Das Institut für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Umweltmedizin und Transfusionsmedizin erbringt für die Häuser der Mühlenkreiskliniken, Krankenhäuser in Ostwestfalen-Lippe sowie im angrenzenden Niedersachsen, für öffentliche Einrichtungen und niedergelassene Ärzte ein breites Spektrum an Laboratoriumsdiagnostik sowie verschiedene Hygieneleistung. Während der Corona-Pandemie kommt der Arbeit des Laborteams besondere Bedeutung zu.
Das Labor ist der zentrale Labordienstleister der Mühlenkreiskliniken. Präsenzlabore an allen Standorten sichern die Notfall- und Basisdiagnostik Zeit. Mehr als 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter Ärzte, medizinisch-technische Assistenten und medizinische Fachangestellte – gewährleisten die bestmögliche labormedizinische Versorgung. Das Team verfügt über ein hohes Know-how in sämtlichen Fragen konsiliarischer Tätigkeiten – bescheinigt durch die Deutsche Akkreditierungsstelle.
Im ambulanten Sektor erbringt das LaborZentrumWeser, die niedergelassene Laborarztpraxis von Direktor Professor Franz-Josef Schmitz, Laborleistungen für niedergelassene Ärzte. Expertise besteht sowohl für krankenhausspezifische Analytik als auch Untersuchungen für niedergelassene ärztlichen Kollegen. Die Untersuchungen stehen 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung.
In den Laboren der Mühlenkreiskliniken existiert seit 2002 ein Qualitätsmanagementsystem, das zum Ziel hat, qualitativ hochwertige Ergebnissicherheit mit kurzen Bearbeitungszeiten unter wirtschaftlichen Bedingungen zu erzielen. Zur Sicherstellung der Patientenversorgung nach dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik wird an der ständigen Verbesserung aller Prozesse gearbeitet. Das Qualitätsmanagementsystem wurde 2010 durch Fachgutachter der DAkkS als akkreditierungswürdig bewertet. Eine Reakkreditierung erfolgte 2015. Das Labor nimmt regelmäßig an Ringversuchen von autorisierten Anbietern und Laborvergleichen für die unterschiedlichen Parameter teil, um kontinuierlich die verwendeten Verfahren und Methoden auch durch externe Institutionen überprüfen zu lassen.
Das Laborprofil deckt alle relevanten Fachgebiete der Labormedizin ab und nutzt zukunftweisende Methoden. Das Analysespektrum umfasst ein weites Spektrum an labormedizinischer Diagnostik:
Die ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen darüber hinaus die folgende Fachdisziplinen:
Im Jahr werden mehr als sieben Millionen Analysen auf den Gebieten der Klinischen Chemie, Serologie und Molekulargenetik sowie etwa 400.000 Einsendungen für die bakteriologische Diagnostik bearbeitet. Die derzeitigen Geschäftsfelder umfassen etwa 200 Parameter der Labormedizin, alle gängigen bakteriologischen Verfahren, mehr als 25 Parameter in der Infektionsserologie und 50 in der Autoantikörperdiagnostik.
Die Krankenhaushygiene bietet die gesamte krankenhaushygienische Betreuung inklusive hygienisch-mikrobiologischer Untersuchungen an.
Die Labore verantworten die Blutkonserven-Depots in fünf Kliniken. Dabei werden jährlich etwa 20.000 Blutkonserven für Patienten getestet und zur Transfusion ausgegeben.
Das erfahrene Team aus Ärzten, Medizinisch-technischen Angestellten und Arzthelfer*innen gewährleistet rund um die Uhr die bestmögliche labormedizinische Versorgung. Durch langjährige Tätigkeiten in Kliniklaboratorien und engem Kontakt zur Klinik verfügt unser Team über ein hohes Know-how in sämtlichen Fragen konsiliarischer Tätigkeiten, was uns auch durch die Deutsche Akkreditierungsstelle bescheinigt wurde.
Neben den Tätigkeiten in den Basislaboren sind im Kompetenzzentrum des zentralen Labors in Minden die erweiterten Analysen für die klinisch-chemischen Parameter etabliert. So werden Immunstatus, zu,m Beispiel für HIV-Patienten und hämatologische Untersuchungen, in einem eigenen Labor durchgeführt. Dazu verfügt das Labor neben der klassischen Mikroskopierausstattung auch über ein leistungsstarkes Durchflusszytometer. Darüber hinaus sind hier die Knochenmark- und Liquorzytologie sowie die Malariadiagnostik angesiedelt.
