Jede einzelne Mütze ist ein kleines Unikat – von sanften Pastelltönen bis hin zu leuchtenden Farben ist alles dabei, und jedes Mützchen erzählt seine eigene kleine Geschichte. 600 dieser farbenfrohen, handgefertigten Kopfbedeckungen wurden an den Kreißsaal des Krankenhauses Bad Oeynhausen gespendet. Dank dieser wunderbaren Aktion bekommt jedes Neugeborene, das hier in den kommenden zwölf Monaten das Licht der Welt erblickt, ein ganz besonderes erstes Mützchen. Welche Bedeutung die Mützen für die Geburtshilfe haben und wie die Arbeit der Hebammen im Kreißsaal aussieht, darüber können sich Besucherinnen und Besucher beim Tag der offenen Tür im Krankenhaus Bad Oeynhausen am 5. April informieren.
Die Spenden-Aktion wurde von Bianka Stiegemeier und Nicola Sieker vom Vlothoer Unternehmen „Woolhouse“ ins Leben gerufen. Im Strickladen „Woolhouse“ in Vlotho wird hochwertige britische Wolle verkauft. „Wir sind schon immer strickbegeistert gewesen, seit ich ein Kind bin, habe ich diese Leidenschaft“, erzählt Nicola Sieker.
Auf Youtube und Instagram geben die beiden Frauen regelmäßig Einblicke in ihre Arbeit und zeigen auch, wie das Stricken und Häkeln richtig funktioniert.
„Irgendwann hatte ich dann die Idee, dass ich ein Video mache, wie man Mützchen für Neugeborene strickt. Und habe am Ende des Videos unsere Zuschauer*innen dazu aufgerufen, Mützen für die Babys im Krankenhaus Bad Oeynhausen zu stricken“, erinnert sich Bianka Stiegemeier.
Mit überwältigendem Erfolg. Hunderte Strickbegeisterte aus ganz Deutschland beteiligten sich an der Aktion und fertigten mit viel Herzblut die winzigen Kopfbedeckungen an. Mehr als 600 Mützen sind in kürzester Zeit zusammengekommen, „wir sind wirklich sprachlos, uns erreichen weiterhin fast jeden Tag neue Mützchen. Wir sind froh, dass wir mit dem, was wir tun, etwas Gutes tun können“, sagen die beiden Frauen aus Vlotho mit Tränen in den Augen.
Auch Hebamme Stephanie Wessels wird ganz emotional beim Anblick der farbenfrohen winzigen Mützen, „das ist so eine großartige Aktion. Wir sind sehr dankbar über diese Spende. Für uns ist es jedes Mal ein besonderer Augenblick, wenn die Eltern ihrem frischgeborenen Baby ein Mützchen aussuchen“. Es sei mehr als nur eine Kopfbedeckung, „es ist eine Erinnerung an eine besondere, eine magische Zeit“, so die Bad Oeynhausener Hebamme.
Vor allem für die Neugeborenen, die per Kaiserschnitt zur Welt kommen, sind die Mützchen wichtig. Im OP-Saal sind es nur 18 Grad, die selbstgestrickten Kopfbedeckungen sorgen für Wärme – „sie wärmen aber nicht nur den Kopf des Babys, sondern auch die Herzen der Eltern“, erzählt Hebamme Stephanie Wessels.
Im Krankenhaus Bad Oeynhausen kommen jährlich knapp 600 Kinder zur Welt. Seit 2018 gibt es das zusätzliche Angebot des Hebammengeführten Kreißsaals. Im Hebammengeführten Kreißsaal können Schwangere auf natürliche Art und Weise entbinden – ohne die Anwesenheit einer Ärztin oder eines Arztes. Dabei vereint die Geburt im Hebammengeführten Kreißsaal das Beste aus zwei Welten: die ungestörte Intimität sowie die Sicherheit eines ärztlich geleiten Kreißsaals. Dabei wird der gesamte Geburtsprozess von einer Hebamme aus dem Kreißsaal Bad Oeynhausen geleitet – von der Aufnahme bis ins frühe Wochenbett. Ein Arzt wird nicht hinzugezogen. Gleichzeitig steht aber bei Komplikationen das komplette Angebot der medizinischen Versorgung sofort zur Verfügung.
„Unser Hebammenkreißsaal wird sehr gut angenommen, sowohl für die Frauen als auch für uns Hebammen sind diese Geburten nochmal ganz besonders“, sagt Stephanie Wessels.
Wie genau die Arbeit der Hebammen aussieht und was den Kreißsaal in Bad Oeynhausen so besonders macht, können Interessierte am Samstag, am 5. April, zwischen 10 und 15 Uhr beim Tag der offenen Tür im Krankenhaus Bad Oeynhausen erleben. Dabei bekommen die Besucherinnen und Besucher unter anderem die Möglichkeit, sich über die Geburtshilfe zu informieren.
Neben der Besichtigung des Kreißsaals bietet das Krankenhaus ein abwechslungsreiches Programm für die ganze Familie. Ein besonderes Highlight für die kleinen Gäste: Eine Kinderolympiade, organisiert von Station 16, dem Kreißsaal und der Hebammenpraxis Bumble, sorgt für Spaß und Bewegung.
„Wir freuen uns sehr auf den Tag der offenen Tür und darauf, unsere Arbeit vorzustellen“, erzählt Hebamme Stephanie Wessels. „Es ist schön, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, ihre Fragen zu beantworten und ihnen ein Stück unserer Welt zu zeigen, wie die Mützchen beispielsweise. Sie stehen für den liebevollen Start ins Leben.“