir möchten die Kinder vorab für die Dinge sensibilisieren, die sie im Krankenhaus erleben, wenn sie unsere Hilfe benötigen", sagt Professor Dr. Johannes Zeichen, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie und spezielle Unfallchirurgie in Minden. Zusammen mit der Universitätsklinik für Kinder und Jugendmedizin im Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) hat er das diesjährige Kinderfest initiiert.

An zwölf Stationen, die jeweils Tiernamen trugen, gab es viel zu erleben, beispielsweise im Krokodil-Zelt, wo Spaßgipsen auf dem Programm stand. An einem langen Tisch, an dem die Kinder nebeneinander saßen, erklärten Mitarbeiter der Unfallchirurgie geduldig jeden Schritt der Bandagierung. "Hierzu haben wir eine gute Erfahrung in der Notaufnahme gemacht", sagt Professor Dr. Zeichen. "Ein kleiner Patient mit gebrochenem Arm hat ganz entspannt erzählt, dass er wüsste, was jetzt passieren würde, denn er hätte es schon einmal beim Spaßgipsen erlebt. Genau das ist das Ziel dieser Veranstaltung", so Zeichen weiter.

Bei der Känguru-Station lernten Kinder und Erwachsene die Abläufe in der Kindernotaufnahme kennen. Jedes Kind bekam ein Stofftier als Patienten, den sie nicht nur begleiteten, sondern auch selber untersuchen durften. Vom Kinderklinikpersonal mit Handschuhen, Mundschutz und OP-Kitteln ausgestattet, behandelten die Kinder die angenommenen Verletzungen spielerisch mit Wundspray, legten anschließend Verbände an und setzten notwendige Spritzen. Den Schlusspunkt der Behandlung setzte die Apotheke, wo das Stofftier medikamentös richtig eingestellt wurde und die Kinder ein Spielzeug als Belohnung bekamen.

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