Medizin Campus OWL wird zum Mustermodell

Die Universität Göttingen und das Klinikum Braunschweig informieren sich in Minden

Eine Delegation von der Georg-August-Universität Göttingen und dem Klinikum Braunschweig hat den Medizin Campus OWL in Minden besucht, um sich über Erfahrungen und Erfolge des Modells zu informieren. Geschäftsführer Mario Bahmann (rechts), der Lehrkoordinator und stellvertretende Ärztliche Direktor Professor Dr. Jörg Radermacher und Abteilungsleiterin Julia Städter haben die Gruppe am Universitätsklinikum Minden begrüßt. Mit dabei waren auch Studierende aus Göttingen, die sich intensiv mit Vertretern der Fachschaft aus Minden ausgetauscht haben.

Der Medizin Campus OWL mit dem Mindener Universitätsklinikum wird zum Vorbild für weitere Modelle zur Ausweitung des Studienangebots für Medizinerinnen und Mediziner in Deutschland. Jetzt hat eine Delegation des Städtischen Klinikums Braunschweig und der Georg-August-Universität Göttingen den Medizin Campus OWL in Minden besucht, um sich über Erfahrungen und Erfolge des Modells zu informieren. Die Universität Göttingen und das Klinikum planen die Einführung eines ähnlichen Modells mit der Trennung zwischen vorklinischer und klinischer Ausbildung. „Es freut uns, dass wir deutschlandweit als Modellregion verstanden werden und andere von unseren Erfahrungen profitieren möchten“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Mühlenkreiskliniken Dr. Olaf Bornemeier. „Wir haben zusammen mit unseren Kooperationspartnern gezeigt, dass der klinische Teil des Studiums auch über eine größere Entfernung zur Universität mit sehr guten Ergebnissen funktionieren kann“, so der Vorstandsvorsitzende. Auch die geplante Medizinische Fakultät in Bielefeld soll, nach allem was bislang öffentlich bekannt ist, ein Kooperationsmodell ähnlich dem Bochumer Modell werden. „Jede Anstrengung zur Ausweitung der Ausbildungskapazität im ärztlichen Bereich hat unsere volle Unterstützung“, sagt Bornemeier.

Die sechsköpfige Delegation aus Göttingen und Braunschweig hat sich in einem zweistündigen Gespräch und einer anschließenden Führung ein genaues Bild von dem Studienmodell machen können. Dabei kamen sowohl die großen Vorteile zur Sprache als auch Schwierigkeiten und Hürden. „Für Universitätsklinika gelten andere, oft strengere Regeln als für normale Krankenhäuser“, berichtet Julia Städter, Leiterin der Abteilung für Projektmanagement und Strukturentwicklung, die sich für die Mühlenkreiskliniken um die Themen rund um den Medizin Campus OWL kümmert.

Begeistert zeigten sich drei Studierende aus Göttingen, die ebenfalls die Delegation begleitet haben. Ihnen gefielen insbesondere die moderne Ausstattung in Minden und das gute Verhältnis zwischen Studierenden und Professoren. Im Gespräch mit Vertretern der Fachschaft des Medizin Campus OWL wurde sich über Studienbedingungen und Erfahrungen ausgetauscht.

Am Medizin Campus OWL sind das Herz- und Diabeteszentrum NRW aus Bad Oeynhausen, das Klinikum Herford und die Mühlenkreiskliniken seit dem Jahr 2016 in der Medizinerausbildung aktiv. Im Bochumer Modell übernehmen die Partner für die Ruhr-Universität Bochum die praktische und theoretische Ausbildung ab dem siebten Semester bis zum Abschluss des Studiums. Der erste Jahrgang wird in diesem Herbst mit dem Praktischen Jahr die letzte Phase ihrer studentischen Ausbildung abschließen und die Approbation – die Erlaubnis als Arzt zu arbeiten – erhalten. Das Praktische Jahr kann in nahezu allen Kliniken in Deutschland und sogar im Ausland geleistet werden. Mehr als die Hälfte der Studierenden hat sich für einen am Medizin Campus OWL beteiligten Standort entschieden. Ab Herbst stehen die ersten in OWL ausgebildeten und approbierten Ärzte dem Arbeitsmarkt in OWL als Assistenzärzte zur Verfügung.  

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