Im Zentralen Labor werden Differentialblutbilder mittels DI60-Master und eine erweiterte Proteinchemie angeboten. Darüber hinaus werden vor allem Analysen mit kürzeren Serien, die nicht in den Basislaboren bearbeitet werden, im Zentralen Labor konzentriert, um die Prozesse zu optimieren und den wirtschaftlichen Anforderungen zu genügen. Untersuchungen, die die Labore der Mühlenkreiskliniken nicht selber durchführen, werden an das Labor Dr. Krone & Partner in Herford/Bad Salzuflen weitergeleitet. Dies schließt insbesondere seltenere serologische und molekularbiologische Analysen ein.
Die Hämostaseologie birgt als interdisziplinäres Gebiet bei zunehmender Komplexität die Gefahr, dass im ärztlichen Alltag der Überblick in Anbetracht der großen Menge erhältlicher Informationen verloren geht.
Die Gerinnungsambulanz im Johannes Wesling Klinikum Minden unter der Leitung des international renommierten Hämostaseologen Prof. Dr. Martin Grieshammer sowie von Prof. Dr. Franz-Josef Schmitz unterstützt den klinisch tätigen Kollegen bei komplexen Fragestellungen zur Gerinnungsdiagnostik und Therapie mit dem Ziel, einen entsprechenden Weg aufzuzeigen, um Probleme gemeinsam zu lösen im Bereich der
Die Bakteriologie versorgt sämtliche Häuser der MKK-Kliniken sowie andere Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte mit vielfältigen mikrobiologischen Untersuchungen.
Neben der klassischen Anzucht von Mikroorganismen auf Nährmedien werden spezialisierte Verfahren zur Erregeridentifizierung und Resistenztestung eingesetzt. Dabei kommen modernste Geräte zum Einsatz: unter anderem BactAlert für die Blutkulturdiagnostik, UF 1000i Durchflusszytometer zur Unterstützung der bakteriologischen Urindiagnostik oder VITEK-2 Laborautomaten für die automatisierte Identifizierung von Bakterien und Pilzen anhand ihres biochemischen Profils sowie deren Resistenzbestimmung.
Weiterhin wurde die innovative Technik der Massenspektroskopie (MALDI-TOF) zur Identifizierung von angezüchteten Erregern etabliert und in die Routinediagnostik implementiert. Die Analysezeit kann durch die Methode reduziert werden.
Zur weiteren Standardisierung wurde ein neuer Ausstrichautomat Previ Isola® aufgestellt, der die Produktivität deutlich steigert.
Bei ausgewählten Fragestellungen besteht die Möglichkeit, Analysen gezielt für definierte Erreger durchzuführen. So können beispielsweise MRSA über chromogene Nährmedien in kürzerer Zeit bakteriologisch bestimmt werden.
Für die Untersuchung von hochpathogenen Krankheitserregern, wie beispielsweise das Mykobakterium tuberculosis, ist ein modernes Sicherheitslabor der Stufe L3 integriert.
In einem Hygienelabor führt die Abteilung auf Grundlage gesetzlicher Regelungen krankenhaushygienische Abstrich- und Abklatschuntersuchungen durch.
In der Infektionsserologie werden Antikörper gegen diverse virale und bakterielle Krankheitserreger mit verschiedenen Methoden diagnostiziert. Die Hepatitis- und HIV-Serologie nimmt hierbei eine wesentliche Rolle ein.
Die Abteilung führt direkte und indirekte Nachweise weiterer Erreger durch, die in der Akutdiagnostik zum Beispiel bei Neugeborenen oder Enzephalitisverdacht ihre Anwendung finden.
Ein weiterer Schwerpunkt besteht in der Diagnostik von Autoimmunerkrankungen. Für Immunfluoreszenzteste ist das Fluoreszenzmikroskop mit einer Digitalkamera ausgerüstet, mit der die Bilder softwareunterstützt ausgewertet und zur Verfügung gestellt werden können. Daneben kommen Immunoblots und Enzyme Immunosorbant-Assay (EIA) zum Einsatz.
Das Hygieneteam besteht aus kompetenten Mikrobiologen, einem Hygieniker und Hygienefachkräften. Eine enge Zusammenarbeit mit der Mikrobiologie besteht über die personellen und labortechnischen Strukturen.
Die Hygiene bietet Kliniken, Praxen sowie stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen Hygieneberatungen an.
