Gesund und doch zum Arzt

Dr. Matthias Partmann bietet im Medizinischen Versorgungszentrum am Lübbecker Krankenhaus die Vorsorge-Darmspiegelung an

Das Team um Dr. Matthias Partmann kümmert sich um die Patientinnen und Patienten im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) am Krankenhaus Lübbecke-Rahden, Standort Lübbecke

Ein kleiner Piks, der Leben rettet: Denn mehr als den Piks merkt man von einer Darmspiegelung in der Regel heute nicht mehr. Die Patienten auf der Liege von Dr. Matthias Partmann bekommen eine Schlafspritze. "Ich werbe für die kleine Narkotisierung. Schmerzen während dieser Untersuchung müssen heutzutage nicht mehr sein", so Dr. Partmann, der seit diesem Jahr am Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) am Krankenhaus Lübbecke diese ambulante Untersuchung anbietet.

Jeder Mensch ab 55 Jahre sollte zur Vorsorge-Koloskopie gehen, wie der Experte die Darmspiegelung nennt. Denn die Untersuchung rettet im Zweifel das eigene Leben. Sieben Prozent der Bevölkerung bekommt Darmkrebs. Würde jeder ab 55 Jahren regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen, würde sich die Quote drastisch reduzieren. Warum trotzdem nur ein Bruchteil der Menschen ab 55 Jahren zur Vorsorgeuntersuchung gehen, kann sich Dr. Partmann nur mit falschen Vorstellungen von der Untersuchung erklären. "Was man zum Teil für Vorurteile über die Untersuchung hört, ist abenteuerlich und hat nichts mit der Realität zu tun. Leider kosten diese Vorbehalte sehr viele unnötige Todesopfer", sagt Dr. Partmann.

Die Entstehung von Darmkrebs geschieht in der Regel langsam. Jahrelang - oftmals sogar über Jahrzehnte hinweg - kann ein Polyp ohne Schmerzen oder Symptome zu verursachen im Darm wachsen. Mit der Zeit wird kann aus dem harmlosen Polyp ein tödliches Krebsgeschwür werden. Bei den ersten Symptomen ist es für viele Patienten zu spät. Die Krebsgeschwulst ist groß und hat häufig bereits gestreut. Es folgt das Schicksal eines Krebspatienten mit ungewissem Ausgang: Operation, Chemotherapie, Bestrahlung. "All das kann man beim Darmkrebs sehr, sehr häufig umgehen. Bei etwa jeder dritten Spiegelung entferne ich Polypen, eine potentielle Keimzelle eines Darmkrebs'", erzählt Dr. Partmann.

Das Medizinische Versorgungszentrum Gastroenterologie (MVZ) ist dem Krankenhaus Lübbecke-Rahden am Standort Lübbecke angegliedert. Hier werden ambulante Eingriffe wie die Darmspiegelung, aber auch Magen- und Enddarmspiegelungen vorgenommen. Seit dem 1. Januar leitet Dr. Matthias Partmann das Versorgungszentrum. Nebenbei ist der Mediziner Oberarzt im Zentrum für Innere Medizin am Krankenhaus Lübbecke-Rahden.

Zum Einsatz kommt in Lübbecke die modernste Technologie. Die Kamera mit LED-Optik liefert bessere und schärfere Bilder als jemals zuvor. "Man kann Strukturen erkennen, die man früher niemals hätte sehen können. Das ist phänomenal, sagt Dr. Partmann". Als Mittel zum Entfalten des Darms wird in Lübbecke durchgehend CO2 genutzt. "Das ist für die Patientinnen und Patienten deutlich verträglicher. Viele andere arbeiten mit normaler Raumluft. Das belastet den Körper stärker", so der erfahrene Arzt.

Im Anschluss an die etwa halbstündige Untersuchung werden  in einem  Abschlussgespräch  alle Befunde besprochen. In einem umfangreichen Arztbrief an den Hausarzt sind dann alle Details inklusive der pathologischen Befunde für den Fall, dass Polypen entnommen wurden dokumentiert. "Mit der Einschlaf- und Aufwachphase dauert die Untersuchung drei bis vier Stunden. Diese Zeit sollte man sich nehmen", sagt Dr. Matthias Partmann. Arbeiten kann man am Untersuchungstag allerdings nicht mehr. Wegen der Sedierung muss man sich aus dem Krankenhaus abholen lassen und den restlich Tag mit der Gewissheit, vielleicht sein eigenes Leben gerettet zu haben, zu Hause auf dem Sofa verbringen.

Der Weg zur Vorsorge-Darmspiegelung

Alle Menschen über 55 Jahre haben Anspruch auf eine regelmäßige Darmspiegelung.

Dazu gehen sie zu ihrem Hausarzt und lassen sich überweisen. Mit der Überweisung kann im Medizinischen Versorgungszentrum ein Termin unter der Rufnummer (05741/35-2627) vereinbart werden. Allerdings sollten sich Patienten auf Wartezeit einstellen, da Akutpatienten selbstverständlich vorrangig behandelt werden. Einen Tag vor der Untersuchung gelten spezielle Ernährungshinweise. So darf ab dem Mittagessen keine feste Nahrung mehr gegessen werden. Erlaubt sind stille Wasser, klare Säfte sowie Tee und Kaffee ohne Milch. Außerdem muss eine Trinklösung zur Darmreinigung eingenommen werden. Näheres wird Dr. Matthias Partmann beim Vorbereitungsgespräch mitteilen. Wer in der Familie Vorerkrankungen mit Darmkrebs hat, kann sich unter Umständen auch deutlich vor der Altersgrenze von 55 Jahren testen lassen. Auch Patienten mit Beschwerden sollten sich unbedingt an ihren Hausarzt wenden.

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