Schüler bereiten laktosefreies Buffet zu

Gymnasiasten aus Petershagen besuchen MKK-Akademie

Erbsensuppe mit Zitronenmelisse, Lachs auf Fenchel-Tomaten-Gemüse, glasierter Rosenkohl und Heringsröllchen in Tomatensoße – das Buffet, das die Schülerinnen und Schüler des Petershagener Gymnasiums und der Schule für Diätassistenz in der Lehrküche der Akademie für Gesundheitsberufe (AFG) zubereitet hatten, konnte sich wirklich sehen lassen.

Bereits zum zweiten Mal fand das Projekt statt, das durch die Kooperation der Mühlenkreiskliniken mit dem Gymnasium Petershagen entstanden ist. Im Rahmen des Projektkurses „Biochemie – Ernährung und Bewegung“ hatte Andreas Knispel, Lehrer für Biologie und Chemie sowie Dozent an der Akademie für Gesundheitsberufe, die Idee, dass die Schülerinnen und Schüler das Erlernte auch in die Praxis umsetzen könnten. Karin Grabowski, Diätassistentin und leitende Lehrkraft der Schule für Diätassistenz an der AFG, stimmte zu. „Als Thema haben wir die Laktoseintoleranz gewählt, denn viele Menschen sind davon betroffen“, erklärte Karin Grabowski.

Zunächst erfuhren die Schülerinnen und Schüler im theoretischen Teil, was eine Laktoseintoleranz ist. „Das Enzym Laktose, das den Milchzucker aufspaltet, ist nicht mehr in ausreichender Menge oder gar nicht mehr im Körper vorhanden“, erklärte Karin Grabowski. Mögliche Anzeichen seien Übelkeit, Bauchweh, Blähungen oder Durchfall. „Es ist keine lebensbedrohliche Krankheit“, betont die Schulleiterin, aber bis man herausgefunden habe, dass diese Erkrankung vorliege, dauere es manchmal einige Zeit. „Durch den Wasserstoff (H2)-Atemtest, der Auskunft darüber gibt, ob Zucker im Darm richtig abgebaut wird, lässt sich eine Laktoseintoleranz feststellen“, so Karin Grabowski. Habe ein Arzt sie diagnostiziert, können sich die Betroffenen mit einer entsprechenden Bescheinigung eine Diätassistentin suchen. „Diese begleitet den Patienten auf dem Weg der Ernährungsumstellung, die Kosten dafür übernimmt anteilig die Krankenkasse.“ Der erste Schritt ist die Karenzphase. „In dieser Zeit, etwa zwei Wochen, findet eine laktosefreie Ernährung statt“, erklärt sie. „Es geht darum, die Beschwerden zu lindern und meist merkt der Betroffene schnell, dass es ihm wieder besser geht.“ In der sich anschließenden sechs- bis achtwöchigen Testphase wird der Speiseplan erweitert, um die individuelle Toleranzgrenze herauszufinden. „Dann beginnt die Dauerernährung, eine gesunde, vollwertige Ernährung, bei der Milch- und Milchprodukte, die zu Beschwerden führen können, weggelassen werden“, sagte Karin Grabowski. Alternativ können laktosefreie Produkte oder Ersatzerzeugnisse auf Soja-, Getreide- oder Nussbasis verzehrt werden.

Gesundes und schmackhaftes Kochen
In der Lehrküche begrüßte das Diätassistenten-Team die Gymnasiasten. Es wurden Gruppen gebildet, in denen die AFG-Schüler die Schülerinnen und Schüler aus Petershagen als Paten unterstützten und mit Tipps und praktischen Hinweisen zur Seite standen. „Zwiebeln soll man nie hacken, sondern immer schneiden, weil sonst Bitterstoffe entstehen können“, erklärte AFG-Schüler Sebastian Brandt. Laura Mandrysch freute sich über die vielen Tipps zum Thema Würzen. „Mir wurde erklärt, dass man Gewürze immer erst in die Handfläche und nach und nach zur Speise geben soll.“ Bei der Auswahl der laktosefreien Gerichte wurde besonders auf saisonale Rezepte ohne Fleisch geachtet, die einfach und schnell zuzubereiten sind.Dafür gab es zwei Fischgerichte. „Einmal pro Woche sollte Fisch gegessen werden, aufgrund der hohen Omega-3-Fettsäuren am besten Lachs und Hering“, empfehlen die Diätassistenten. Dass sie die richtige Wahl getroffen hatte, bestätigte sich, nachdem das Buffet eröffnet war: Beim Lachs und den Heringsröllchen griffen die Schüler besonders gerne zu.

Newsletter
Klinikfinder