Das Institut für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechselmedizin beschäftigt sich speziell mit den Erkrankungen der hormonproduzierenden Drüsen. Hierzu gehören beispielsweise Schilddrüse, Nebenschilddrüsen, Nebennieren, Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), Bauchspeicheldrüse (Pankreas), Eierstöcke und Hoden. Zudem produzieren Zellen im Magen-Darm-Trakt und im Fettgewebe wichtige hormonelle Botenstoffe.
Viele Erkrankungszustände sind durch Überschüsse, Mängel oder andere komplexe Dysbalancen dieser Hormone ausgelöst. Hierzu gehören nicht nur seltene Hormonerkrankungen, sondern auch eine Vielzahl der sogenannten „Volkserkrankungen“ wie Diabetes mellitus, Osteoporose, Kropf etc.
Hormonstörungen können oft sehr unspezifische Beschwerden auslösen, so dass es manchmal kompliziert ist, die richtige Diagnose zu stellen. Patient*innen haben dadurch oft einen langen Leidensweg hinter sich, bis die richtige Diagnose gestellt und eine passende Therapie gefunden ist. Typische Beschwerden, die Patienten häufig zum Endokrinologen führen, sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gewichtszunahme oder -abnahme, Ausbleiben der Regelblutung, Änderungen der Körperbehaarung, Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen, Schwitzen, Herzrasen oder Hitzewallungen, um nur einige zu nennen. Hinter all diesen Beschwerden kann sich eine schwerwiegende Hormonstörung verbergen, aber auch andere Gesundheitsstörungen wie zum Beispiel Depressionen oder chronische Erkrankungen verschiedenster Ursachen.
Die Endokrinologie ist daher ein medizinisches Fachgebiet, das sich von anderen oft nicht leicht abgrenzen lässt. Vielmehr stellt das Fach eine Art Netzwerk dar, das in nahezu alle anderen medizinische Fachgebiete eingreift. Endokrinolog*innen müssen daher Spezialist*innen auf vielen Gebieten der Medizin sein. Sie sind die Koordinator*innen, die alle Wechselwirkungen und Zusammenhänge kennen und begreifen muss. Sie sind die Integrator*innen, die die einzelnen Fachbereiche zusammenfasst sind und die Gesamtzusammenhänge suchen. Ihre Arbeit ist daher oft sehr gesprächsintensiv und zeitaufwändig. Häufig sind Endokrinolog*innen die letzte Instanz in einer langen Kette von Arztbesuchen, die „letzte Hoffnung“ nach einem langen Leidensweg der Patient*innen. Die Endokrinologie betrachtet die Patient*innen stets ganzheitlich und reduziert das Handeln nicht lediglich auf ein einziges Organ.
Die Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen ist daher von überaus großer Bedeutung. Das Institut ist daher mit allen beteiligten Fachabteilungen des Universitätsklinikums exzellent vernetzt und gewährleistet eine umfassende Versorgung der ihm anvertrauten Patient*innen.
Prof. Dr.
Nils Ewald
Direktor
Anja Berner
Chefarztsekretariat
Telefon: 05 71 / 7 90 18 01
E-Mail: endokrinologie-minden[at]muehlenkreiskliniken[dot]de