Das Beste aus zwei Welten

Neu: Hebammengeführter Kreißsaal am Krankenhaus Bad Oeynhausen

Die Leitende Hebamme Nicole Dehne aus dem Krankenhaus Bad Oeynhausen berät eine werdende Mutter. Künftig können am Krankenhaus Bad Oeynhausen Geburten auf Wunsch nur von Hebammen betreut werden.

Frauen eine Wahlfreiheit bieten: Das ist das Ziel des neuen Angebots der Frauenklinik am Krankenhaus Bad Oeynhausen. Im Hebammengeführten Kreißsaal können Schwangere auf natürliche Art und Weise entbinden – ohne die Anwesenheit eines Arztes. Dabei vereint die Geburt im Hebammengeführten Kreißsaal das Beste aus zwei Welten: die ungestörte Intimität sowie die Sicherheit eines ärztlich geleiten Kreißsaals. 

Dr. Manfred Schmitt, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Krankenhaus Bad Oeynhausen, ist von dem neuen Angebot überzeugt: „Eine Geburt ist im Kern ein natürlicher Vorgang und normaler Teil im Leben einer Frau. Eine Schwangere ist nicht krank und auch eine Geburt ist keine Erkrankung. Deshalb braucht es uns Ärzte bei einer physiologisch normal verlaufenden Geburt nicht“, sagt er. Dabei betont er, dass die Hebammengeleitete Geburt nicht für alle Frauen in Frage kommt. „Es gibt Ausschlusskriterien wie Vorerkrankungen, Schwangerschaftsdiabetes oder andere Risikofaktoren“, sagt er.

Mit dem Angebot ermöglicht das Bad Oeynhausener Krankenhaus den Frauen eine Wahlfreiheit: „Bis vor wenigen Jahren gab es die Möglichkeit einer Hausgeburt. Da es kaum noch Hebammen gibt, die dies anbieten, ist es heute faktisch kaum noch möglich.  Hätte es bei der Geburt meines Kindes ein solches Angebot wie den Hebammengeführten Kreißsaal gegeben, ich hätte keine Sekunde gezögert“, sagt die Leitende Hebamme am Krankenhaus Bad Oeynhausen Nicole Dehne. Der Hebammenkreißsaal bietet sowohl die Sicherheit als auch Intimität und persönliche Betreuung durch eine Hebamme. Dabei wird  der gesamte Geburtsprozess von einer Geburtshelferin aus dem Kreißsaal Bad Oeynhausen geleitet – von der Aufnahme bis ins frühe Wochenbett. Ein Arzt wird nicht hinzugezogen. Gleichzeitig steht aber bei Komplikationen das komplette Angebot der medizinischen Versorgung sofort zur Verfügung. 

Deutschlandweit gibt es etwa 20 Hebammenkreißsäle. Mittlerweile gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, die zeigen: Gesunde Frauen ohne  Risikoschwangerschaft entbinden  im Hebammenkreißsaal ebenso sicher wie in einem ärztlich geleiteten Kreißsaal, bei einem gleichzeitigen höheren physischen und psychischen Wohlbefinden. Studien zeigen zudem, dass Frauen im Hebammenkreißsaal durch die kontinuierliche Betreuung weniger Medikamente benötigen, weniger Dammschnitte erhalten, weniger Geburten eingeleitet werden, häufiger Entspannungsbäder und Massagen in Anspruch nehmen sowie schneller wieder mobil sind. „Ein Kind zu gebären ist eine exklusive Fähigkeit der Frau. Diese Fähigkeit soll bei der Hebammengeleiteten Geburt ohne medizinische Intervention wie Wehenmittel oder PDA durch Hebammen unterstützt werden. Es ist aber jederzeit möglich, die Entscheidung für den Hebammenkreißsaal zu revidieren – auch während der Geburt. Dann ziehen wir sofort einen Arzt hinzu, der innerhalb kürzester Zeit anwesend ist“, sagt die Leitende Hebamme Nicole Dehne. 

Wer das neue Angebot nutzen will, muss zu mindestens zwei Vorbesprechungsterminen (etwa 28. und 36. Woche) kommen. Dort wird anhand festgelegter Kriterien  entschieden, ob eine Geburt im Hebammenkreißsaal medizinisch möglich ist. Termine können unter der Rufnummer 05731 / 77 28 11 67 vereinbart werden.     

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