Gleiche Chancen für alle

Mühlenkreiskliniken berufen Ilona Radtke und Dimitra Kanellopoulou-Buschmann zu Gleichstellungsbeauftragten

Ilona Radtke (links) und Dimitra Kanellopoulou-Buschmann sind die neuen Gleichstellungsbeauftragten der Mühlenkreiskliniken

Sie kennen die Mühlenkreiskliniken in- und auswendig: Diplom-Sozialarbeiterin Ilona Radtke und die Intensivpflegefachkraft Dimitra Kanellopoulou-Buschmann sind die beiden neuen Gleichstellungsbeauftragten der Mühlenkreiskliniken. Zusammen kommen die beiden auf mehr als 50 Jahre Erfahrung in dem kommunalen Gesundheitsunternehmen. Seit einigen Wochen haben die beiden nun eine neue Aufgabe. Sie tragen zur Gleichstellung der Geschlechter bei.

Für den Vorstandsvorsitzenden der Mühlenkreiskliniken Dr. Olaf Bornemeier ist die Berufung der Gleichstellungsbeauftragten ein weiterer wichtiger Schritt: „Wir haben zahlreiche Ansprechpartner und Anlaufstellen für unsere mehr als 5.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter eine Antikorruptionsbeauftrage, einen Informationssicherheitsbeauftragten, eine Vertrauensperson für Schwerbehinderte, eine Beauftragte für Medizinproduktesicherheit, einen Datenschutzbeauftragten, einen Brandschutzbeauftragten, einen Gefahrgut- und Gefahrstoffbeauftragten und viele weitere. Dort kann sich jeder Mitarbeiter zum Teil auch anonym melden. Als ‚externe Hinweisstelle‘ dient ein Rechtsanwaltsbüro. Hier haben Mitarbeiter die Möglichkeit, dem Arbeitgeber gegenüber vollkommen anonym Hinweise bei möglichen Fehlentwicklungen zu äußern“, sagt Dr. Olaf Bornemeier.  

Ilona Radtke und Dimitra Kanellopoulou-Buschmann sehen ihre Aufgabe als eine gesellschaftspolitische Aufgabe an. „Obwohl mittlerweile ein Großteil der Studierenden im Bereich Medizin Frauen sind, ist die Zahl der weiblichen Ober- und Chefärzte überschaubar. Wir möchten gleiche Chancen für alle Geschlechter. Das ist unser Ziel“, sagt Ilona Radtke.  

Dimitra Kanellopoulou-Buschmann legt den Schwerpunkt insbesondere auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Kinder dürfen nicht zum Karrierehindernis werden. Wir sehen leider immer noch viel zu häufig, dass Karrieren durch eine Elternzeit einen Knick bekommen. Das darf nicht passieren“, sagt die zweifache Mutter. Für sie ist es wichtig, dass sowohl Väter als auch Mütter die Elternzeit nehmen können. „Da gibt es immer noch starke gesellschaftliche Vorbehalte, wenn der Mann drei Jahre zu Hause bleibt.“  Dimitra Kanellopoulou-Buschmann spricht aus Erfahrung: Bei ihrem zweiten Kind vor zwölf Jahren ist ihr Mann in Elternzeit gegangen. „Für meinen Mann und meine Tochter war das eine ganz besondere Zeit. Das Verhältnis zwischen beiden ist bis heute unglaublich eng. Aber unser Umfeld und auch seine Arbeitskollegen haben damals schon große Augen gemacht – aber danach hatten auch seine Kollegen den Mut, Elternzeit in Anspruch zu nehmen“, so Dimitra Kanellopoulou-Buschmann.

Die beiden neuen Gleichstellungsbeauftragten kennen die Mühlenkreiskliniken aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Während Ilona Radtke im Sozialdienst im Johannes Wesling Klinikum tätig ist, hat Dimitra Kanellopoulou-Buschmann nach der klassischen Pflegeausbildung und einer Fachweiterbildung zur Anästhesie- und Intensivpflegekraft im Krankenhaus Lübbecke erst auf der Intensivstation, später im OP gearbeitet. „Im Sozialdienst lernt man sehr viele Abteilungen, Kliniken und Mitarbeiterinnen kennen. Diese Kontakte und Einblicke sind auch ein großer Vorteil in der Funktion als Gleichstellungsbeauftragte“, meint Ilona Radtke. Dagegen kennt Dimitra Kanellopoulou-Buschmann die Pflege als die mit Abstand größte Berufsgruppe in den Mühlenkreiskliniken wie keine Zweite. Sie hat bei den Mühlenkreiskliniken ihre Ausbildung absolviert und dann ein Jahr als Krankenpflegerin in Chur in der Schweiz gearbeitet. Anschließend ist sie wieder ans Krankenhaus Lübbecke zurückgekehrt. „Seit 29 Jahren arbeite ich in der Krankenpflege und kenne neben dem Schweizer Gesundheitssystem auch das aus meinem Geburtsland Griechenland. Und bei allen Fehlern, die es in jedem System gibt, muss man ganz klar sagen, dass das deutsche Gesundheitssystem das mit Abstand beste ist. Viele Patienten und Mitarbeiter wissen gar nicht, wie gut wir es in Deutschland haben“, sagt Dimitra Kanellopoulou-Buschmann.

Die kommenden Monate planen die beiden für die Aufbauarbeit ein. „Wir müssen uns einen Überblick verschaffen, Kontakte knüpfen und uns in die Tiefen der Thematik einarbeiten. Das ist eine komplexe und spannende Aufgabe“, sagt Ilona Radtke. Zu den ersten Aufgaben gehören die Mitwirkung an dem neuen Gleichstellungsplan der Mühlenkreiskliniken sowie die Vorstellung an den Standorten. „Wir wollen im Unternehmen für Vertrauen werben. Dazu werden wir viele Gespräche führen“, sagt Dimitra Kanellopoulou-Buschmann. Natürlich stehen die beiden auch jetzt schon für Beratungen zur Verfügung. „Dafür reicht ein kurzer Anruf oder eine Mail an uns. Feste Sprechzeiten gibt es bislang noch nicht, weil wir derzeit flexibel bleiben müssen“, so Ilona Radtke. Auch Bewerbungsverfahren wollen die beiden in Zukunft eng begleiten. „Das ist eine Stelle, an der Gleichstellung ganz praktische Auswirkungen haben kann“, sagt Ilona Radtke.

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