Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie

Rechtzeitig das Richtige tun

Herzlich willkommen in der Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie

Über 300 verschiedene Krankheitsbilder verbergen sich hinter dem Sammelbegriff „Rheuma“. Schmerzen, Schwellungen und schwere Funktionseinschränkungen können nicht nur an Gelenken, der Wirbelsäule, den Blutgefäßen, dem Blut und an der Haut auftreten. Auch Augen, Nieren, Schilddrüse, Leber, Lunge und das Herz, also potenziell alle inneren Organe, können von einer Rheumaerkrankung betroffen sein – in einem solchen Fall wird auch häufig der Begriff „Autoimmunerkrankung“ verwendet. In unserer Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie wollen wir mit Blick auf den Krankheitsverlauf frühe und präzise Diagnosen stellen. Sie bilden die Grundlage, um individuell auf unsere Patient*innen zugeschnittene Therapiekonzepte für entzündliche und nicht-entzündliche Erkrankungen zu ermöglichen.

Was ist Rheuma?

„Rheuma“ ist ein Sammelbegriff für über 300 verschiedene Krankheitsbilder. Rheumatische Erkrankungen können in jedem Lebensalter und mit oft sehr unterschiedlichen Krankheitsmerkmalen auftreten. Für den Krankheitsverlauf sind eine frühe und präzise Diagnose(stellung) und ein auf den Patienten abgestimmtes Therapiekonzept wichtig, denn es gilt: rechtzeitig das Richtige tun, dann ist eine gute Lebensqualität auch mit Rheuma möglich!

Diagnose „Rheuma“ – oft eine Herausforderung: Erst eine genaue Diagnose ermöglicht eine gezielte und wirkungsvolle Therapie. Die neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse nahe, dass bei den meisten entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine krankhafte Veränderung im körpereigenen Abwehrsystem, dem sogenannten Immunsystem, vorliegt. Diese Veränderung führt in der Mehrzahl der Fälle zur eine Art „Selbstzerstörung“ bestimmter Gelenk-, Gewebe- oder Organstrukturen – daher auch der Begriff der „Autoimmunerkrankung“. In dieser Situation ermöglicht das Fachgebiet der „klinische Immunologie“ mit moderner Diagnostik mit Labortests und Aufarbeitung von Gewebeproben tiefe Einblicke in die Beschaffenheit und möglicher krankhafter Veränderungen unseres Immunsystems.

Patienteninformationen zur Rheumatherapie

In der Mediathek der BDRh Service GmbH finden Sie erläuternde Videos für Patientinnen und Patienten zu verschiedensten Themen der Rheumatologie!
 
Mediathek für Patienten | BDRh Service GmbH (bdrh-service.de) 
(„Externer Inhalt der BDRH Service GmbH, der Tochtergesellschaft des Berufsverbands Deutscher Rheumatologen e.V.“) 

sowie auf YouTube BDRh Service GmbH - YouTube

Über die Klinik

In der Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie des Mindener Universitätsklinikums werden alle entzündlichen und degenerativen rheumatischen Gelenk-, Muskel- und Wirbelsäulenerkrankungen ambulant und stationär diagnostiziert und behandelt.

Dabei verwenden wir besondere Sorgfalt auf die möglichst frühzeitige und präzise Erkennung Ihrer Erkrankung (Diagnose) und deren Aktivitätsbestimmung. Dies ist bei mehr als 300 bekannten Rheuma-Erkrankungen eine anspruchsvolle, schwierige, aber durchaus lösbare Aufgabe, die die Ausgangsbasis für das weitere Vorgehen darstellt.

Bei den am häufigsten gestellten Diagnosen in der Rheumatologie: rheumatoide Arthritis, Spondyloarthritiden, primäres und sekundäres Fibromyalgiesyndrom setzen wir neben medikamentösen Therapiestrategien auch die stationäre Komplextherapie im multidisziplinären Team ein, für Erkrankungen aus dem Formenkreis der Vaskulitiden und Kollagenosen sind oftmals komplexe Therapiestrategien unter Anwendung von Immuntherapien erforderlich.

