Der Kiosk war sein zweites Wohnzimmer

Jürgen Diekmann geht nach 30 Jahren in den Ruhestand

Nach 30 Jahren: Kioskbetreiber Jürgen Diekmann geht in den Ruhestand. Das Krankenhaus Rahden hat für ihn eine besondere Bedeutung.

Er ist eine Konstante im Krankenhaus Rahden gewesen. Nach 30 Jahren geht Kioskbetreiber Jürgen Diekmann Ende März in den Ruhestand und freut sich auf seinen neuen Lebensabschnitt: „Ich habe dann mehr Zeit für meinen Hof und meine Tiere. Ich habe fast jeden Tag im Kiosk gestanden, 30 Jahre lang. Es ist also Zeit ‚tschüss‘ zu sagen.“

1993 hat der Rahdener den Kiosk im Krankenhaus Rahden übernommen. Der heute 65-Jährige ist gelernter Bäcker und hat die ersten 15 Jahre alle Torten im Kiosk selbst hergestellt. „Das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht und kam bei den Besuchern und Patienten natürlich super an“, erinnert sich Jürgen Diekmann. Er hat viel Liebe und Zeit in den Kiosk gesteckt: „An den Wochenenden hat sich das angefühlt, wie wenn man Zuhause das Wohnzimmer voll hat. Ich habe diese Tage, wenn es hier richtig voll und stressig wurde, sehr genossen.“

Er hatte ein offenes Ohr für alle: Wenn Angehörige auf ihre Liebsten warten mussten, war Jürgen Diekmann für sie da. Wenn Patientinnen und Patienten mal kurz mit jemandem reden wollten, war Jürgen Diekmann für sie da. „Ich habe immer gerne zugehört, vor allem die Schicksale der Patienten haben mich immer sehr berührt“, erzählt Jürgen Diekmann.

Das Krankenhaus Rahden kennt Diekmann auch als Patient, er lag selbst mal dort auf Station und schätzt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr. „Es ist ein kleines, familiäres Haus. Jeder kennt jeden. Und das macht es so besonders“, sagt der Rahdener.

Wenn Jürgen Diekmann an die letzten drei Corona-Jahre denkt, wird ihm aber schwer ums Herz. Die Corona-Pandemie war hart, plötzlich war alles anders. Sein Kiosk leer. „Ich bin froh, dass wir zurück zur Normalität kehren. Mir hat der Kontakt mit den Menschen immer viel gegeben und wenn das wegbricht, ist das natürlich eine heftige Veränderung“, erzählt Jürgen Diekmann. Auch finanziell war es eine schwere Zeit. Aber das ist jetzt „Schnee von gestern“, wie der 65-Jährige sagt. Er schaut nach vorne, freut sich auf seinen Ruhestand.

Und so ganz geht man ja nie. „Da ich ja hier in Rahden wohne, werde ich viele Patienten, Besucher und Mitarbeiter auch außerhalb des Krankenhauses noch ab und an sehen“, erzählt Jürgen Diekmann.

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