Mühlenkreiskliniken räumen ab

Verleihung des Nachwuchsförderpreises 2023 des DemenzNetzes im Kreis Minden-Lübbecke

Die Preisträgerinnen und Preisträger freuen sich über ihre Auszeichnungen. Kreisdirektorin Nicole Streitz und Heinrich Rösener von der Volksbank Herford Mindener Land haben symbolische Schecks überreicht.

Einen dritten Platz gab es bei der diesjährigen Verleihung des Nachwuchsförderpreises des DemenzNetzes im Kreis Minden-Lübbecke nicht. Der erste Preis ging an das Projekt „Schön mit Dir“ von Elena und Elvira Teichrib sowie Aminata Diallo aus der Akademie für Gesundheitsberufe der Mühlenkreiskliniken. Den zweiten Preis teilen sich Jennifer Lau, Melissa Stock und Maria Kipouridi mit ihrem Projekt „Haus VergissMeinNicht.Kinderdemenz“ aus der Akademie für Gesundheitsberufe und Christian Schoo mit seinem Projekt „Demenz-Lotse“ von den Mühlenkreiskliniken.

Damit gingen alle drei verliehenen Preise an die Mühlenkreiskliniken. Die Preisübergabe fand im Rahmen der Netzwerkkonferenz des DemenzNetzes in der Klinik Porta Westfalica in Bad Oeynhausen statt. Fast 150 Teilnehmer*innen aus Pflegeeinrichtungen, ambulanten Diensten, Krankenhäusern, Städten und Gemeinden, Kranken- und Pflegekassen sowie aus anderen Bereichen nahmen an der Konferenz teil.

In diesem Jahr wurde der Nachwuchsförderpreis des DemenzNetzes zum Thema „…damit Eingewöhnung gelingt!“ vergeben. Denn die Aufnahme in eine teil- oder vollstationäre Einrichtung ist für alle Beteiligten häufig mit Unsicherheiten verbunden. Sowohl für die betroffene Person wie für deren Bezugspersonen und professionell Pflegende ist die Phase der Eingewöhnung eine besondere Herausforderung. Dies gilt ganz besonders für Menschen mit Demenz und diejenigen, die sie unterstützen oder pflegen. Alle drei eingereichten Projekte haben sich also mit der Fragestellung beschäftigt, wie die Eingewöhnung in ein neues Zuhause optimal verlaufen kann.

„Als angehende Gesundheits- und Krankenpfleger*innen und Altenpfleger*innen werden Sie in Ihrem zukünftigen Berufsalltag mit der Demenz noch häufig konfrontiert sein. Durch Ihre Projekte haben Sie bewiesen, dass schon mit einfachen Mitteln, Einfühlungsvermögen und etwas Ideenreichtum eine Eingewöhnung gelingen kann oder zumindest die Voraussetzungen für eine gelingende Eingewöhnung geschaffen werden können“, sagte Kreisdirektorin Nicole Streitz in ihrer Laudatio.

Die Volksbank Herford Mindener Land hat den diesjährigen Nachwuchsförderpreis mit insgesamt 1.000 Euro unterstützt.

Die Preisträgerinnen und Preisträger freuten sich über die Anerkennung: „Die Projekt-Arbeit hat uns allen viel Freude bereitet und jetzt diese Auszeichnung zu erhalten, macht uns total stolz“, sagte Jennifer Lau. Die 22-Jährige hat eine Ausbildung zur Pflegefachfrau an der Akademie für Gesundheitsberufe der Mühlenkreiskliniken absolviert. Im März hat sie die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und arbeitet nun im Krankenhaus Bad Oeynhausen.

In ihrem Projekt „Haus VergissMeinNicht.Kinderdemenz“ haben Jennifer Lau, Melissa Stock und Maria Kipouridi ein inhaltliches Eingewöhnungskonzept erarbeitet, welches Kindern die Eingewöhnung in das auf Kinderdemenz ausgerichtete Kinderhospiz erleichtert. Kinderdemenz ist eine neurodegenerative Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen, die zum Verlust von bereits vorhandenen Fähigkeiten führt. In der Einrichtung VergissMeinNicht finden Eltern eine Anlaufstelle bei Fragen und Sorgen und können sich mit anderen Eltern und Betroffenen austauschen.

Das Projekt „Schön mit Dir“ ist ein Konzept zur positiven Gestaltung der Eingewöhnung von Senior*innen mit leichter bis mittelgradiger Demenz in eine Langzeiteinrichtung. Eingereicht von Elena und Elvira Teichrib sowie Aminata Diallo. Dieses Projekt basiert auf drei Merkmalen: Beziehungsaufbau durch Momente der Fürsorge, Integration der Bewohner*innen, Bezugspersonen und Pflegekräften sowie visuelle Präsentation der positiven Erlebnisse in der Eingewöhnungsphase. Letzteres wird zum Beispiel durch Fotos auf einem Poster festgehalten.

Christian Schoo hat mit seinem Projekt „Der Demenz-Lotse“ ein inhaltliches Konzept zum Kennenlernen von Demenz-Lotsen und der zu pflegenden Person entworfen, die vor dem Umzug und der damit verbundenen Eingewöhnungsphase in eine Pflegeeinrichtung steht. Geeignete Bewohnerinnen und Bewohner werden bei dem Projekt geschult, die dann als Lotsen und Ansprechpartner für die Neubewohner*innen fungieren.

Der Nachwuchsförderpreis wurde 2019 erstmalig für Auszubildende und Studierende aus den Gesundheits- und Hauswirtschaftsberufen verliehen. Die diesjährige Netzwerkkonferenz wurde somit zum zweiten Mal genutzt, um diese Auszeichnung vorzunehmen. Der Nachwuchsförderpreis wird alle vier Jahre vergeben.

Die Netzwerkkonferenz des DemenzNetzes findet alle zwei Jahre statt.

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