Orientieren und Kennenlernen

Insgesamt 34 junge Menschen treten am Johannes Wesling Klinikum ihren Bundesfreiwilligendienst oder ein freiwilliges soziales Jahr an

Am Praxistag werden den Jahrespraktikant*innen zudem die Themen Berührung und Körperpflege nähergebracht. Häufig sind dies Themen vor, denen junge Menschen mehr Respekt haben. Wie ist es, wenn man einem unbekannten Menschen auf einmal die Zähne putzen muss oder ihm den Arm waschen soll und man sich dabei berührt?

Wenn sich junge Menschen nach dem Schulabschluss für einen Beruf entscheiden sollen, haben sie oft Zweifel und fragen sich, ist das wirklich die richtige Wahl für mich? Passt der Beruf zu mir und meinen Fähigkeiten? Um diese Zweifel auszuräumen und den jungen Leuten eine Orientierung zu geben, bieten die Mühlenkreiskliniken an ihren Standorten schon seit vielen Jahren die Möglichkeit, über ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) Einblicke in die verschiedenen Bereiche des Krankenhauses zu gewinnen. Ob zur Berufsorientierung, vor dem Start einer Ausbildung oder eines Studiums, im Freiwilligendienst kann jeder, der möchte, einen Beruf mitsamt aller Aufgaben kennenlernen, praktische Erfahrungen sammeln und dabei Gutes tun.

Diese Möglichkeit nehmen seit Anfang August und Anfang September 34 junge Menschen am Johannes Wesling Klinikum in Anspruch, die das Pflegepersonal für ein Jahr in ihrem Klinikalltag begleiten und tatkräftig unterstützen. An je einem Praxistag bekamen die jungen Menschen erste Einblicke, was sie genau in dem Jahr erwartet. „Den Praxistag für die Jahrespraktikant*innen gab es bereits vor Corona. Wir freuen uns, dass wir ihn dieses Jahr wiederaufleben lassen konnten. Er dient dazu, den Freiwilligen einen Einblick in die künftigen Aufgaben zu geben. Durch theoretische Inhalte und praktische Übungen werden sie an diesem Tag auf Tätigkeiten im Umgang mit Patient*innen vorbereitet“, weiß Pflegedienstleitung am Johannes Wesling Klinikum Sarah Monique Piterek.

An einem Praxistag lernen die Berufsneulinge wichtige Anlaufstellen des Klinikums kennen, um sich im Gebäude zurechtfinden. „Außerdem werden mit ihnen praktische Übungen zum Kontrollieren der Vitalzeichen wie Blutdruck, Puls und Temperatur gemacht. Insbesondere der Umgang mit den Patientinnen und Patienten muss gelernt sein: Wie fasse ich einen Patient*in am besten an? Wie setze ich einen Erkrankten beispielsweise behutsam auf die Bettkante? Und vor allem die Themen Berührung und Körperpflege sind Punkte, vor denen junge Menschen häufig Respekt haben, daher ist ein gewisses Heranführen besonders wichtig. Wie ist es, wenn man einem unbekannten Menschen auf einmal die Zähne putzen muss oder ihm den Arm waschen soll und man sich dabei berührt? „Wir möchten den jungen Menschen ein erstes Gefühl von den Aufgaben geben, die auf sie zu kommen und Sorgen und Ängste vermeiden. Wir hinterfragen, ob es bereits Vorerfahrungen gibt oder, ob jemand schon Kontakt zu pflegenden Menschen hatte und welche Wünsche und Erwartungen jeder Einzelne an die gemeinsame Zeit hat“, sind sich Alexandra Tiemann Nadine Reuter, Teamleitungen und Praxisanleiterinnen auf den Stationen B14/B15 einig. Sie kümmern sich zusammen mit weiteren Teamleitung des JWK und mit der Unterstützung der Akademie der gesundheitsberufe um die inhaltliche Ausgestaltung eines Praxistages. „Der Berufsfreiwilligendienst oder das freiwillige soziale Jahr sind sehr hilfreich für unsere Arbeit auf der Station. Die jungen Menschen unterstützen uns sehr im täglichen Ablauf, bei dem Versorgen unserer Patientinnen und Patienten, dem Darreichen von Speisen und sehr vielen anderen Dingen. Wir sind sehr dankbar, wenn sich jemand für diesen Orientierungsweg entscheidet“, so Alexandra Tiemann weiter.

 

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