Refluxzentrum

Der Ursache auf den Grund gehen

Herzlich willkommen im Refluxzentrum

Es gilt als vergessene Krankheit: Sodbrennen. Fast jeder kennt dieses unangenehm stechende Gefühl im Magen, das brennende Gefühl wenn Magensäure die Speiseröhre hinauf steigt. Geschieht dies nur hin und wieder oder nach zu viel oder zu fettigem Essen, ist Sodbrennen eine zwar unangenehme, aber vorübergehende Erscheinung, die im Kern harmlos ist. Aber 30 Prozent aller Menschen haben ständig Sodbrennen – oft auch ohne erkennbaren Auslöser. Dann ist medizinische Hilfe unerlässlich.

Über das Zentrum

Im Refluxzentrum am Johannes Wesling Klinikum in Minden wird der Grund für ständiges Sodbrennen gesucht. Hierbei arbeiten Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) aus dem stationären und niedergelassenen Bereich sowie Bauchchirurgen (Viszeralchirurgen) Hand in Hand zusammen. Als erster Schritt ist meist eine Magenspiegelung notwendig. Anschließende können weitere Spezialuntersuchungen wie Säuremessung und die Bestimmung der Flüssigkeitsmenge in der Speiseröhre durchgeführt werden. Außerdem wird abgeklärt, ob die Schmerzen unter Umständen durch eine krankhafte Beweglichkeit der Speiseröhre ausgelöst werden.

Nach Auswertung aller Untersuchungsergebnisse kann gezielt eine Therapie erfolgen, die den Patienten oftmals ein beschwerdefreies Leben ermöglicht. Die Therapie kann entweder aus einer medikamentösen Einstellung oder einem kleinen operativen Eingriff bestehen. 

Bei der Operation wird ein sogenannter Neuro-Stimulator eingesetzt. Das kleine Gerät funktioniert wie ein Herzschrittmacher. Zwei Elektroden am Übergang zwischen Magen und Speiseröhre senden einen Stromimpuls aus, sobald Magensäure die Speiseröhre hinaufsteigt. Das Ergebnis des Stromimpuls‘ ist das Schließen des Mageneingangs. Die Magensäure kann dadurch nicht weiter aufsteigen. Die Methode ist erst seit sehr kurzer Zeit verfügbar, zeigt aber enorm gute Resultate. Der Eingriff dauert etwa 30 Minuten und wird minimalinvasiv, also in der sogenannten Schlüssellochtechnik durchgeführt. Die meisten Patienten haben nach der Operation keinerlei Beschwerden mehr. 

Erkrankung und Behandlung
Was ist Sodbrennen?

Sodbrennen empfinden die meisten Patenten als aufsteigenden Schmerz in der Magengrube und hinter dem Brustbein, der bis in den Hals oder Rachen reichen kann. Sodbrennen entsteht, wenn die sehr saure Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt. Die Speiseröhre (medizinisch Ösophagus) ist ein Muskelschlauch, der mithilfe von Muskelbewegungen die Nahrung von der Kehle in den Magen befördert. Die Speiseröhre tritt durch das Zwerchfell in den Magen ein.

Normalerweise verhindern verschiedene  Muskelgruppen, dass Nahrung  und Magensäure wieder nach oben aufsteigen. Ist dieser Schließmuskel, der sogenannte Ösophagus-Sphinkter, geschwächt oder in seiner Funktion gestört, kann Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließen.

Geschieht dies nur selten, ist das meist eine harmlose Überreaktion des Magens auf verschiedene Umwelteinflüsse wie zu viel Stress, zu viel oder zu fettiges Essen, Unverträglichkeiten gegen bestimmte Lebensmittel oder ähnliches. Es kann aber auch vorkommen, dass die Muskelgruppen, die den Rückfluss des Mageninhaltes verhindern sollen, zu schwach ist.  Dann kommt es zu häufigem Sodbrennen. Einige Patienten klagen sogar über Sodbrennen nach jeder Mahlzeit.  Die Ursachen für eine dauerhafte Schwächung des Muskels sind vielfältig. Neben einer natürlichen Muskelschwäche können auch verschiedene Magenerkrankungen, dauerhafte Medikamenteneinnahme, Alkohol, Nikotin oder eine Verengung der Speiseröhre mögliche Ursachen sein.  Eine umfassende Untersuchung ist dann sinnvoll. 

Mindener Experten informieren im Deutschlandfunk

Professor Dr. Carsten Gartung, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektionskrankheiten, und Professor Dr. Berthold Gerdes, Direktor der Klinik für Allgemeinchirurgie Viszeral-, Thorax und Endokrine Chirurgie am Johannes Wesling Klinikum Minden, informieren in der Deutschlandfunk-Sendung „Sprechstunde“ ausführlich über Ursachen, Beschwerden und Behandlungsmöglichkeiten.

Den Hörfunkbeitrag finden Sie hier.

Wann ist Sodbrennen krankhaft?

Wenn Sodbrennen über eine längere Zeit andauert und auch bei Schonkost auftritt, sollte unbedingt der Hausarzt aufgesucht werden. Es empfiehlt sich  zuvor genau aufzuschreiben, wann, wie oft und in welchen Situationen das Sodbrennen auftritt. Diese Informationen helfen dem Arzt, die Beschwerden richtig einzuschätzen und Behandlungsansätze zu finden. 

Sollte eine Umstellung der Ernährungs- oder Lebensgewohnheiten zu keiner gravierenden Besserung führen, sollten die Ursachen für das ständige Sodbrennen untersucht werden. 

Lernen Sie das Team kennen

Alle
Leitung

Prof. Dr. Carsten Gartung
Direktor
Gastroenterologie

Telefon: 05 71 / 7 90 30 01
E-Mail: gastroenterologie-minden[at]­muehlenkreiskliniken[dot]de

Prof. Dr. med. Berthold Gerdes
1. Stellvertreter PKZM
Pankreaszentrum

Telefon: 05 71 / 7 90 32 01
E-Mail: allgemeinchirurgie-minden[at]­muehlenkreiskliniken[dot]de

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