Urolog*innen beschäftigen sich mit den harnbildenden und harnableitenden Organen sowie den Geschlechtsorganen des Mannes. Sie nehmen ihre Arbeit auf, wenn Nierensteine Probleme bereiten, Harnwege verengt sind oder Patient*innen mit Blasenschwäche zu kämpfen haben. Die urologische Versorgung der Patient*innen im Altkreis Lübbecke und den angrenzenden Kreisen Herford und Diepholz liegt uns sehr am Herzen. Seit vielen Jahren schenken die Menschen der Region den Mitarbeitenden der urologischen Klinik in Lübbecke ihr Vertrauen, sodass wir von nun an gemeinsam in der Verantwortung stehen, dieses Vertrauen zu erfüllen.
Mit zunehmendem Alter vergrößert sich die Prostata und der Urin kann schlechter aus der Harnblase fließen. Wenn dann immer häufigere Toilettengänge notwendig sind und die Harnblase nicht leer wird, helfen auch manchmal Medikamente nicht mehr.
Um die durch das sogenannte Prostataadenom (Benigne Prostatahyperplasie) verengte Harnröhre zu erweitern, wird als Standardverfahren die Ausschälung durch die Harnröhre durchgeführt (TUR-Prostata). Diese Methode kann in unserer Klinik auch mit bipolarer Stromführung (TURis) zur Vermeidung von Komplikationen durch Kriechströme durchgeführt werden. Mit der Ausschälung lassen sich heute auch sehr große Prostatadrüsen, die früher nur mit einer Schnittoperation behandelt werden konnten ausschälen. Aber auch die Schnittoperation setzen wir in ausgewählten Fällen noch ein. Außerdem kann die Prostata auch mit einem Thullium-LASER (Revolix°) durch uns behandelt werden. Bei dieser Technik wird das Gewebe herausgelöst („Enukleation“) und anschließend zerkleinert („Resektion“) ausgespült.
Bei einem auffälligen Tastbefund der Prostata während einer Vorsorgeuntersuchung oder bei erhöhtem PSA-Wert (Prostataspezifisches Antigen) ist eine Probeentnahme angezeigt. In unklaren Fällen wird vorher ein multiparametrisches MRT der Prostata veranlasst. Die anschließende Fusionsbiopsie, also die Verbindung der MRT-Bilder mit den sonografischen Aufnahmen während der Probeentnahme aus der Prostata, erfolgt bei uns in Narkose, um möglichst genau den möglicherweise tumorbefallenen Bereich der Prostata zu treffen.
Wenn ein bösartiger Tumor der Prostata festgestellt wurde, kann oft die Prostataentfernung in minimal-invasiver Technik (laparoskopisch) oder über einen Schnitt im Unterbauch (Radikale Prostatektomie) durchgeführt werden. Beide Methoden werden in unserer Klinik schon lange durchgeführt. Bei einem nur wenig ausgebreiteten Prostatatumor kann auch eine Bestrahlung mittels kleiner implantierter radioaktiver Stäbchen durchgeführt werden (LDR-Brachytherapie oder „SEEDs“). In solchen Fällen ist die Heilungsrate identisch mit denen der Prostataentfernung, aber die Nebenwirkungen sind deutlich geringer. Auch diese Methode können wir in Lübbecke durchführen.
Wenn der Prostatakrebs sich im Körper schon ausgebreitet hat, lassen sich mit gutem Erfolg und Verträglichkeit zahlreiche Medikamente einsetzen, die das Fortschreiten der Erkrankung verzögern. Wir führen in unserer Klinik vor allem die ambulanten und stationären Chemotherapien durch. Die Hormontherapien gehören fast immer mit dazu. Bei Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung rezeptieren aber die niedergelassenen Fachärzte für Urologie diese Medikamente.
Eine Blutung aus der Harnröhre ist das häufigste Symptom eines Blasentumors, kann aber auch viele andere Ursachen haben. Um diesen Ursachen auf den Grund zu gehen, werden bildgebende (Ultraschall), laborchemische (Urinuntersuchung) und endoskopische (Blasenspiegelung) Verfahren genutzt.
Sofern dann ein Tumorverdacht in der Harnblase erhoben wurde, wird zunächst eine Ausschabung durch die Harnröhre in Vollnarkose oder Rückenmarksanästhesie durchgeführt. Oft wird vor der Operation eine Flüssigkeit in die Harnblase eingefüllt, die Tumorzellen aufleuchten lässt, um keine Tumoren zu übersehen (Photodynamische Diagnostik). Wir führen die Ausschälung mittels monopolarer Technik oder bipolar (TURis) durch. Wenn eine Anfärbung vorher nicht ratsam erschien oder nicht möglich war, kann mittels eines speziellen Lichtspektrums (NBI=Narrow Band Imaging) eine höhere Detailerkennbarkeit erreicht werden.