Die Osteologie (Knochenerkrankungen, z. B. Osteoporose, Osteomalazie) hat in der Rheumatologie einen hohen Stellenwert, da nicht nur die Rheumaerkrankung selbst, sondern oftmals auch die notwendige medikamentöse antirheumatische Therapie als Nebenwirkung dem Knochen schadet und entsprechend mitbehandelt werden muss.

Erkrankungen des Immunsystems können zu rheumatologischen Beschwerden und Autoimmunphänomenen führen, deshalb bieten wir eine Abklärung bei Verdacht auf primär immunologische Erkrankungen über unsere Hochschulambulanz an.

Erkrankungen und Behandlung

In der Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie werden alle entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen, wie zum Beispiel die rheumatoide Arthritis, Schuppenflechtenarthritis, Spondyloarthropathien, der Morbus Bechterew sowie komplizierte Verläufe der Gichtarthritis, behandelt.

Zum Behandlungsspektrum zählen außerdem sämtliche Erkrankungen aus dem Formenkreis der Vaskulitiden und Kollagenosen – dazu gehören unter anderem der systemische Lupus erythematodes, die Dermatomyositis und Polymyositis, die systemische Sklerose, das Sjögren-Syndrom, das Sharp-Syndrom sowie die Polymyalgia rheumatica, die Riesenzellarteriitis, die Takayasu-Aortitis und die granulomatösen Erkrankungen wie der Morbus Wegener (GPA) oder das Churg-Strauss-Syndrom (EGPA).

 

Weiter werden seltene autoinflammatorische Erkrankungen wie das adulte Still-Syndrom, das familiäre Mittelmeerfieber bei Erwachsenen und damit verwandte Erkrankungen sowie auch Syndrome wie das Mikulicz-Syndrom, der Morbus Ormond oder das Schnitzler-Syndrom behandelt. Patientinnen und Patienten mit unklaren nicht-infektiösen Entzündungen im Bereich der Augen und der inneren Organe werden in der Klinik zur weiteren Abklärung betreut.

Leistungsangebot

Unser erfahrenes Ärzteteam aus Rheumatolog*innen, Allgemeininternist*innen, Hämatoonkolog*innen, Nephrolog*innen, Diabetolog*innen und Pädiater*innen unter der Leitung des Klinikdirektors Prof. Dr. Gunter Aßmann verwendet äußerste Sorgfalt bei der frühzeitigen, präzisen und verlässlichen Erkennung Ihrer rheumatologischen Erkrankung.

Wir bieten Ihnen hierzu eine umfassende rheumatologische Diagnostik an, dabei bringen wir zum Einsatz:

  • modernste bildgebende Verfahren inklusive MRT, PET-CT und Dopplergelenksonographie
  • spezielle Labordiagnostik zur Autoimmunserologie, Genetiktestung oder Bestimmung des Immunstatus
  • zytologische, immunologische und/oder histologische Untersuchungen von bestimmten Gewebeproben oder Punktaten

Tägliche gemeinsame rheumatologisch-radiologische Konferenzen ermöglichen uns die rasche Diagnose und die Aktivitätsbestimmung der rheumatologischen Erkrankung.

Die enge Kooperation mit der hiesigen Abteilung für Nephrologie sowie die neu etablierte pulmonologisch-rheumatologische Sprechstunde gewähren die optimale Betreuung von komplexen Autoimmunerkrankungen mit Befall der inneren Organe.

 

 

Autologe Blutstammzelltransplantation bei Rheuma

Für Patientinnen und Patienten mit schweren Verläufen von Autoimmunopathien, vorallem bei

  • systemischer Sklerose und
  • systemischen Lupus erythematodes,

bieten wir die Hochdosistherapie mit nachfolgender autologer peripherer Blutstammzelltransplantation an. Herr Prof. Dr. Aßmann als Rheumatologe und Hämatologie mit langjähriger Erfahrung in der Knochenmark- und Blutstammzelltransplantation, führt zusammen mit seinem Team zunächst die Prüfung der Patientinnen und Patienten auf Eignung für dieses Therapiekonzept durch – eine Prüfung buchstäblich „auf Herz und Nieren“. Dabei sind Patientinnen und Patienten vorzugsweise geeignet:

  • mit relativ kurzem rheumatischen Krankheitsverlauf (weniger als 4 Jahre),
  • die auf mindestens eine Chemo-/Immuntherapie nicht ausreichend angesprochen hat,
  • wenn keine Vorerkrankungen des Herzens und des Knochenmarks vorliegen.

