Forscherin und Ärztin mit internationaler Sichtbarkeit

Expertin für Neuroendokrine Tumore am Uni-Klinikum Minden erhält Habilitationsurkunde

Privatdozentin Dr. Nehara Begum erhält ihre Habilitationsurkunde von Univ.-Professor Dr. Tobias Keck (rechts), Lehrstuhlinhaber im Fach Chirurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Klinikdirektor Professor Dr. Berthold Gerdes (links) freut sich, eine der führenden nationalen Expertinnen im Bereich Neuroendokrine Tumore in seinem Team am Universitätsklinikum Minden zu haben.

Dr. Nehara Begum, Oberärztin am Universitätsklinikum Minden, darf sich nun Privatdozentin nennen. Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Standort Lübeck hat die Mindener Ärztin ihre Antrittsvorlesung unter dem Titel „Vom Karzinoid zu Neuroendokrinen Neoplasien – eine Zeitreise“ gehalten. Anschließend überreichte ihr Univ.-Professor Dr. Tobias Keck, Direktor und Lehrstuhlinhaber der Klinik für Chirurgie-, Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie am Campus Lübeck die Lehrberechtigung, die sogenannte „Venia Legendi“ für das Fach Chirurgie.

Sowohl ihr Forschungsgebiet als auch der Schwerpunkt der klinischen Arbeit von Privatdozentin Dr. Nehara Begum sind Neuroendokrine Tumore (NET). Diese sehr seltene Krebserkrankung entsteht in hormonbildenden Zellen zumeist im Magen-Darm-Trakt. Eine Besonderheit der Neuroendokrine Tumore besteht darin, dass die Tumore selbst anfangen Hormone zu produzieren und damit den gesamten Hormonhaushalt stören. Bei früher Diagnostik und Therapie haben Patienten mit NET-Tumoren eine sehr gute Lebenserwartung.  

„Privatdozentin Dr. Nehara Begum ist eine ausgewiesene Expertin zum Thema neuroendokrine Neoplasien mit nationaler und internationaler Sichtbarkeit“, so leitete Univ.-Professor Dr. Tobias Keck seine Laudatio ein. „Frau Begum war federführend beim Aufbau des ersten deutschen Registers für Neuroendokrine Tumore, bei der Leitlinienpublikation und beim Aufbau internationaler Exzellenz-Zentren (ENETS) beteiligt“, ergänzt er.

Wie ein roter Faden zieht sich das Thema „neuroendokrine Tumore“ durch den Werdegang und die wissenschaftliche und klinische Arbeit der Mindener Ärztin. Nach Abitur in Dorsten und Studium der Humanmedizin an der Ruhr-Universität Bochum startete Privatdozentin Dr. Nehara Begum ihre chirurgische Weiterbildung in Krefeld bei Professor Dr. med. Patrick Verreet. Es erfolgte 2002 der Wechsel an das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Standort Lübeck. Dort legte sie unter den Direktoren Prof. Dr. Hans-Peter Bruch und später Prof. Dr. Tobias Keck den Grundstein ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit. Nach kurzer Zeit als leitende Oberärztin am Krankenhaus Stadthagen konnte Professor Dr. Berthold Gerdes die nationale Expertin im Bereich Neuroendokrine Tumore für die Klinik für Allgemeinchirurgie, Viszeral-, Thorax-, Kinder- und Endokrine Chirurgie am Johannes Wesling Klinikum gewinnen.

„Frau Dr. Begum ist die zweite Habilitandin am Universitätsklinikum Minden und die erste weibliche. Es freut mich als Klinikdirektor sehr, dass wir mit Privatdozentin Dr. Begum eine der wenigen nationalen Expertinnen für Neuroendokrine Neoplasien in unseren Reihen haben. NET-Tumore sind glücklicherweise sehr selten. Deshalb gibt es auch nur wenige Spezialisten auf dem Gebiet. Eine zielgenaue Behandlung ist aber von entscheidender Bedeutung für den Heilungserfolg. Dass wir diese hochspezialisierte Behandlung in Minden bieten können, spricht sich rum. Mittlerweile kommen Patientinnen und Patienten aus ganz Deutschland ins Universitätsklinikum Minden. Die nächste Aufgabe ist es, diese außergewöhnlich klinische und wissenschaftliche Kompetenz am Universitätsklinikum Minden nun auch in einem Exzellenz-Zentrum für neuroendokrine Neoplasien zertifizieren zu lassen“, sagt Professor Dr. Gerdes.

Der sich anschließende Gesellschaftsabend mit Familie, Kollegen und Wegbegleitern fand in würdiger Atmosphäre in einem annähernd 700 Jahre alten, traditionellen klassizistischem Gesellschaftshaus in der Lübecker Altstadt statt.

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