In einigen Fällen ist es sinnvoll, Füllungsbehandlungen der Harnblase durchzuführen, um ein Wiederauftreten zu vermeiden oder zu verzögern.
Manchmal ist es aber angeraten, die Harnblase komplett zu entfernen (Radikale Zystoprostatektomie). Diese Operation wird mittels Unterbauchschnitt durchgeführt. Um den Urin anschließend aus den Nieren abzuleiten, formen wir aus Dünndarmstücken Ersatzharnblasen am Ort der vorigen Harnblase (Neoblase) oder implantieren die Harnleiter in ein kurzes Stück Dünndarm und leiten den Urin durch die Bauchdecke aus (Ileumconduit).
Die Reizblase hat sehr unterschiedliche Ursachen, deren exakte Diagnose über die weitere Therapie entscheidet. Oft wird eine Harnblasenspiegelung und eine Blasendruckmessung durchgeführt.
In einigen Fällen ist die Ursache in der vergrößerten Prostata oder einer engen Harnröhre zu finden, die dann behandelt werden muss.
Teilweise ist die Harnblasenschleimhaut ausgedünnt und es fehlen ihr Schutzschichten. Diese können mittels einer EMDA-Behandlung in unserem Hause nach vorheriger Kostenübernahmeerklärung der Krankenkasse ersetzt werden.
Wenn der Urin unkontrollierbar aus der Harnblase ausläuft ist es wichtig zu wissen, ob der Blasenschließmuskel und die Harnröhre nicht ausreichend kräftig sind oder ob der Austreibemuskel der Harnblase zu aktiv ist. Mittels einer Harnblasenspiegelung, einer Ultraschalluntersuchung des Beckenbodens (Pelvic Floor Ultrasound) und einer Harnblasendruckmessung (Videourodynamik) wird die Ursache näher eingegrenzt.
Bei einer Schwäche des Beckenbodens (Schließmuskel/ Harnröhre) kommen Methoden zum Einsatz, mit denen der Verschlusskraft des Beckenbodens gestärkt wird. Wir können mit einem kleinen Schnitt ein Bändchen unter die Harnröhre legen, das nachjustierbar ist, wenn die Inkontinenz noch nicht ausreichend behoben ist.
In anderen Fällen werden kleine aufblasbare Kissen unter die Harnröhre gelegt oder sogar ein künstlicher Harnröhrensphinkter implantiert. Diese Methoden finden vor allem Anwendung, wenn beim Mann eine Radikaloperation der Prostata zur Inkontinenz geführt hat.
Sofern aber der Blasenaustreibemuskel zu aktiv ist oder die Blasenkapazität zu gering, kann die Einspritzung von Botulinumtoxin in den Harnblasenmuskel durchgeführt werden. Das Wort „…toxin“ lässt vermuten, dass die Behandlung dem Patienten nicht gut bekommt, sie ist aber sehr gut verträglich. Dieser Eingriff kann ambulant in örtlicher Betäubung erfolgen.
Wir kooperieren in der Diagnostik und Therapie mit der Klinik für Gynäkologie in unserem Hause, die die gynäkologischen Ursachen der Inkontinenz behandeln.
Einer der häufigsten Notfälle in der Urologie ist die akute Harnleiterkolik. Sie ist meistens durch einen Nierenstein bedingt, der in den Harnleiter gerutscht ist und dort zu einem Aufstau von Urin führt. Wenn der Harnleiterstein nicht spontan abgeht, muss oft ein Abfluss für den Urin aus der Niere ermöglicht werden. Dieses erfolgt durch die Einlage eines dünnen Schlauches, einer sogenannten Harnleiterschiene (Double-J, Stent).
Bei entsprechender Lage und Größe des Steines ist eine Stoßwellenzertrümmerung (ESWL) möglich. Ist der Stein zu groß oder ungünstig gelegen, muss er durch eine Operation durch den Harnleiter entfernt werden (Ureterorenoskopie). Dazu nutzt man den Weg, den der Urin nimmt, aber rückwärts, sodass kein Schnitt benötigt wird. Der Stein kann dann im Harnleiter oder im Nierenbecken mit dem LASER zertrümmert werden.
Größenvergleich der verwendeten Instrumente einer Harnleiter- oder Nierenbeckenspiegelung: Blauer Draht bei 12 Uhr: Lasersonde, schwarzes Instrument mit silberner Spitze: flexibles Ureterorenoskop, Drahtgeflecht von 9 Uhr: Steinfangkörbchen mit einliegendem Stein.