Bei Aktionstagen kann die Hygiene neben den eigenen Klinikmitarbeitern auch den Besuchern und Patienten deutlich machen, dass die Maßnahmen zur Infektionsprävention in den von uns betreuten Einrichtungen einen hohen Stellenwert haben. Infektiöse Komplikationen durch medizinische Maßnahmen sollen unbedingt vermieden werden. Die Hygiene arbeitet hierbei in enger Abstimmung mit den Leitungen der einzelnen Häuser und Einrichtungen. Besonders wichtig ist, dass sich die Führungskräfte in allen Bereichen gerade in Bezug auf hygienerelevante Tätigkeiten ihrer Vorbildfunktion bewusst sind, die geltenden Vorschriften kennen und einhalten. Die Schulung von Mitarbeitern insbesondere der neuen Mitarbeiter ist dabei ein besonderer Schwerpunkt.
In Hygienekommissionssitzungen, im Rahmen von Fortbildungsmaßnahmen und bei den Schulungen, die regelmäßig in Kleingruppen durch die Hygienefachkraft bzw. die zuständige Hygienikerin durchgeführt werden, wird das Bewusstsein für die Relevanz der Einhaltung der geltenden Hygienemaßnahmen immer wieder geschärft.
Klinikspezifische Auswertung von Leitkeimen und ihren Resistenzen
Die Mikrobiologie wertet die Resistenzentwicklung für alle Kliniken klinikspezifisch in jedem Jahr aus und präsentiert diese Daten den einzelnen Häusern. Dabei werden die Ergebnisse interpretiert und mögliche Strategien der Resistenzeindämmung diskutiert.
Erfassung Multiresistenter Erreger
Das Labor führt für die Kliniken kontinuierlich eine MRSA und MRGN-Erfassung durch, deren Ergebnisse halbjährlich zur Diskussion in den Hygienekommissionssitzungen vorbereitet werden. Daraus kann die Wichtigkeit, der im Hygienemanagement festgelegten Screeninguntersuchungen bei Aufnahme bestätigt werden. Die Ergebnisse tragen zur Optimierung der Eindämmung von nosokomialen Erregerübertragungen bei.
Klinikspezifische Auswertung von Leitkeimen und ihren Resistenzen
Die Mikrobiologie wertet jährlich die Resistenzentwicklung aller Kliniken klinikspezifisch aus und präsentiert die gewonnenen Daten den einzelnen Häusern. Die Resistenzdaten der Intensivstationen und der allgemeinen Stationen werden separat aufgeführt. Dabei werden die Ergebnisse interpretiert und mögliche Strategien der Resistenzeindämmung diskutiert.
Rationale Antibiotikatherapie
In Kooperation mit der hauseigenen Apotheke und Vertretern der Kliniken wurde ein Ratgeber zur rationalen Antibiotikatherapie verfasst, der zum Ziel hat, die Antibiotikatherapie innerhalb der Mühlenkreiskliniken unter Berücksichtigung der regionalen Resistenzstrategien zu systematisieren. Die Antibiotic Stewardship Experten des Labors nehmen regelmäßig an Antibiotika-Visiten auf den Intensivstationen teil.
Erfassung multiresistenter Erreger
Das Labor führt für die Kliniken eine kontinuierliche MRSA- und MRGN-Erfassung durch, deren Ergebnisse halbjährlich zur Diskussion in den Hygienekommissionssitzungen vorbereitet werden. Daraus kann die Wichtigkeit, der im Hygienemanagement festgelegten Screeninguntersuchungen bei Aufnahme bestätigt werden. Die Ergebnisse tragen zur Optimierung der Eindämmung von nosokomialen Erregerübertragungen bei.
Fort- und Weiterbildungen
Durch eigene oder mit Klinikern gemeinsam organisierte Veranstaltungen zu aktuellen Themen, die von der Ärztekammer Westfalen akkreditiert werden, engagiert sich das Laborteam in der Fort- und Weiterbildung des Klinikpersonals.
Prof. Dr.
Franz-Josef Schmitz
Direktor
Laboratoriumsmedizin
Dr.
Jasmina Petridou
Ltd. Oberärztin
Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie
Dr.
Annette Bielefeld
Oberärztin
Laboratoriumsmedizin, Transfusionsmedizin
Patricia Röbbel
Oberärztin
Transfusionsmedizin
Hämostaseologie
Dr.
Monika Neuhäuser
Assistenzärztin
Dr. rer. nat.
Ties Jachmann
Klinischer Chemiker
Dr.
Julia Christina Schmitz
Mikrobiologie