Erstmals neues Schulterprothesenmodell eingesetzt

Innovation am Mindener Johannes Wesling Klinikum

Facharzt Hendrik Wille, der Entwickler der Prothese Professor Ofar Levy und Dr. Enno Fecht, Leitender Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie im Johannes Wesling Klinikum.

Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers. Das Kugelgelenk ermöglicht es, die Arme in alle Richtungen zu bewegen, sie rotieren zu lassen und auszustrecken. Unbewusst ist es bei beinahe jeder Bewegung im Einsatz. Nach Unfällen, bei schweren Verletzungen oder altersbedingtem Verschleiß muss das eigene Gelenk in einigen Fällen durch ein künstliches ersetzt werden. In der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie des Johannes Wesling Klinikums wurde jetzt erstmals ein neu entwickeltes Schulterprothesenmodell eingesetzt – eine sogenannte zement- und schaftfreie inverse Schulterprothese. Facharzt Hendrik Wille führte die erste OP am Mindener Universitätsklinikum zusammen mit dem leitenden Oberarzt Dr. Enno Fecht durch. "Die neue Prothese ist eine Innovation", sagt Wille. Der Vorteil liege im Aufbau des Modells. "Die neue Prothese ist kürzer als bisherige. Bei der Implantation muss daher nur ein Minimum der Knochenmasse abgetragen werden, um sie fixieren zu können", erklärt er. Besonders für junge Menschen sei das ein Gewinn, denn in der Regel müsse eine Prothese nach durchschnittlich 15 Jahren ausgetauscht werden. Der spätere Wechsel gestalte sich so leichter, sowohl für die zuständigen Chirurgen als auch die betroffenen Patienten.

Um das Operationsverfahren für den Einsatz der neuen Schulterprothese zu erlernen, reiste Hendrik Wille Anfang des Jahres nach England. Im Royal Berkshire Hospital der Stadt Reading arbeitete er mit dem Entwickler der Prothese, Professor Ofar Levy, zusammen. Levy ist Orthopäde und Gründer der englischen "Reading Shoulder Unit", die sich auf die Behandlung von Schulter- und Ellbogenverletzungen spezialisiert hat. "In England habe ich mehrere Implantationen des neuen Prothesenmodells begleitet. In Minden will ich meinen Patienten die neue Methode nun näher bringen", so Wille. Zu Willes erster Implantation der neuen Prothese im Johannes Wesling Klinikum reiste Professor Levy an, um die Operation seines Kollegen zu verfolgen.

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