Von links: Bild 1: Kristalliner Stein 2 cm im Nierenbecken. Bild 2: Laserung des Steins im Nierenbecken. Bild 3: Zerstörter Stein, Steinfragmente nach Laserung.
Wenn sich in der Niere ein großer Stein gebildet hat, der mittels einer Stoßwellenzertrümmerung nicht therapierbar ist, kommt eine Schlüssellochoperation durch die Flanke in Betracht (Perkutane Nephrolitholapaxie). Wir führen diese Operation im Gegensatz zu vielen anderen Kliniken für den*die Patient*in schonender in Rückenlage durch. Durch diese Technik ist es möglich, zugleich auch Steine im Harnleiter zu operieren.
Nierentumoren werden häufig zufällig während Routineuntersuchungen entdeckt. In unserer Klinik können tumortragende Nieren mittels Schlüsselloch-OP (laparoskopische Nephrektomie) entfernt werden. Oft kann aber die betroffenen Niere bewahrt und nur der Tumor aus der Niere entfernt werden.
Wenn sich Absiedlungen im Körper der Betroffenen gebildet haben, können Medikamente diese Absiedlungen zurückdrängen. Für diese ambulant durchführbare Behandlung besitzen wir die Kassenzulassung.
Wenn der Urin aus der Niere nicht ausreichend schnell in den Harnleiter abfließt (Nierenbeckenabgangsenge) oder von der Harnblase beim Wasserlassen in die Niere gedrückt wird (Reflux), kommt es zu Entzündung, Schmerzen, oder sogar zum Verlust der Nierenfunktion. In unserem Hause werden laparoskopische Eingriffe zur Erweiterung des engen Nierenbeckenabgangs durchgeführt. Der enge oder refluxive Harnleiter muss mittels spezieller Plastiken behandelt werden (Psoas-Hitch-Plastik, Boari-Plastik, Antireflux-Operation).
Eine medizinisch begründete Beschneidung (Zirkumzision) führen wir ambulant durch.
Bei Kindern sollte ein Hodenhochstand innerhalb des ersten Lebensjahres, spätestens im zweiten Lebensjahr durchgeführt werden. Da in unserem Haus keine Kinderklinik besteht, können wir diese Operation ab 18 Lebensmonaten durchführen.
Eine schmerzhafte Verdrehung eines Hodens (Hodentorsion) ist ein Notfall, der innerhalb kürzester Zeit operiert werden sollte, weil sonst der betroffene Hoden Schaden nimmt. Die Schmerzen sind in der Regel sehr stark und treten sehr plötzlich ein. Meistens sind Kinder und Jugendliche betroffen, mit zunehmendem Alter tritt der Notfall seltener auf.
Eine Verdickung oder Verhärtung des Hodens oder des Hodensacks sollte durch einen Facharzt für Urologie beurteilt werden. Bei erwachsenen Männern findet sich oft eine Nebenhodenentzündung, die mit einem Antibiotikum behandelt wird.
Neben der Beschneidung bei Vorhautverengung des Penis und der Wunschvasektomie werden zahlreiche Erkrankungen operativ behandelt. Dazu zählt die Flüssigkeitsansammlung am Hoden oder Nebenhoden (Hydrozele und Spermatozele), die Verdickung von Blutgefäßen am Samenstrang (Varikozele), die Behandlung von Genitalwarzen (Condylome), die Aufrichtungsoperation der Penisverkrümmung (Penisdeviation) und viele andere. Häufige werden diese Eingriffe ambulant durchgeführt.
Auch die Hodentumoroperation führen wir durch, wie auch eine eventuell anschließend notwendige Chemotherapie.
In unserer Klinik werden in großer Zahl ambulante Eingriffe vorgenommen. Die Überweisung hierzu kann durch einen Hausarzt oder einen Facharzt erfolgen.
Hier finden Sie eine Liste der Behandlungen:
Weitere Eingriffe sind ambulant oder stationär möglich und erfordern jeweils einer sorgfältigen Prüfung der Durchführbarkeit im ambulanten Rahmen:
In der Regel treffen wir uns mit Ihnen einige Tage vor der durchzuführenden Behandlung, um wichtige Informationen von Ihnen zu erfahren und eine gute Vorbereitung treffen zu können. Bitte bringen Sie folgende Unterlagen mit:
Das Aufnahmegespräch, die Verwaltungsvorgänge, die Untersuchungen und Vorstellungen beim Narkosearzt erfordern etwas Zeit, sodass Sie sich etwas zum Zeitvertreib, ein Getränk und einen Snack mitbringen, sofern Sie nicht nüchtern kommen sollten.
Welche Medikamente sollten zur Operation abgesetzt werden?
Was benötige ich während meines Aufenthaltes?
Wo muss ich hin?
Was muss ich nach der Behandlung bedenken?
