„Brustkrebs betrifft viele – aber die Chancen stehen heute besser denn je“

Brustkrebs-Informationstag am 8. November im Uni-Klinikum Minden

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Deutschland erkranken jährlich rund 70.000 Frauen an einem Mammakarzinom – das entspricht etwa jeder achten Frau im Laufe ihres Lebens. Foto: iStock/ MARIIA MALYSHEVA

Bei der Diagnose Brustkrebs steht die Welt oft erst einmal still. Angst, Unsicherheit und viele Fragen bestimmen den Alltag. Doch dank moderner Diagnostik und Therapieformen sind die Heilungschancen heute so gut wie nie zuvor. Den Schrecken nehmen, aufklären und erklären. Darum geht es beim Brustkrebs-Informationstag am 8. November im Universitätsklinikum Minden. Das Brustzentrum Minden-Herford und die Brustkrebshilfe OWL laden Betroffene, Angehörige und Interessierte herzlich ein, sich zu informieren, auszutauschen und Antworten auf ihre Fragen zu finden.

Zwischen 10 und 16 Uhr erwartet die Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges Programm aus Fachvorträgen, persönlichen Erfahrungsberichten und Informationsständen. Mit dem Ziel, Wissen zu teilen, Ängste zu nehmen und Wege aufzuzeigen, wie das Leben mit und nach der Diagnose Brustkrebs gelingen kann.

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Deutschland erkranken jährlich rund 70.000 Frauen an einem Mammakarzinom – das entspricht etwa jeder achten Frau im Laufe ihres Lebens. „Brustkrebs betrifft viele – aber die Chancen stehen heute besser denn je. Wird der Krebs früh erkannt, können mehr als 85 Prozent der Betroffenen dauerhaft geheilt werden“, erklärt Universitätsprofessor Dr. Philipp Soergel, Direktor der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Uni-Klinikum Minden.

Eine entscheidende Rolle spielt dabei auch die Vorsorge. Regelmäßige Selbstuntersuchungen, gynäkologische Tastuntersuchungen und insbesondere das Mammographie-Screening ermöglichen es, Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Oft schon, bevor Symptome auftreten.

„Je früher ein Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Eine rasche und gezielte Behandlung kann Leben retten“, betont der Klinikdirektor.

Das zertifizierte Brustzentrum Minden-Herford (BZMH) ist eine wichtige Anlaufstelle für Brustkrebspatientinnen. Dort werden jährlich mehr als 400 erkrankte Frauen mit Brustkrebs aus OWL und Niedersachsen von einem interdisziplinären Team aus Gynäkologen, Onkologen, Radiologen, Pathologen, Psychologen und Pflegefachpersonen versorgt. Außerdem werden nahezu 700 Patientinnen in der Brustsprechstunde betreut. „Unsere Arbeit steht im Dienst der erkrankten Frau. Das bedeutet für uns, dass die an Brustkrebs erkrankte Patientin im Mittelpunkt unserer Anstrengungen steht. Wir setzen uns für eine aktive Rolle der Frau bei der Entscheidungsfindung und Durchführung von Diagnostik und Therapie bei einer Brustkrebserkrankung ein“, erläutert Universitätsprofessor Dr. Philipp Soergel.

Die Fortschritte in der Medizin eröffnen Betroffenen heute vielfältige und schonendere Therapieoptionen. Am Informationstag informieren Expertinnen und Experten über die neuesten Entwicklungen in Diagnostik und Behandlung. Themen sind unter anderem neue medikamentöse Therapien und personalisierte Behandlungsansätze, operative Möglichkeiten – von brusterhaltenden Eingriffen bis zur Rekonstruktion, Nachsorge, Ernährung und Bewegung während und nach der Therapie sowie psychosoziale Unterstützung und der Umgang mit der Diagnose.

Neben den medizinischen Informationen spielt auch der Erfahrungsaustausch eine zentrale Rolle. Denn wie belastend die Diagnose tatsächlich ist, weiß Ulrike Weber-Krumwiede. Die Vorsitzende der Brustkrebshilfe OWL ist 2014 an Brustkrebs erkrankt – nach der erfolgreichen Behandlung hat sie den Verein Brustkrebshilfe OWL gegründet. „So ein Tag dient nicht nur der Aufklärung, die natürlich auch sehr wichtig ist. Er schenkt Mut, zeigt neue Wege und bringt Menschen zusammen, die verstehen, was man gerade durchmacht. Viele Frauen schöpfen daraus Kraft, weil sie merken: Ich bin nicht allein“, erzählt Ulrike Weber-Krumwiede.

Am Stand der Selbsthilfegruppe können Interessierte direkt ins Gespräch kommen und erfahren, welche Angebote und regelmäßigen Treffen es in der Region gibt.

Informationen zum Brustzentrum Minden-Herford
Das zertifizierte Brustzentrum Minden-Herford ist eine wichtige Anlaufstelle für Brustkrebspatientinnen. Dort werden jährlich mehr als 400 erkrankte Frauen mit Brustkrebs aus OWL und Niedersachsen von einem interdisziplinären Team aus Gynäkologen, Onkologen, Radiologen, Pathologen, Psychologen und Pflegefachpersonen versorgt. Außerdem werden nahezu 700 Patientinnen in der Brustsprechstunde betreut. Brustkrebs ist eine Erkrankung, die auch in seltenen Fällen Männer betreffen kann. Zwei- bis dreimal pro Jahr werden auch Männer im Brustzentrum behandelt.
Durch die Bildung des interdisziplinären und interprofessionellen Brustzentrums Minden-Herford wurde ein Kompetenzzentrum für Diagnostik und Therapie von Frauen mit bösartigen und gutartigen Brusterkrankungen geschaffen. Durch die Kooperation der beteiligten Fachabteilungen des Klinikums und der Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte vereinen das Universitätsklinikum Minden und das Klinikum Herford klinische und wissenschaftliche Fachkompetenz.
Geleitet wird das Brustkrebszentrum von Univ.-Professor Dr. Philipp Soergel, Direktor der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, und dem Geschäftsführenden Oberarzt Willibroad Chi.

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