Gemeinsam Gutes tun

2.000-Euro-Spende für den Bewegungsraum im Zentrum für Seelische Gesundheit von der Firma Kühn Maler und Boden aus Hille

Mit einer 2.000 Euro-Spende für das Spendenprojekt „Bewegungsraum“ im Medizinischen Zentrum für Seelische Gesundheit (ZSG) in Lübbecke überraschten der Firmeninhaber Gunnar Bredemeyer und sein Sohn Arne, der selbst einmal Patient dort war, Pflegedirektorin Tanja Ames (li.) und Univ.-Prof. Dr. Georgios Paslakis, Leitender Arzt im ZSG (re.).

Körperliche Bewegung ist weit mehr als nur eine Möglichkeit, den Körper fit zu halten – sie ist auch ein entscheidender Faktor für das psychische Wohlbefinden. In der Psychiatrie hat Sport eine besonders wichtige Rolle, da er nicht nur das allgemeine Wohlgefühl steigert, sondern auch therapeutische Effekte auf die Seele hat. Bewegung hilft, Stress abzubauen, fördert die Konzentration und kann den Heilungsprozess von psychischen Erkrankungen unterstützen. Leider ist der Bewegungsraum im Medizinischen Zentrum für Seelische Gesundheit (ZSG) in die Jahre gekommen und braucht dringend einen neuen Anstrich und neue Gerätschaften zum Trainieren. Die Firma Kühn Maler und Boden aus Hille sammelte deshalb anlässlich ihres Firmenjubiläums 2.000 Euro, die sie für erste neue Geräte für den Bewegungsraum als Spende übergaben.

Zu viel Bewegung kann aber auch zu einer Sucht führen. Diese Erfahrung machte der ehemalige Patient im ZSG im Krankenhaus Lübbecke Arne Bredemeyer bereits in jungen Jahren. Er litt sehr lange Zeit an einer Essstörung in Kombination mit einer Sportsucht. Zu seinen schlimmsten Zeiten lief er mehr als 150.000 Schritte täglich und wog nur noch 40 Kilogramm bei einer Größe von 1,83 Meter. Nach vielen langen Klinikaufenthalten – darunter auch drei Aufenthalte im ZSG – blickt er heute aber wieder positiv in die Zukunft. „Es war zwar ein langer Weg, aber heute geht’s mir wieder gut und ich möchte nun etwas zurückgeben“, sagt Arne Bredemeyer. Da er sich mit seiner Familie dem Lübbecker Krankenhaus durch die mehrwöchigen Aufenthalte sehr verbunden und toll aufgehoben gefühlt hat, war es ihm eine Herzensangelegenheit, etwas Gutes für das ZSG zu tun. „Während meiner längeren Aufenthalte in mehreren Fachkliniken, unter anderem auch in Lübbecke, bekam ich auch wieder ein besseres Gefühl für ein normales Sportpensum, denn es bestand die Möglichkeit, den dort vorhandenen Bewegungsraum zu nutzen. Leider muss ich aber sagen, dass der Bewegungsraum im ZSG sehr in die Jahre gekommen ist und viele Geräte teils nicht mehr nutzbar oder bereits sehr abgenutzt waren“, erklärt der 24-jährige. Heute weiß er, wie wichtig ein gesundes Maß an Sporteinheiten für die seelische Genesung ist, und möchte anderen die Möglichkeit geben, in einem gemütlichen Raum mit funktionierenden und guten Geräten trainieren zu können. Daher kam er mit seinem Vater Gunnar Bredemeyer auf die Idee, bei dem Firmenjubiläum seines Malerbetriebes in Hille Spenden für den Bewegungsraum zu sammeln. „Das Projekt Bewegungsraum in der Psychiatrie liegt uns besonders am Herzen – auch, weil unser Sohn selbst eine Zeit lang in Behandlung war und wir aus eigener Erfahrung wissen, wie wichtig solche Angebote für die Genesung sind. Anlässlich unseres Firmenjubiläums haben wir deshalb dazu aufgerufen, für dieses Projekt zu spenden. Es berührt uns sehr, dass wir gemeinsam 2.000 Euro sammeln konnten. Ein herzliches Dankeschön an alle, die das möglich gemacht haben“, sagt Gunnar Bredemeyer, Firmeninhaber von Kühn Maler und Boden in Hille.

Heute hat Arne aus seinen eigenen Erfahrungen eine Berufung gemacht. Durch ein Coaching zur Persönlichkeitsentwicklung hat er viel über sich und seine Probleme gelernt und möchte das auch anderen Hilfesuchenden weitergeben. Mittlerweile arbeitet er selbst in dem Coaching-Unternehmen. „Ich freue mich sehr, dass ich durch meine eigenen Erfahrungen anderen helfen kann und in der Persönlichkeitsentwicklung sogar mit Menschen in ähnlichen Krisen zusammenarbeiten darf“, so Arne Bredemeyer.

„Als Arzt im Zentrum für Seelische Gesundheit weiß ich, wie entscheidend ein unterstützendes Umfeld für den Heilungsprozess ist. Die großzügige Spende hilft uns dabei, einen Sportbereich zu schaffen, in dem sich unsere Patientinnen und Patienten sicher, gesehen und gestärkt fühlen können. Im Namen des gesamten Teams möchte ich mich von Herzen für diese wertvolle Unterstützung bedanken und freue mich, dass wir damit einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Therapie unserer Patientinnen und Patienten leisten können“, sagt Univ.-Prof. Dr. Georgios Paslakis, Leitender Arzt im ZSG. Mit der großzügigen Spende wird nun der veraltete Bewegungsraum für die psychiatrischen Patienten mit moderneren Geräten wie einem Kraftturm und Ausdauergeräten neu eingerichtet.

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