In der Regel treffen wir uns mit Ihnen einige Tage vor der durchzuführenden Behandlung, um wichtige Informationen von Ihnen zu erfahren und eine gute Vorbereitung treffen zu können. Bitte bringen Sie folgende Unterlagen mit:
Das Aufnahmegespräch, die Verwaltungsvorgänge, die Untersuchungen und Vorstellungen beim Narkosearzt erfordern etwas Zeit, sodass Sie sich etwas zum Zeitvertreib, ein Getränk und einen Snack mitbringen, sofern Sie nicht nüchtern kommen sollten.
Muss ich nüchtern kommen?
Welche Medikamente sollten zur Operation abgesetzt werden?
Wo muss ich hin?
Was muss ich nach der Behandlung bedenken?
Bei uns ist immer viel los. Zu den jährlich etwa 2.000 stationären Patient*innen kommen nochmals ambulante 2.000 Patient*innen, die in unseren Räumen untersucht und behandelt werden, hinzu.
Wir nutzen einen großen urologischen Röntgenarbeitsplatz, drei Ultraschallgeräte, einen Arbeitsplatz zum Zertrümmern von Harnsteinen und eine Einrichtung für Blasenspiegelungen in unseren Räumen. Zum großen Spektrum der durchgeführten Maßnahmen gehören Ultraschalluntersuchungen (Doppler-, 3D-, Fusions-, kontrastmittelverstärkter Ultraschall), Blasenspiegelungen, Blasendruckmessungen, Harnleiterschienungen, ultraschallgesteuerte Probeentnahmen aus Prostata und Niere und flexible Harnleiter- und Nierenbeckensteinoperationen.
Wir möchten diese Untersuchungen, wenn möglich, schmerz- und angstfrei durchführen. Daher nutzen wir häufig Arzneimittel, die den Patienten während der Eingriffe in tiefen Schlaf versetzen. In anderen Fällen setzen wir auf ein beruhigendes Gespräch, um die Anspannung zu lösen.
Wir unterhalten eine große Privatambulanz und sind im Besitz verschiedener Ermächtigungen für die Behandlung von Patient*innen der gesetzlichen Krankenkassen im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung.
Hier finden Sie eine Liste der Behandlungen:
Terminvergabe für Patienten mit einer privaten Krankenversicherung:
Telefon 0 57 41 / 35 13 00
Terminvergabe für Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung:
Telefon 0 57 41 / 35 13 10
Bitte beachten Sie, dass wir ambulante Behandlungen von Patienten der gesetzlichen Krankenversicherungen größtenteils nur auf Überweisung von Fachärzt*innen für Urologie durchführen dürfen.
Prof. Dr.
Hansjürgen Piechota
Direktor
Dr.
Alexander Ottenhof
Stellvertretender Direktor / Sektionsleitung Robotik Urologie JWK Minden
Schwerpunkte: urologische Tumorchirurgie, roboterassistierte Chirurgie (DaVinci®), Kinderurologie
Sabine Meyring
Chefarztsekretariat
Telefon: 0 57 41 / 35 13 00
E-Mail: urologie-luebbecke[at]muehlenkreiskliniken[dot]de
Dr.
Peter Kläs
Leitender Oberarzt
Facharzt für Urologie, Kinderurologie und operative Uro-Onkologie
Schwerpunkte: Endourologie/Urolithiasis, medikamentöse Tumortherapie, Neurourologie, Botoxbehandlung
Heike Hopmann-Witte
Oberärztin
Fachärztin für Urologie
Schwerpunkte: Endourologie/Urolithiasis, Kinderurologie, Urogeriatrie
Dr.
Franz Fahrinsland
Oberarzt
Facharzt für Urologie
Schwerpunkte: Prostata-Brachytherapie, Medikamentöse Tumortherapie, Palliativmedizin, Geriatrische und Psychosomatische Grundversorgung
Dr. Gregor Halbert
Oberarzt / Sektionsleitung Robotik Urologie Krankenhaus Lübbecke
Schwerpunkte: roboterassistierte Chirurgie (DaVinci®), LDR-Brachytherapie der Prostata, medikamentöse Tumortherapie
Mohamed Masoud
Facharzt für Urologie, FEBU
Ahmed Arafat Tabark Ibraheem
Assistenzarzt
Muhammad Nour Zidan
Assistenzarzt
Yaman Sultan
Assistenzarzt
Sangheuk Kong
Assistenzarzt
Facharzt für Urologie
Nicole Krause
Admin-Team
Anke Teismann
Admin-Team
Manuela Meyer
Admin-Team
Andreas Meier
Urologische Ambulanz
Sandra Brinkmann
Urologische Ambulanz
Petra Heitkamp
Urologische Ambulanz