Krankenhausplan stärkt Mühlenkreiskliniken

Universitätsklinikum Minden erhält auch Leistungsgruppen für Leberchirurgie und Cochlea-Implantate

Die Mühlenkreiskliniken haben im Wesentlichen alle Leistungsgruppen erreicht, die beantragt wurden. Der Versorgungsauftrag der Krankenhäuser der Mühlenkreiskliniken für die Bürgerinnen und Bürger in OWL wurde bestätigt und gestärkt.

Die Mühlenkreiskliniken bewerten die von der Landesregierung veröffentlichten Bescheide zum Krankenhausplan 2022 Nordrhein-Westfalen positiv. „Der konsequente Kurs des Landes, auf Konzentration und Spezialisierung zu setzen, bestätigt unseren eigenen strategischen Weg, den wir seit Jahren verfolgen. Es freut mich, dass die Landesregierung unseren Verbund in dieser Ausrichtung bestärkt“, betont Dr. Olaf Bornemeier, Vorstandsvorsitzender der Mühlenkreiskliniken. Der Vorstandsvorsitzende bedankt sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an dem Krankenhausplan mitgearbeitet haben. „Besonders hervorheben möchte ich Geschäftsführer Mario Hartmann und unseren Abteilungsleiter für Medizincontrolling Dr. Yusri Morcos, die in Zusammenarbeit mit unseren Ärztinnen und Ärzten und vielen anderen bei den Mühlenkreiskliniken die umfangreichen Daten für die Beantragung der Leistungsgruppen zusammengetragen haben und mit den Krankenkassen, der Bezirksregierung und der Landesregierung sehr erfolgreich verhandelt haben“, so Dr. Bornemeier.

Die Mühlenkreiskliniken konnten im Verbund alle beantragten Leistungsgruppen erreichen. Besonders hervorgehoben wurden das Universitätsklinikum Minden sowie die Auguste-Viktoria-Klinik (AVK) in Bad Oeynhausen.

Für das Krankenhaus Rahden konnten die beantragten Leistungsgruppen Allgemeine Innere Medizin, Allgemeine Chirurgie, Intensivmedizin und Geriatrie nicht erreicht werden. Ab 2025 werden im Krankenhaus Rahden daher keine Patientinnen und Patienten mehr versorgt. Die medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger ist über den Rettungsdienst (Telefon 112), den KV-Bereitschaftsdienst (Telefon 116 117), die KV-Bereitschaftspraxis am Krankenhaus Lübbecke sowie den Zentralen Notaufnahmen am Krankenhaus Lübbecke, Krankenhaus Bad Oeynhausen und dem Universitätsklinikum Minden gesichert.

Das Universitätsklinikum Minden wurde klar als Maximalversorger für die Region OWL bestätigt. „In den Bereichen Chirurgie und Innere Medizin wurden uns alle wichtigen komplexen Leistungsgruppen zugewiesen. Das unterstreicht unsere Rolle als führendes Zentrum in der Region“, sagt Olaf Klok, Geschäftsführender Direktor des Universitätsklinikums Minden. Besonders in der hochkomplexen Chirurgie, etwa bei Eingriffen an der Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse und im Thoraxbereich, wurde die herausragende Stellung des Klinikums bestätigt. Gleiches gilt für Fachbereiche, wie die Neurochirurgie, Gefäßchirurgie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Urologie und Gynäkologie. Auch in der Neurologie, Kardiologie, Onkologie, Palliativmedizin, Stammzelltransplantation und der Behandlung von Akuten Leukämien und Lymphomen sowie der gesamten Inneren Medizin erhielt das Klinikum den umfassenden Versorgungsauftrag für komplexe Behandlungen.

