MRSA-Siegel für das Johannes Wesling Klinikum Minden

Vorfahrt für Patientensicherheit am MKK Standort

Foto: MKK Vorfahrt für die Patientensicherheit: Symbolisiert wird dieser Grundsatz am Johannes Wesling Klinikum Minden (JWK) durch das neue MRW-Siegel. (v.l.) Prof. Dr. Wolf Dieter Reinbold, Ärztlicher Direktor des JWK, Dr. Peter Witte, Leiter des Gesundheitsamtes des Kreises Minden-Lübbecke, Prof. Dr. Franz-Josef Schmitz, Chefarzt des Institutes für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Hygiene, Umwelt- und Transfusionsmedizin der Mühlenkreiskliniken, Robert Möller, Geschäftsführer des JWK, Dr. Jasmina Petridou, stellvertretende Leiterin des Institutes für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Hygiene, Umwelt- und Transfusionsmedizin der Mühlenkreiskliniken, Carola Schulze, Hygienefachkraft am JWK, Erika Jaeger, Pflegedirektorin des JWK, Silke Prange, Hygienefachkraft am JWK, Dr. Ralf Niermann, Landrat des Kreises Minden-Lübbecke und Verwaltungsratsvorsitzender der Mühlenkreiskliniken.

Das Johannes Wesling Klinikum Minden hat das Qualitätssiegel MRSA erhalten. Die Auszeichnung des regionalen Modellnetzwerks MRE-Nordwest wird für den vorbildlichen Schutz vor multiresistenten Erregern (MRE) vergeben. „Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung“, betont Geschäftsführer Robert Möller. „Sie ist das Ergebnis unserer konsequenten Anstrengung für mehr Versorgungsqualität und mehr Versorgungssicherheit für unsere Patientinnen und Patienten.“ Dr. Ralf Niermann, Landrat des Kreises Minden-Lübbecke sagt: „Hygienefragen müssen in unseren Krankenhäusern heute eine sehr große Rolle spielen, dies wird mit der Siegelvergabe an das Johannes Wesling Klinikum unterstrichen. Auch als Verwaltungsratvorsitzender der Mühlenkreiskliniken freue ich mich sehr darüber, dass es jetzt, nach dem Krankenhaus Lübbecke-Rahden, einem weiteren MKK-Standort gelungen ist, die strengen Anforderungen an die Siegelvergabe zu erfüllen“.

MRSA, das steht für „Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus“. Gemeint ist damit einer der am häufigsten auftretenden multiresistenten Erreger. Dabei handelt es sich um Bakterienstämme, die gegen viele bisher verfügbare Antibiotika resistent sind und die schwer behandelbare Infektionen verursachen können. „Träger eines solchen Keimes kann jeder sein“, erklärt Dr. Peter Witte, Leiter des Gesundheitsamtes des Kreises Minden-Lübbecke, der das Qualitätssiegel zusammen mit dem Landrat überreichte. „Wir wissen aus Studien und Untersuchungen des Gesundheitsamtes zusammen mit der Universität Bielefeld, dass im Kreis Minden-Lübbecke die MRSA-Rate unter Patienten in Krankenhäusern und Reha-Kliniken bei zwei bis drei Prozent liegt, das heißt, jeder 30. bis 50. neu aufgenommene Patient ist Träger dieses Krankheitserregers. Er selber muss hierbei nicht krank sein und weiß zum Teil gar nichts davon, dass er Keimträger ist.“

Laufende Risikobewertung
Genau dieses Risiko ist es, das schon bei der Aufnahme im Johannes Wesling Klinikum bewertet wird. Bringen Patienten ein bestimmtes Risikoprofil mit, dann wird ein Test gemacht und überprüft, ob sie Träger eines entsprechenden Keimes sind. „Bei gesunden, immunkompetenten Personen sind diese Erreger weitestgehend ungefährlich“, erläutert Prof. Dr. Franz-Josef Schmitz, Chefarzt des Institutes für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Hygiene, Umwelt- und Transfusionsmedizin der Mühlenkreiskliniken. „Gelangen sie aber bei kranken, immunsuppremierten Patienten beispielsweise an eine Wunde, dann können sie sehr bedrohliche und schwer behandelbare Infektionen auslösen, zumal die therapeutischen Möglichkeiten eingeschränkt sind aufgrund der Multiresistenz gegenüber verschiedenen Antibiotika-Klassen.“ Dies gilt es so weit wie möglich zu vermeiden. Ist ein Patient positiv auf einen resistenten Erreger getestet, so werden für die betreffenden Patienten entsprechende Schutz- und Hygienemaßnahmen ergriffen. Sie werden in einem Einzelzimmer untergebracht und das ärztliche und pflegerische Personal darf die Betreffenden nur in entsprechender Schutzleidung und mit angelegtem Mundschutz behandeln und versorgen. Diese werden unmittelbar nach dem Kontakt entsorgt. Natürlich müssen, wie bei jedem anderen Patientenkontakt auch, die Hände gründlich desinfiziert werden. Das Gleiche gilt auch für Besucherinnen und Besucher.

Eine der wesentlichen weiteren Maßnahmen ist es, die Mitarbeiter des Johannes Wesling Klinikums ständig zu schulen und das Bewusstsein für das wichtige Thema zu schärfen. Ein Baustein der MRSA-Prophylaxe ist auch die Information von Patientinnen und Patienten und deren Besuchern im Krankenhaus. Sie sind gehalten, sich unbedingt an die hohen hygienische Standards zu halten, um mitzuhelfen eine Verbreitung von Erregern zu verhindern.

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