Die Bereitschaftsdienstpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) in Minden zieht um: Ab dem 8. April finden Patientinnen und Patienten aus Minden und Umgebung, die abends oder am Wochenende akute gesundheitliche Beschwerden haben, diese Anlaufstelle wieder direkt im Johannes Wesling Klinikum Minden, Hans-Nolte-Straße 1.
Im Zuge der Corona-Pandemie war die Praxis aus dem Klinikum in leerstehende Praxisräume in der Königsstraße gezogen. „Es macht aus medizinischen und praktischen Gründen Sinn, wenn Bereitschaftsdienstpraxis und Notaufnahme direkt nebeneinander liegen. Aus diesem Grund freuen wir uns, dass die Bereitschaftsdienstpraxis der KVWL nun wieder zurück ins Klinikum kommt“, sagt der Geschäftsführende Direktor des Uni-Klinikums Olaf Klok. Um die Akutversorgung der Patientinnen und Patienten künftig noch besser zu gewährleisten, wurden die neuen, jetzt deutlich größeren Räume der Bereitschaftsdienstpraxis in den vergangenen Monaten neu hergerichtet und besser ausgestattet.
Die Praxis wird von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten aus der Region besetzt. Dr. Hermann Lorenz, Leiter der KVWL-Bezirksstelle Minden: „Wir sind sehr glücklich über den Umzug an das Klinikum. Für die Patientinnen und Patienten bietet der neue Standort den entscheidenden Vorteil, dass sie im Ernstfall direkt vor Ort stationär weiterbehandelt werden können. So geht künftig keine wertvolle Zeit mehr verloren.“ Der Hausarzt ist sicher: „Die engere Kooperation und bessere Verzahnung von ambulantem und stationärem Bereich wird für eine bessere Akutversorgung der Mindener Bevölkerung sorgen.“
Olaf Klok pflichtet Hermann Lorenz bei: „In der Aufregung eines medizinischen Not- oder Akutfalls fällt es manchmal schwer zu entscheiden, welches Hilfsangebot das richtige ist. Während in Notaufnahmen die schweren, unter Umständen auch lebensbedrohlichen Notfälle behandelt werden, werden in der Bereitschaftsdienstpraxis die Akutfälle behandelt wie hohes Fieber, kleinere blutende Verletzungen oder das Auftreten von mittleren Schmerzen.“ Klok erklärt: „Dort, wo beide Systeme Raum-an-Raum und damit Hand-in-Hand zusammenarbeiten, muss diese Entscheidung für das richtige System erst vor Ort getroffen werden – und kann zudem bei Bedarf sehr schnell wieder geändert werden.“ So kann ein Patient mit einem sich stark verschlechternden Gesundheitszustand sehr schnell von der Bereitschaftsdienstpraxis in die Notaufnahme gebracht werden – bei Bedarf auch in den Schockraum oder das Herzkatheterlabor zur Behandlung von Herzinfarkten.
Vor dem Besuch der Bereitschaftsdienstpraxis empfiehlt sich ein Anruf bei der 116117, der Patientenservice-Hotline der KVWL, oder ein Besuch auf www.116117.de. Telefonisch wie online erhalten Patientinnen und Patienten rund um die Uhr eine medizinische Ersteinschätzung. So können Erkrankte unnötige Wartezeiten vermeiden und sich gegebenenfalls sogar die Fahrt zur Bereitschaftsdienstpraxis sparen, falls ein anderes Hilfsangebot medizinisch sinnvoller ist (siehe „INFO: Patientenservice 116 117“).
Die KV-Bereitschaftsdienstpraxis ist montags, dienstags und donnerstags von 18 bis 22 Uhr, mittwochs und freitags von 13 bis 22 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen von 8 bis 22 Uhr besetzt. Wichtig: Während der üblichen Praxiszeiten wenden sich Patientinnen und Patienten an ihren behandelnden Arzt.
„Im Notfall die richtige Nummer“: Eine Übersicht der Mühlenkreiskliniken mit Öffnungszeiten, Adressen, Telefonnummern und Tipps finden Sie unter Notfälle und Notdienste.
INFO: Patientenservice 116 117
Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ist für den ärztlichen Bereitschaftsdienst außerhalb der Praxisöffnungszeiten im Landesteil Westfalen-Lippe zuständig. Wer außerhalb der regulären Praxis-Öffnungszeiten ein gesundheitliches Problem hat, kann sich an die Mitarbeitenden der kostenfreien Patientenservice-Hotline 116117 wenden. Bei diesen handelt es sich ausschließlich um medizinisch geschultes Personal.
Bei der telefonischen Ersteinschätzung werden die Mitarbeitenden der 116117 durch die bundesweit genutzte Software "SmED" ("Strukturierte medizinische Ersteinschätzung in Deutschland") unterstützt. Das Programm stellt gezielte, individuelle und strukturierte Fragen zu den jeweiligen Beschwerden der Anruferinnen und Anrufer. Die Software ermittelt eine Empfehlung zur Behandlungsdringlichkeit sowie zum korrekten Behandlungsort – Bereitschaftsdienst- oder reguläre Praxis, Videosprechstunde, Krankenhaus – und unterstützt so bei der Entscheidung, das richtige Versorgungsangebot für Patientinnen und Patienten zu finden. Auch informiert der Patientenservice 116117 über die Möglichkeiten eines Hausbesuchs.
Gezielte Informationen gibt es auch unter www.116117.de. Dort erhalten Hilfesuchende mithilfe des „Patienten-Navi“ nach Beantwortung einiger Fragen die Auskunft, ob ein dringender Behandlungsfall vorliegt oder nicht. Typische Fälle für den Bereitschaftsdienst sind: Erkältungskrankheiten, grippale Infekte mit Fieber und Schmerzen, Infektionen von Hals, Nase, Ohren, Magen-Darm-Infekte mit Brechdurchfall, akute Bauchschmerzen, Migräne oder Hexenschuss. Wichtig: Bitte wenden Sie sich in einer lebensbedrohlichen Notfallsituation umgehend an die Rettungsleitstelle unter der Telefonnummer 112. Weitere Informationen zu den ärztlichen Bereitschaftsdiensten und den Öffnungszeiten finden Bürgerinnen und Bürger unter www.kvwl.de/116117.
Ansprechpartner für die Medien:
Christian Busse, Mühlenkreiskliniken, Leiter Unternehmenskommunikation/Marketing
Tel. 0571 790-2040, E-Mail: christian.busse[at]muehlenkreiskliniken[dot]de
Stefan Kuster, KVWL, Pressesprecher
Tel.: 0231 9432-3576, E-Mail: pressestelle[at]kvwl[dot]de