Bunte Mützchen für Babys

Unternehmen aus Vlotho spendet dem Krankenhaus Lübbecke 250 selbstgestrickte Mützchen

Alle sind begeistert von der Spendenaktion: Helen Wollbach, Pflegefachkraft und IBCLC, Lisa Kaspar, Teamleitung der Mutter-Kind-Station, Eva Warneke, Leitende Hebamme, Tuba Özarac, Hebamme, Nathalie Schneider, Hebamme, und Bianka Stiegemeier und Marina Hagelmann von Woolhouse in Vlotho. Foto: Irma Mujanovic/MKK

Mützchen spenden Wärme und Geborgenheit: Neugeborene können ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren, gerade über das Köpfchen verlieren sie viel Wärme. Eine schützende, weiche Mütze ist deshalb mehr als nur ein Accessoire – sie hilft, den kleinen Körper warm zu halten und sorgt für Geborgenheit in den ersten Lebensstunden.

Genau aus diesem Grund hat Bianka Stiegemeier vom Unternehmen „Woolhouse“ aus Vlotho eine besondere Aktion ins Leben gerufen: Stricken für kleine Babyköpfchen. Im Strickladen „Woolhouse“ in Vlotho wird hochwertige britische Wolle verkauft. Auf Youtube und Instagram geben Bianka Stiegemeier und ihre Kolleginnen regelmäßig Einblicke in ihre Arbeit und zeigen auch, wie das Stricken und Häkeln richtig funktioniert.

„Irgendwann hatte ich dann die Idee, dass ich ein Video mache, wie man Mützchen für Neugeborene strickt. Und habe am Ende des Videos unsere Zuschauer dazu aufgerufen, Mützen für Neugeborene zu stricken“, erinnert sich Bianka Stiegemeier.

Mit überwältigendem Erfolg. Hunderte Strickbegeisterte aus ganz Deutschland beteiligten sich an der Aktion und fertigten mit viel Herzblut die winzigen Kopfbedeckungen an. Mehr als 1500 Mützchen sind in kürzester Zeit zusammengekommen, „wir sind überwältigt und total gerührt, wie viele Menschen für den guten Zweck stricken möchten“, erzählt die Bad Oeynhausenerin. Da so viele Mützchen zusammengekommen sind, haben sich Bianka Stiegemeier und ihre Kolleginnen überlegt, die Kopfbedeckungen an verschiedene Krankenhäuser in der Umgebung zu spenden.

Die Geburtshilfe am Krankenhaus Lübbecke hat 250 selbstgestrickte Babymützchen erhalten. Jede einzelne Mütze ist liebevoll angefertigt – manche in zarten, andere in leuchtenden Farben. Aus weicher Wolle, individuell und einzigartig.

Melanie Schwarz darf sich als erste Mama ein Mützchen für ihren kleinen Sohn Danny aussuchen. Ein blaues Mützchen soll es sein, „was für eine großartige Aktion. Ich freue mich total, dass ich jetzt ein Andenken an Dannys Geburt habe“, erzählt die junge Mutter gerührt. Der kleine Danny ist vor wenigen Tagen mit 4140 Gramm und 57 Zentimetern im Kreißsaal des Krankenhauses Lübbecke zur Welt gekommen. Sein 36 Zentimeter großes Köpfchen bedeckt nun eine handgestrickte Mütze in warmen blauen, grünen und beigen Farbtönen. Melanie Schwarz ist ganz gerührt vom Anblick. Die Hebammen und Stillberaterinnen des Krankenhauses aber auch.

„Wir sind so dankbar, diese Spenden-Aktion bedeutet uns wirklich viel. Denn die Mützchen sind für unsere Neugeborenen wichtig. Die selbstgestrickten Mützen helfen dabei, dass sich die Babys sicher und geborgen fühlen“, erklärt Eva Warneke, Leitende Hebamme am Krankenhaus Lübbecke. Die Mützen sorgen für einen behüteten Start ins Leben.

Im Krankenhaus Lübbecke kommen jährlich mehr als 850 Babys zur Welt. Die Eltern-Kind-Bindung steht im Krankenhaus Lübbecke im Fokus. Und das von der ersten Sekunde an. Seit 2017 ist die Geburtsklinik von UNICEF und der WHO als „Babyfreundlich“ ausgezeichnet.

Seitdem wird nach dem BEST-Konzept gearbeitet. Dabei steht „BEST“ für Bindungs-, Entwicklungs- und Stillförderung. Auf der Mutter-Kind-Station sind beispielsweise alle Krankenschwestern und Kinderkrankenschwestern als Still-Beraterinnen ausgebildet, die Still-Quote im Krankenhaus Lübbecke liegt konstant bei 92 Prozent. Dass das Krankenhaus Lübbecke die Erfahrung von gleich mehreren ausgebildeten Still- und Lakatationsberaterinnen (IBCLC) bieten kann, ist nicht selbstverständlich und zeichnet die Geburtshilfe in Lübbecke besonders aus. Die Kaiserschnitt-Rate ist mit 20 Prozent deutlich unter dem bundesweiten Trend und auch die PDA- und Dammschnittrate ist niedrig.

Seit Ende 2022 sind außerdem hebammengeleitete Geburten im Krankenhaus Lübbecke möglich. Der Hebammenkreißsaal ist ein zusätzliches Angebot im Krankenhaus Lübbecke, das den ärztlich geleiteten Kreißsaal ergänzt.

Früher mussten sich die Schwangeren entscheiden: entweder eine intime Hausgeburt mit einer vertrauten Hebamme oder eine Geburt in der Klinik unter ärztlicher Anleitung. Der Hebammenkreißsaal ist ein Betreuungsmodell dazwischen. „Immer mehr Frauen entscheiden sich für eine hebammengeleitete Geburt und das freut uns natürlich sehr. Denn sowohl für die Frauen als auch für uns Hebammen sind diese Geburten nochmal etwas ganz Besonderes“, erzählt Hebamme Eva Warneke.

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