Qualitätszirkel Notfall- und Rettungsmedizin gegründet

Weiterbildungsforum für Notärzte, Rettungsdienste und Kliniken

Foto HDZ NRW - (Armin Kühn): Initiatoren und Mitwirkende des ersten Qualitätszirkels für präklinische Notfall- und Rettungsmedizin im Kreis Minden-Lübbecke: (v.l.) Dr. Gunter Veit, Dr. Jens Tiesmeier, Dr. Wolfgang Weißenberg und Dr. Christian Flottmann. Nicht im Bild: Dr. Mathias Emmerich, Chefarzt des Instituts für Anästhesiologie im Krankenhaus Bad Oeynhausen.

Seit Oktober 2015 gibt es ein regelmäßiges Weiterbildungstreffen für Spezialisten aus Medizin, Pflege und Rettungsdienst. Ihr gemeinsames Thema: Wie können die Experten der unterschiedlichen Einrichtungen im Rettungsfall möglichst schnell und effektiv zusammenarbeiten. Auf Initiative des Institutes für Anästhesie und Intensivmedizin des Krankenhauses Bad Oeynhausen und des Rettungsdienstes des Kreises Minden-Lübbecke haben Dr. Jens Tiesmeier, Oberarzt im Institut für Anästhesie und Intensivmedizin im Krankenhaus Bad Oeynhausen und Ärztlicher Leiter des Notarztstandortes Bad Oeynhausen sowie Dr. Gunter Veit, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Kreises Minden Lübbecke, mit Unterstützung durch die Ärztekammer Westfalen-Lippe einen Qualitätszirkel zur präklinischen Notfall- und Rettungsmedizin gegründet. Zum ersten Treffen waren die Notärzte der Mühlenkreiskliniken und die Rettungsassistenten des Kreises Minden-Lübbecke eingeladen. Die Auftaktveranstaltung fand im Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen statt. Ziel des neuen Forums ist es, selbstgewählte Problematiken und Schwachstellen aus dem Bereich der präklinischen Notfall- und Rettungsmedizin sowie der Notaufnahmen als den Schnittstellen zu den Krankenhäusern zu analysieren und Verbesserungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Hierdurch soll die hohe Qualität der Patientenversorgung kontinuierlich weiter entwickelt werden.

"Wir wollen ein Gesprächsforum auf freiwilliger Basis für alle beteiligten Fachleute anbieten", betonte Tiesmeier zur Begrüßung. Das Hauptanliegen, so der Notfallmediziner, sei die Verbesserung der Prozesse und Abläufe der präklinischen Notfall- und Rettungsmedizin im Kreis Minden-Lübbecke. Hierzu gehören unter anderem die strukturierte Notrufabfrage, die leitliniengerechte Patientenversorgung, der schonende Transport und die zügige, notfallbezogene Übergabe an eine geeignete Zielklinik. "Ein weiteres wichtiges Ziel des Qualitätszirkels ist die Verbesserung der Teamarbeit. So sollen die beteiligten Berufsgruppen im Notfall schnell und sicher helfen können. Unser Qualitätszirkel trifft sich regelmäßig und wird weitestgehend hierarchiefrei moderiert", ergänzte Veit. Der Vorsitzende des Verwaltungsbezirks Minden der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) und Vorsitzende des Arbeitskreises für Rettungsmedizin, Notfallversorgung und Katastrophenmedizin, Dr. Wolfgang Weißenberg, wies auf die geplante, erweiterte Fortbildungspflicht für Notärzte hin. Er unterstrich damit die Bedeutung dieses neuen Zirkels.

Wie im Idealfall leitliniengerecht und patientenorientiert bei Verdacht auf Herzinfarkt oder Angina pectoris zu reagieren ist, stellte anschließend Dr. Christian Flottmann, Leiter der kardiologischen Intensivstation im Herz- und Diabeteszentrum NRW, vor. Die Therapie eines evtl. eingetretenen Herz-Kreislaufstillstandes im Rahmen eines solchen akuten Koronarsyndroms zielt zunächst darauf ab, mit sofortigen Wiederbelebungsmaßnahmen die Sauerstoffversorgung des Gehirns und des Körpers sicherzustellen. Ein verschlossenes Herzkranzgefäß sollte dann schnellstmöglich in einem Herzkatheterlabor wieder eröffnet werden. Je nach Schwere und Art der Erkrankung gibt es weitere Therapieoptionen. Es kann sein dass es dem Patienten Medikamente verabreicht werden müssen. Es kann aber auch sein, dass ein herzchirurgischer Eingriff, eine sog. Bypassoperation, durchgeführt werden muss.

Das erste Treffen des Qualitätszirkels war geprägt von einem regen Austausch in der anschließenden Fachdiskussion. Daraus ergaben sich bereits eine Reihe von Ergänzungs- und Verbesserungsvorschläge. Sie sollen in einer Aufgabenliste erfasst und mit Terminierung nach Möglichkeit umgesetzt werden.

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