Weitere Hilfstransporte erreichen die Ukraine

Medizinisches Material und Arzneimittel im Wert von 260.000 Euro helfen den Menschen in den Kriegsgebieten

Der vollgepackte Bulli wird nun von fleißigen Helfern ausgeräumt und die Kartons werden auf Paletten gestapelt. Anschließend verschaffen sich die Helfer einen Überblick über die gelieferten medizinischen Materialien, bevor es an die weitere Verteilung an die Zielkrankenhäuser Riwne, Chmelnyzkyj und Kiew, sowie zahlreiche Militärstandorte gehen kann, um dort die zahlreichen Kriegsverletzten schnellstmöglich zu versorgen.

Insgesamt haben bereits vier Transporte mit medizinischen Hilfsgütern im Wert von 260.000 Euro das Universitätsklinikum Minden in Richtung Ukraine verlassen und die Zielkrankenhäuser erreicht. Die Liste der Städte und Regionen, die dringend Hilfsmittel benötigen, ist lang. Die Ziele der letzten beiden Transporte der Mühlenkreisklinken waren die Krankenhäuser in Riwne, Chmelnyzkyj und Kiew, sowie zahlreiche Militärstandorte. „Jede Spende hilft uns dabei, die vielen Anfragen nach lebensnotwendigen Medikamenten und medizinischen Gerätschaften zu finanzieren und sie anschließend dort hinzubringen, wo sie am dringendsten gebraucht werden“, sagt Serhii Tabulovych, Anästhesist am Johannes Wesling Klinikum in Minden und Organisator der Hilfsaktion. Ultraschall- und Röntgengeräte, Infusionslösungen, Kontrastmittel und Medikamente aller Art kommen den zahlreichen Kriegsverletzten seither zugute. Für die medizinische Versorgung von Kriegsverletzten sind Materialien wie Wundversorgungs-Utensilien, Traumabandage-Druckverbände und Tourniquets enorm wichtig, um das Leben von Menschen mit Schussverletzungen vor Ort zu retten. Häufig sind auch Querschläger oder umherfliegende Trümmer Ausgangspunkt von schweren Verletzungen, insbesondere unter der Zivilbevölkerung.

Ein großer Wunsch aus der Ukraine waren Vakuumtherapie-Geräte, die vor allem bei Splitterverletzungen und großen Wunden eine schnellere Heilung unterstützen. Sechs dieser Spezialgeräte sind jetzt inklusive dem Verbrauchsmaterial im Kriegsgebiet angekommen, elf weitere werden folgen. „Bei der Therapie mit der VAC-Pumpe wird die Wundfläche mit einem Schwamm bedeckt und mit Folie abgedichtet. Anschließend wird mit der Vakuumpumpe ein Unterdruck erzeugt. Über einen Schlauch werden das Wundsekret und Fremdkörper wie Erde, Schmutz und kleine Splitter aus der Wunde gesaugt und abgepumpt“, erklärt Serhii Tabulovych das Prinzip. So wird die Wundheilung massiv beschleunigt sowie schweren Infektionen vorgebeugt. Die je etwa 2.000 Euro teuren Geräte hat die bundesweit tätige Stiftung Deutsche Lions auf Antrag des Ärztlichen Direktors des Universitätsklinikums Minden und Lions-Mitglied Professor Dr. Hansjürgen Piechota finanziert. „Ich freue mich sehr, dass wir diesen großen Wunsch unserer ukrainischen Freunde realisieren konnten. Diese Vakuumpumpen werden auch bei uns bei großen Verletzungen standardmäßig eingesetzt. Der medizinische Nutzen ist enorm. Ohne diese Geräte sind manche Wunden kaum zu heilen“, sagt Professor Piechota.

Mangelware sind auch mobile Röntgen- und Ultraschallgeräte. Auch ausgemusterte Geräte sind von großem Interesse. „Wir haben schon viele Altgeräte aus dem Beständen der Mühlenkreiskliniken, aber auch von Arztpraxen und anderen Gesundheitsdienstleistern aus der Region in die Ukraine gebracht. Wir freuen uns sehr über weitere Spenden von ausgedienten Geräten“, sagt Serhii Tabulovych. Weitere  Informationen zur Abwicklung unter pressestelle[at]­muehlenkreiskliniken[dot]de.

Auch Geldspenden sind weiter wichtig: „Wir freuen uns sehr, dass die Spendenbereitschaft immer noch sehr hoch ist. Bisher sind rund 310.000 Euro an Spenden eingegangen und es kann auch weiterhin noch fleißig gespendet werden. Wir werden die Hilfsaktion in Kooperation mit den Mühlenkreiskliniken auf jeden Fall so lange fortsetzen, wie es uns der Spendenzufluss ermöglicht“, sagt Rolf Watermann, Schatzmeister des Lions Clubs Porta Westfalica.

Helfen Sie uns, weiter zu helfen!

Spenden Sie Geld auf das Konto der Fördergesellschaft des Lions Clubs Porta Westfalica e.V.: IBAN DE83 4905 0101 0040 0450 15 und nutzen Sie dabei das Stichwort „Ukrainehilfe MKK“. Von dem Geld werden ohne Abzüge Arzneimittel und medizinischer Sachbedarf sowie Gerätschaften gekauft und über die ukrainische Kirche an Partnerkrankenhäuser der Mühlenkreiskliniken geliefert. Weitere Informationen unter www.muehlenkreiskliniken.de/spende  

Spendenbescheinigungen können ab einem Betrag über 200 Euro ausgestellt werden (bitte Adresse angeben). Unterhalb der Grenze gilt der Zahlungsnachweis als Spendenquittung beim Finanzamt.

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