Krankenhaus Lübbecke-Rahden als „Babyfreundlich“ ausgezeichnet

Zertifizierung nach den Vorgaben von WHO und UNICEF haben bislang nur 28 Geburtskliniken in NRW erlangt

Dr. Johannes Middelanis (rechts), Vorstandsmitglied der Initiative Babyfreundlich und Chefarzt der Frauenklinik am Sankt Elisabeth Hospital in Gütersloh, überreicht seinem Kollegen Dr. Albert Neff, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Krankenhaus Lübbecke-Rahden (links), die Auszeichnungsurkunde. Mit dabei sind die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Mühlenkreiskliniken Dr. Kristin Drechsler (vorne rechts), Krankenhaus-Geschäftsführerin Dr. Christine Fuchs, Pflegedienstleiterin Urte Abbate, Maresa Harting-Hertz, Ehrengast und Vorstandsmitglied der Firma Harting, sowie zahlreiche Hebammen, Kinderkrankenschwestern und Mütter.

Das Krankenhaus Lübbecke-Rahden erhält das Qualitätssiegel „Babyfreundlich“. Geburtskliniken  mit dieser Auszeichnung verwirklichen die B.E.St.®-Kriterien, die auf den internationalen Vorgaben von WHO und UNICEF beruhen. B.E.St.® steht für Bindung, Entwicklung und Stillen. Diese Kriterien seien wissenschaftlich fundiert und ermöglichten die effektive Förderung der Bindung zwischen Mutter und Kind, der kindlichen Entwicklung und des Stillens, unterstrich das Vorstandmitglied der Initiative „Babyfreundlich“, Dr. Johannes Middelanis, bei der Übergabe des Auszeichnungszertifikats. „Die Auszeichnung Ihres Hauses als ‚Babyfreundliche Geburtsklinik‘ dokumentiert die hervorragende Betreuungsqualität und die Förderung des innigen Kontaktes zwischen Mutter und Kind“, so Middelanis.  Dies sei für viele werdende Eltern ein wichtiges Argument, ihr Kind dort zur Welt zu bringen. „Deshalb entscheiden sich immer mehr werdende Eltern für ‚Babyfreundlich‘“, betonte Middelanis. Das Krankenhaus Lübbecke-Rahden gehört jetzt zu den 101 Babyfreundlichen Geburts- und Kinderkliniken bundesweit.

„Für uns ist es eine besondere Freude, diese Anerkennung zu erhalten, mit der die außergewöhnlichen Leistungen unserer babyfreundlichen Geburtshilfe bei der Betreuung von Mutter und Kind gewürdigt werden“, betonte Dr. Albert Neff, Direktor der Klinik für  Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Krankenhaus Lübbecke-Rahden.  „Unsere Mütter werden durch unsere Hebammen, Kinderkrankenschwestern und unsere Still- und  Laktationsberaterin Ina Bösch mit allen Fragen rund ums Stillen und Füttern vertraut. Hervorragend bei uns: das Kärtchen mit den Hungerzeichen direkt am Babybett“, so Urte Abbate, Pflegedienstleiterin des Krankenhauses Lübbecke-Rahden. Das Einarbeitungskonzept für das Team sei vorbildlich, unterstrich  Dr. Albert Neff. Der Stillbrief, den das Team in der Vorbereitungszeit geschrieben habe, sei gut gelungen.  

„Unser Haus hat die Anforderungen an das Audit innerhalb kurzer Zeit erfüllt und in vielen Punkten eine sichere und hilfreiche Routine entwickelt. Das Konzept ‚Babyfreundlich‘ wird vom gesamten geburtshilflichen Team und der Krankenhausleitung getragen“, betonte Dr. Christine Fuchs, Geschäftsführerin des Krankenhaus Lübbecke-Rahden. Alle Mitarbeiter seien so geschult, dass sie die Mütter optimal anleiten könnten.

Dr. Kristin Drechsler, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Mühlenkreiskliniken, betonte, dass die Zertifizierung mehr ist als eine weitere Urkunde: „Babyfreundlich bedeutet eine Umkehr in der Denkweise aller Mitarbeiter im Kreißsaal und unserer Kinderstation. Die Verbindung zwischen Mutter und Kind rückt dabei ins Zentrum. Alle klinischen Prozesse treten dahinter zurück“, so Medizinvorstand Dr. Drechsler.       

„Besonders freut mich, dass die Mütter bei dem Audit ausführlich zu Wort gekommen sind. Wir sind nicht nur auf dem Papier gut. Die Prüfer haben vor Ort mit den Müttern gesprochen. Letztlich war unter anderem ihr Votum entscheidend für die Zertifizierung“, sagte Dr. Fuchs.  Bei den Interviews ist heraus gekommen, dass sich die Mütter umfassend informiert und rundum gut betreut fühlten. Die Bestimmungen des Internationalen Kodex zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten würden vorbildlich umgesetzt. „Die gute Umsetzung der B.E.St.®-Richtlinien zeigt sich auch in unserer Stillstatistik: In den letzten sechs Monaten vor dem Audit wurden 93 Prozent der gesunden Mutter-Kind-Paare ausschließlich stillend entlassen. Dies ist mit Sicherheit der professionellen Arbeit der Stillbeauftragten und der hohen Motivation des gesamten Teams zu verdanken. Darauf dürfen wir stolz sein“, sagte Dr. Neff.

Maresa Harting-Hertz, Finanzvorstand und Gesellschafterin der HARTING Technologiegruppe, hat in einem Dialoggespräch über ihre Erfahrungen als junge Mutter gesprochen. Sie hat im Krankenhaus Lübbecke-Rahden drei Kinder zur Welt gebracht. Trotz ihres Alltags als erfolgreiche Unternehmerin hat sie sich bewusst für das Stillen entschieden. Ihr Credo: Man muss es einfach ausprobieren, statt sich in unendlichen Gedanken zu verlieren. Ihr als berufstätige Mutter und ihren Kindern habe das Stillen sehr gut getan.   

In Nordrhein-Westfalen gibt es mit 28 Kliniken bundesweit die meisten Krankenhäuser, die als  „Babyfreundlich“ ausgezeichnet sind. Deutschlandweit ist das Krankenhaus Lübbecke-Rahden die 101. Geburts- und Kinderklinik mit der internationalen Auszeichnung. 

Die WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“ 

Die WHO/UNICEF-Initiative setzt sich für die Verbreitung des Qualitätssiegels „Babyfreundlich“ in Deutschland ein und zertifiziert Geburts- und Kinderkliniken. Grundlage der Zertifizierung sind die B.E.St.®-Kriterien. Wenn Kliniken diese Kriterien nachweislich in ihrer Routine umgesetzt haben, erhalten sie das Qualitätssiegel „Babyfreundlich“. Babyfreundliche Einrichtungen sind auch an der Auszeichnungsurkunde von WHO und UNICEF mit dem Picasso-Motiv „Maternité“ zu erkennen. Für werdende Eltern ist dies eine wertvolle Orientierungshilfe bei der Auswahl einer geeigneten Klinik. In Deutschland sind bereits 130 Geburts- und Kinderkliniken Mitglied der Initiative, 101 davon sind als „Babyfreundlich“ zertifiziert. Nach aktuellen Studien begünstigen sie die Mutter-Kind-Bindung.

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