Im Falle einer positiven Evaluation erfolgt unter stationären Bedingungen in unserer Klinik die Sammlung der eigenen Blutstammzellen (nach Knochenmarkstimulation mit Apherese); wenn diese Stammzellsammlung für unsere Patientinnen und Patienten erfolgreich abgeschlossen wurde, erfolgt die Planung einer weiteren stationären Aufnahme auf der hiesigen Station für Hochdosisverfahren der Klinik für Hämatologie und Onkologie (Klinikdirektor Herr Prof. Dr. Griesshammer) - mit gemeinsamer hämatologischer und rheumatologischer Betreuung - zur Hochdosischemotherapie und anschließender Rückführung der Stammzellen. Anschließend wird die/der Patient/in in unserer Hochschulambulanz für Rheumatologie und Immunologie sehr engmaschig betreut, bis sich das Immunsystem wieder restituiert hat.

Höchste Sorgfalt und langjährige Expertise bei der Auswahl der geeigneten Patientinnen und Patienten für diese Therapie sowie Durchführung nach modernsten Verfahren und optimierten Therapieprotokollen gewährleisten den oft beeindruckenden Therapieerfolg bei angepasstem Risiko.

Bei Interesse gerne direkten Kontakt unter:

SonjaVon.behren[at]­muehlenkreiskliniken[dot]de

zur Vereinbarung eines telefonischen oder persönlichen Vorstellungstermins!

 

AutoTx – DGRh 2022 – Prof. Aßmann

CAR-Therapie bei Rheuma

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Patientinnen und Patienten,

wir freuen uns, Sie in diesem Abschnitt unserer Website darüber zu informieren, dass unsere Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie sogenannte CAR-Therapien anbietet.

Die „CAR-Therapien“ gehören zu den zellulären Immuntherapien und werden seit wenigen Jahren vorwiegend in der Hämatologie und Onkologie eingesetzt. Seit kurzen zeigen Studiendaten auch eine Wirksamkeit bei bestimmten rheumatologischen Systemerkrankungen wie dem Lupus erythematodes oder der systemischen Sklerose.

Im Rahmen einer sogenannten Phase I StudieCALiPSO können wir Patientinnen und Patienten mit schwerwiegenden Krankheitsverläufen in ausgewählten Fällen bei

  • Systemischen Lupus erythematodes
  • Lupusnephritis
  • Dermato- und Polymyositis
  • Systemischer Sklerose

die sogenannte CAR-iNK-Zell Therapie anbieten. Sie stellt eine Weiterentwicklung der CAR-T-Zell Therapie dar. Bei der CAR-iNK-Zell-Therapie werden fremde (und nicht eigene Leukozyten wie bei der CAR-T-Zelltherapie) angewendet, um sogenannte autoimmune Zellklone im Körper aufzuspüren und hochselektiv zu zerstören.

 

Die Abbildung zeigt schematisch eine CAR-iNK-Zelle, die nach Standardverfahren genetisch so verändert wird, dass sie

  • das Erkennungsmerkmal für die gezielte Zerstörung von CD19 positiven B-Zellen trägt
  • vom eigenen Immunsystem als „nicht-fremd“ erkannt und nicht abgestoßen wird (knock-out)
  • eine Markierung zum diagnostischen Nachweis trägt (HLA-E & EGFR)

Das Therapiekonzept ist aufwendig mit mindestens 2 stationären Aufenthalten für 7-10 Tage, in denen eine konventionelle Chemotherapie zur Lymphozytendepletion verabreicht wird, bevor die unter Studienbedingungen angelieferten und im flüssigen Stickstoff gelagerten allogenen CAR-iNK-Zellen Ihnen als Patient oder Patientin infundiert werden. Überwachung und prophylaktische Maßnahmen gegen Allerdgien und Infektionen werden dabei nach Protokoll vorgenommen, die unerwünschten Ereignisse scheinen aber meist nicht schwerwiegend zu sein und vergleichbar mit dem Einsatz von Cyclophosphamid, das seit vielen Jahren für schwere Rheumamanifestationen zum Einsatz kommt.

 

Gerne treten Sie mir uns in Kontakt!

