Fahrradsturz rettet Familienvater das Leben

Beim 50-jährigen Löhner wird durch Zufall Tumor in der Niere entdeckt

Dr. Gregor Halbert, Sektionsleiter der robotisch-assistierten Urologie am Krankenhaus Lübbecke, gemeinsam mit Konstantin Frey und seiner Ehefrau Sina. Das Ehepaar ist glücklich, dass alles gut verlaufen ist, sie danken dem Ärzteteam und dem Pflegeteam des Krankenhauses Lübbecke.

Wenn sich das Leben um 180 Grad dreht: Konstantin Frey blickt heute mit Dankbarkeit auf ein Ereignis zurück, das zunächst nach einem Schicksalsschlag aussah. Ein Fahrradunfall im vergangenen Jahr führte den Familienvater aus Löhne ins Krankenhaus Lübbecke – und veränderte sein Leben nachhaltig.

Der 50-Jährige hatte sich im vergangenen Sommer gerade ein neues Rennrad gekauft, seit 20 Jahren fährt er außerdem Mountainbike – seine große Leidenschaft. Frey ist ein sicherer Fahrer, nie ist etwas passiert. Bis zum September 2024. Plötzlich stürzt der Löhner beim Überqueren eines Bordsteins mit seinem Rennrad und wird bewusstlos. „Ich habe keinerlei Erinnerungen an den Unfall, ich kann mir überhaupt nicht erklären, wie das passieren konnte“, erzählt Konstantin Frey.

Der zweifache Familienvater hat schwere Verletzungen an den Knien, sein Helm kann aber zum Glück Schlimmeres verhindern. Ein Krankenwagen transportiert den Verunglückten ins Krankenhaus Lübbecke, wo Konstantin Frey nach Stunden zu sich kommt.

Doch dann folgte der nächste Schock. Die Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus Lübbecke machen während einer routinemäßigen Untersuchung im CT eine überraschende Entdeckung: In der Niere des Patienten hat sich ein 2,5 Zentimeter großer Tumor gebildet, der bislang unbemerkt geblieben ist. „Ich hatte keinerlei Beschwerden und hätte nie gedacht, dass ein so ernster Befund in mir schlummert“, erinnert sich Konstantin Frey.

Für seinen behandelnden Arzt Dr. Gregor Halbert sind solche Zufallsbefunde keine Seltenheit: „Nierentumore bleiben zunächst oft unbemerkt, sie verursachen kaum bis keine Schmerzen und werden oft durch Zufall per Ultraschall-Untersuchung gefunden“, erklärt der Sektionsleiter der robotisch-assistierten Urologie am Krankenhaus Lübbecke. „Aber dass wir einen Tumor nach einem Fahrradsturz entdecken, habe ich so auch noch nicht erlebt“, fügt der Lübbecker Urologe hinzu.

Nierenkrebs ist eine relativ seltene Tumorerkrankung. In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 9.000 Männer und 5.000 Frauen neu an Nierenkrebs – meistens zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr.

Oberarzt Dr. Gregor Halbert erläutert: „Die Ursachen für die Entstehung von Nierenkrebs sind bisher nicht eindeutig geklärt. Man kennt jedoch bestimmte Faktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen.“ Ein wichtiger Risikofaktor ist das Rauchen. Auch die regelmäßige Einnahme bestimmter Schmerzmittel sowie Übergewicht und Bluthochdruck sind als Risikofaktoren bekannt. Des Weiteren spielen erbliche Faktoren sowie verschiedene Vorerkrankungen der Niere, insbesondere die chronische Niereninsuffizienz, eine Rolle bei der Entstehung von Nierenkrebs. Auch verschiedene Schadstoffe in der Umwelt oder am Arbeitsplatz scheinen das Krankheitsrisiko zu erhöhen. „Nierenkrebs wird heute häufig schon in einem frühen Stadium diagnostiziert und kann dann meist erfolgreich behandelt werden“, erläutert Oberarzt Dr. Gregor Halbert.

Auch der Löhner Patient kann erfolgreich behandelt werden: Dank moderner Medizintechnik und eines eingespielten Teams kann der Tumor in seiner Niere minimalinvasiv mit dem hochpräzisen Operationsroboter Da Vinci entfernt werden. Durch die robotergestützte Chirurgie konnte nicht nur die betroffene Niere erhalten bleiben, sondern auch die Erholungszeit erheblich verkürzt werden.

„Mit dem Da Vinci-System haben wir eine Technologie zur Verfügung, die uns eine millimeter genaue Präzision ermöglicht“, erklärt der ausgebildete Da Vinci-Operateur Dr. Gregor Halbert.

Der Eingriff wurde minimalinvasiv über nur wenige kleine Schnitte durchgeführt, durch die die Roboterarme und eine hochauflösende 3D-Kamera eingeführt wurden. Im Vergleich zur klassischen offenen Operation bietet diese Methode zahlreiche Vorteile: geringere Schmerzen, weniger Blutverlust, eine kürzere Liegezeit im Krankenhaus und schnellere Genesung. Nierentumore werden im Krankenhaus Lübbecke fast ausschließlich mit dem OP-Roboter operiert.

Nach drei Tagen kann Konstantin Frey das Krankenhaus schon wieder verlassen und das ohne Schmerzen. Er ist beeindruckt von den Fähigkeiten der Lübbecke Mediziner: „Ich bin den Ärzten und dem gesamten Team im Krankenhaus Lübbecke unendlich dankbar. Sie haben nicht nur den Tumor entfernt, sondern mir eine neue Perspektive auf mein Leben geschenkt.“

Heute lebt der Familienvater bewusster und intensiver denn je. Er achtet stärker auf seine Gesundheit, verbringt mehr Zeit mit seiner Familie und schätzt die kleinen Momente des Alltags. „Der Unfall hat mir gezeigt, wie fragil das Leben ist – und wie wertvoll. Ich bin wie ein neuer Mensch“, so Konstantin Frey. Frey und seine Familie sind glücklich über die zweite Chance, die ihnen das Leben geschenkt hat, „wir sind glücklicher denn je“, sagt seine Frau Sina.

Sobald es das Wetter zulässt, möchte der 50-Jährige wieder aufs Rennrad steigen. Aber ab jetzt ist seine Frau bei jeder Tour dabei.

 

 

 

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