Dr. Ulrich. J. Knappe erhält außerplanmäßige Professur

Mindener Neurochirurg von der Ruhr-Universität Bochum ausgezeichnet

Dr. Ulrich. J. Knappe wurde von der Ruhr-Universität Bochum aufgrund seiner wissenschaftlichen und klinischen Leistungen zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Foto: MKK/Sven Olaf Stange

Der Neurochirurg und Direktor der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Minden Privatdozent Dr. Ulrich. J. Knappe ist von der Ruhr-Universität Bochum (RUB) zum Professor ernannt worden. Die außerplanmäßige Professur hat der habilitierte Mediziner aufgrund seiner wissenschaftlichen Forschungsleistungen in den vergangenen Jahren, seiner Leistungen im Bereich der klinischen Umsetzung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Lehre im Rahmen der Medizinerausbildung am Campus OWL der RUB erhalten.

Die Neurochirurgie hat sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt. In interdisziplinärer Zusammenarbeit insbesondere mit der Neurologie, der Kinderheilkunde, der Radiologie, den übrigen chirurgischen Fächern aber auch mit den internistischen Fächern wie beispielsweise der Endokrinologie wurden viele neue Behandlungsverfahren und Therapieangebote entwickelt. „Im Universitätsklinikum Minden kommt uns zugute, dass wir sehr breit und interdisziplinär aufgestellt sind. Wir haben kompetente Expertinnen und Experten aus allen für das Team der Neurochirurgie relevanten Gebieten bei uns und können unsere Patientinnen und Patienten ein sehr umfassendes diagnostisches und therapeutisches Angebot machen“, sagt Professor Dr. Knappe.

Als erster Arzt überhaupt hat Professor Dr. Knappe die Ultraschall-assistierte transnasale Hypophysenoperation in Deutschland durchgeführt. Dabei wird ein Tumor an der Hirnanhangdrüse – der sogenannten Hypophyse – durch die Nase entfernt. Während der Operation wird ein sehr kleiner Ultraschallkopf durch die Nase zur Hirnanhangdrüse geführt. Mit dessen Hilfe kann der Operateur während des Eingriffs die Hypophyse absuchen, den Tumor lokalisieren und gezielt, ohne den Rest der Hirnanhangdrüse in Mitleidenschaft zu ziehen, entfernen. Diese Operationsart wird in Deutschland bis heute nur in sehr wenigen Spezialkliniken angeboten. Minden gilt in der Behandlung von Hypophysenerkrankungen auch in Kooperation mit dem internistischen Institut für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechselmedizin als ein bundesweiter Leuchtturm. Beispielsweise können 90 Prozent der an „Morbus Cushing“ erkrankten Personen durch diese durch Professor Knappe etablierte Operationsmethode als genesen entlassen werden und ein ganz normales Leben ohne Einschränkungen führen.

Im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie führt Professor Knappe als einer von wenigen Operateuren in Deutschland den prothetischen Ersatz der kleinen Wirbelgelenke im Bereich der Lendenwirbelsäule durch. Die ermutigenden Langzeitergebnisse wurden erst kürzlich publiziert.

Der Geschäftsführer des Johannes Wesling Klinikums Mario Bahmann freut sich über diese Ernennung zum außerplanmäßigen Professor: „Diese Berufung zeigt, welch hohe Reputation die Arbeit der Neurochirurgie am Universitätsklinikum Minden hat. Mit Herrn Professor Knappe haben wir einen klinisch äußerst versierten sowie wissenschaftlich hoch kompetenten Mediziner in unseren Reihen.“

Professor Dr. Knappe leitet seit dem Jahr 2007 die Klinik für Neurochirurgie am Johannes Wesling Klinikum Minden. Der 59-jährige Arzt aus Hameln hat an der Universität Hamburg Medizin studiert und am Universitätskrankenhaus Eppendorf promoviert. Seine Habilitation und die damit einhergehende universitäre Lehrerlaubnis hat Professor Dr. Knappe im Jahr 2009 an der Justus-Liebig-Universität Gießen erlangt.
 

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