Welche Aufgabe haben Diätassistentinnen und Diätassistenten im Krankenhaus? Welche Besonderheiten gibt es in der Pflege, und wie werden Blutproben im Krankenhaus transportiert? Antworten auf diese und andere spannende Fragen gab es für 15 Schülerinnen und Schüler aus der Gesamtschule Porta Westfalica und der Kurt-Tucholsky Gesamtschule Minden, die für drei Tage in die Welt der Gesundheitsberufe eintauchen konnten. Die Akademie für Gesundheitsberufe der Mühlenkreiskliniken hat zum zweiten Mal am landesweiten Programm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ teilgenommen. Dabei erhalten Jugendliche die Möglichkeit, an Praxiskursen teilzunehmen und spannende Einblicke in verschiedene Berufsfelder, wie das der Gesundheitsberufe, zu gewinnen. So soll der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt besser gelingen.
„Das Programm ermöglicht es jungen Menschen, frühzeitig berufliche Perspektiven zu erkunden und realistische Einblicke in berufliche Tätigkeiten zu erhalten. Durch spannende Praxiskurse im Gesundheitswesen können die Schülerinnen und Schüler unsere unterschiedlichen Ausbildungsberufe näher kennenlernen. Wann bekommt man sonst die Möglichkeit, hinter die Kulissen eines großen Krankenhaus-Labors zu blicken oder realistische Notfallsituationen zu erproben?“, erzählt Oliver Neuhaus, Direktor der Akademie für Gesundheitsberufe der Mühlenkreiskliniken.
In der Akademie lernten die Schülerinnen und Schüler die Pflege, die Diätassistenz, die Rettungsdienstschule und den Beruf der Medizintechnolog*innen kennen. Anhand von praxisnahen Übungen konnten die jungen Menschen selbst in die Berufe schlüpfen und so für sich herausfinden, ob der Job etwas für sie wäre.
„Wir sind begeistert, wie wissbegierig und interessiert die Teilnehmer in diesem Jahr sind, sie haben ernsthaftes Interesse an den Berufen und stellen sehr kluge Fragen“, berichtet Akademie-Direktor Oliver Neuhaus.
Auch im Johannes Wesling Klinikum sind die Jugendlichen für einen Tag gewesen – haben sich dort die Radiologie, Küche und das Labor angeschaut. „Die Größe des Labors hat mich sehr beeindruckt, vor allem wie viele Proben hier gleichzeitig untersucht werden, wie sie von A nach B transportiert werden, das ist schon sehr spannend gewesen alles “, berichtet eine Schülerin.
Drei Tage raus aus der Schule, rein in den Beruf. Die Akademie für Gesundheitsberufe der Mühlenkreiskliniken hat in diesem Jahr zum zweiten Mal bei der landesweiten Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ mitgemacht. Ziel des NRW-Programms ist es, Jugendlichen frühzeitig Orientierung auf ihrem Weg in das Berufsleben zu bieten und ihnen konkrete Perspektiven aufzuzeigen.
In diesem Zusammenhang wurde im September 2013 auch im Mühlenkreis eine Kommunale Koordinierungsstelle eingerichtet – mit dem Ziel, einen nachhaltigen und systematischen Übergang zwischen Schule und Beruf gemeinsam und in Abstimmung mit den Partnern zu befördern und zu einer kontinuierlichen Entwicklung beizutragen.
„Es ist ganz großartig, dass sich der Kreis Minden-Lübbecke in diesem Bereich so engagiert und die Schulen und Ausbildungsbetriebe zusammenbringt. Für die jungen Menschen ist das ein großer Gewinn. Keiner soll ohne Perspektive zurückgelassen werden“, erläutert Oliver Neuhaus.
An der Akademie für Gesundheitsberufe bilden mehr als 40 Pädagogen etwa 750 Auszubildende und Studierende in unterschiedlichen medizinischen und pflegerischen Berufen aus. Insgesamt werden neun Ausbildungsberufe angeboten: Pflegefachfrau/Pflegefachmann, Pflegefachassistent*in, Operationstechnische*r Assistent*in, Anästhesietechnische*r Assistent*in, Medizinische Technolog*innen der Laboratoriumsanalytik, Medizinische Technolog*innen der Radiologie, Diätassistent*in, Rettungssanitäter*in und Notfallsanitäter*in. Außerdem bietet die Akademie in Kooperation mit dem Praxiszentrum für angewandte Hebammenwissenschaft (PZHW) und der Hochschule Bielefeld den Bachelor-Studiengang Hebammenwissenschaft an.
Die Lehrenden koordinieren die praktische Ausbildung an allen Standorten der Mühlenkreiskliniken und betreuen die enge Partnerschaft im Rahmen der Ausbildung mit anderen Kliniken und Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten im Kreis Minden-Lübbecke sowie bis ins benachbarte Niedersachsen.
Neben den genannten Berufsausbildungen können in der Akademie für Gesundheitsberufe Weiterbildungen im Bereich der Intensiv- und Anästhesiepflege, der pädiatrischen Intensiv- und Anästhesiepflege, des Operationsdienstes, der Praxisanleitung in Pflegeberufen sowie in der neurologischen Pflege absolviert werden. Die Akademie für Gesundheitsberufe bietet zudem Fortbildungen für 250 Bedienstete im Rettungsdienst im Kreis Minden-Lübbecke an.