Mit freundlichen Grüßen

Univ.-Prof. Dr. Gunter Aßmann
Klinikdirektor und Rheumatologe, Hämatologe/Onkologe und Immunologe

 

Kontakte und Sprechzeiten
Unsere Abteilungen

Rheumatologische Immuntherapieambulanz B23
Rheumatologische Ambulanz L1 (ASV Rheumatologie & Hochschulambulanz & Privatsprechstunde)
Ambulanz für immunologische Erkrankungen (Hochschulambulanz & Privatsprechstunde)
Psychotherapie (im Rahmen stationärer Versorgung)

Termine für ambulante Patient*innen

Leitstelle Rheumatologie
Telefon: 05 71 / 7 90 16 10
Fax: 05 71 / 790 29 16 10
l1rheuma@muehlenkreiskliniken.de

Für die Vereinbarung von ambulanten Erstvorstellungsterminen wird vorab um Zusendung von extern erhobenen Befunden an die Leitstelle der Rheumatologie gebeten.

Für zuweisende Ärzte und Ärztinnen

Klinikdirektor Prof. Dr. Gunter Aßmann
Telefon: 05 71 / 7 90 38 30
Fax: 05 71 / 7 90 29 38 30 der 05 71 / 7 90 29 16 10
rheumatologie-minden@muehlenkreiskliniken.de

Oberarzt Michael Schmidt
Internist, Nephrologe, Diabetologe, Pädiater

Wir bitten um Verständnis, dass stationäre Aufnahmetermine nur nach ärztlicher Rücksprache oder ambulanter Vorstellung vergeben werden können.

Immuntherapie-Ambulanz Rheumatologie

Die im Jahre 2023 neu etablierte Immuntherapie-Ambulanz Rheumatologie bietet eine speziell entwickelte Infrastruktur innerhalb unserer Klinik, für Patienten spezielle Immuntherapeutika nach höchsten Standards zu verabreichen. Spezialisiertes ärztliches Personal sowie Assistenzpersonal gewährleisten eine optimale Vorbereitung und Betreuung der Patienten/innen, die für diese Therapien vorgesehen sind.

Die Therapien umfassen Chemotherapien wie Cyclophosphamid und spezielle Immuntherapien wie Rituximab, Obinutuzimab, Belimumab oder Anifrolumab ebenso wie experimentelle bzw. im Rahmen von Studienprotokollen verabreichte Therapien oder Kombinationstherapien.

Die enge Kooperation mit sämtlichen Bereichen unserer Klinik insbesondere mit der Hochschul-Ambulanz, der Leitstelle L1 sowie der stationären Versorgung auf der B23 direkt neben der Immuntherapie-Ambulanz gewährleisten für die Patienten einen optimalen Therapieverlauf.

Immunambulanz

Dr. Alina Boll

Telefon: 05 71 / 7 90 - 5 38 23
E-Mail: Rheuma-Infusionsambulanz-Minden[at]­muehlenkreiskliniken[dot]de

Simone Kottkamp-Farrar

Telefon: 05 71 / 7 90 - 5 38 23
E-Mail: Rheuma-Infusionsambulanz-Minden[at]­muehlenkreiskliniken[dot]de

Sabine Kleine

Telefon: 05 71 / 7 90 - 5 38 23
E-Mail: Rheuma-Infusionsambulanz-Minden[at]­muehlenkreiskliniken[dot]de

Yvonne Edler

Telefon: 05 71 / 79 05 38 23
E-Mail: L1rheuma[at]­muehlenkreiskliniken[dot]de

Vanessa Sadler

Telefon: 05 71 / 7 90 5 38 29
E-Mail: vanessa.sadler[at]­muehlenkreiskliniken[dot]de

Lernen Sie das Klinikteam kennen

Alle
Leitung
Sekretariat

Prof. Dr. Gunter Aßmann
Direktor
Internist, Rheumatologe, Hämatologe/Onkologe, Immunologe
Universitätsprofessur der RUB für Rheumatologie und klinische Immunologie

Sonja von Behren
Chefarztsekretariat

Telefon: 05 71 / 7 90 38 31
E-Mail: rheumatologie-minden[at]­muehlenkreiskliniken[dot]de

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Rheuma wird immer besser behandelbar – dank innovativer Therapien.
– Prof. Dr. Gunter Aßmann
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