Im jetzt veröffentlichten Bescheid wurden dem Universitätsklinikum Minden auch die Cochlea-Implantat-Behandlung sowie die Leberoperationen zugesprochen. Beide Leistungsgruppen waren für das Universitätsklinikum Minden in der ersten Anhörungsrunde nicht vorgesehen. „Wir haben zusammen mit der Ruhr-Universität Bochum sehr detaillierte und umfangreiche Stellungnahmen abgegeben und für die Zuweisung dieser Leistungsgruppen mit inhaltlichen Argumenten gekämpft. Dass wir diese Leistungsgruppen nun doch erhalten haben, zeigt unsere großen medizinischen und pflegerischen Kompetenzen in diesen Bereichen. Mit diesen Kompetenzen hat das Ministerium letztlich auch die Zuweisung der Leistungsgruppen in dem Bescheid begründet“, sagt Olaf Klok, Geschäftsführender Direktor des Universitätsklinikums Minden.

Einen besonderen Erfolg stellt die Einstufung des Eltern-Kind-Zentrums im Johannes Wesling Klinikum dar. Es bleibt nicht nur Perinatalzentrum Level 1 und Level 2, sondern ist auch weiterhin als Kinderonkologie ausgewiesen. „Das bedeutet für die Familien in der Region, kurze Wege und eine optimale Versorgung bei extremen Frühgeburten oder Krebserkrankungen“, so Olaf Klok.

Die Auguste-Viktoria-Klinik in Bad Oeynhausen wurde als führendes Kompetenzzentrum für Orthopädie und Endoprothetik bestätigt. Besonders hervorzuheben ist die Revisionsendoprothetik, also der Austausch von künstlichen Gelenken. In diesem hochspezialisierten Bereich wurden nur sehr wenige Kliniken in NRW zugelassen – die AVK gehört dazu und verfügt zudem über die höchste Fallzahl. Auch in der Wirbelsäulenchirurgie wurde die orthopädische Fachklinik gestärkt.

Die Krankenhäuser in Lübbecke und Bad Oeynhausen bleiben als Regelversorger mit speziellen Schwerpunkten erhalten. Das Krankenhaus Bad Oeynhausen erhielt den Zuschlag für die Gefäßchirurgie, insbesondere für Eingriffe an der Bauchaorta und an peripheren Gefäßen. Auch die Leistungsgruppen der komplexen Gastroenterologie, Gynäkologie und Geburtshilfe bleiben erhalten. Die Leistungsgruppen für Eingriffe am Tiefen Rektum, zur Operation des Ovarialkarzinom und gefäßchirurgische Operationen an der Halsschlagader werden im Universitätsklinikum Minden gebündelt.

Das Krankenhaus Lübbecke wird weiterhin ein Endoprothetikzentrum für Hüfte und Knie sein. Revisionseingriffe werden künftig zentral in der AVK durchgeführt. Zusätzlich bleibt das Adipositaszentrum OWL in Lübbecke bestehen. „Es war ein großer Erfolg, dass wir sowohl das Endoprothetik- als auch das Adipositaszentrum halten konnten. Dies zeigt die herausragende Qualität unserer Arbeit“, betont Dr. Ansgar Hörtemöller, Geschäftsführender Direktor des Krankenhauses Lübbecke. Außerdem übernimmt das Krankenhaus Lübbecke Leistungen in den grundlegenden Bereichen der Allgemeinchirurgie, Inneren Medizin inklusive der hochkomplexen Gastroenterologie, Intensivmedizin und Geriatrie.

Das Medizinische Zentrum für Seelische Gesundheit erhielt erwartungsgemäß einen Versorgungsauftrag für die stationäre und teilstationäre psychiatrische sowie psychosomatische Medizin. Zukünftig werden bestimmte komplexe Leistungen innerhalb der Mühlenkreiskliniken konzentriert: Tiefe Rektumseingriffe, Ovarialkarzinom-Behandlungen und Eingriffe an der Halsschlagader werden im Johannes Wesling Klinikum durchgeführt. Die Revisionsendoprothetik wird in der Auguste-Viktoria-Klinik zentralisiert. Der Einsatz von künstlichen Kniegelenken erfolgt künftig in Lübbecke und der AVK.

Die Mühlenkreiskliniken sehen sich durch den Krankenhausplan NRW bestätigt und gestärkt. „Wir sind für die Zukunft sehr gut aufgestellt und werden die zentralisierten Versorgungsaufträge mit der gewohnten Qualität und Kompetenz umsetzen“, resümiert Dr. Olaf Bornemeier.

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