Die operative Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen des Gehirns, der Wirbelsäule, des Rückenmarks und der peripheren Nerven ist Aufgabe der Klinik für Neurochirurgie, die von den Spezialisten ein Höchstmaß an Präzision erfordert. Langjährige Erfahrung, der Einsatz modernster Medizintechnik und eine fachübergreifende Zusammenarbeit ermöglichen eine Behandlung auf höchstem Niveau.
Jeweils fast die Hälfte der Eingriffe der Klinik für Neurochirurgie betreffen sensible Bereiche wie den Kopf und die Wirbelsäule. Ihr Vertrauen für komplexe Eingriffe bei Hirntumoren, Gefäßfehlbildungen (Aneurysmen, Angiome) oder Erkrankungen der Hirnanhangdrüse (Hypophyse), aber auch Wirbelsäulenerkrankungen aller Ausprägungsgrade zu gewinnen, ist für uns ein wesentlicher Faktor des menschlichen Miteinanders.
Zu den komplexesten neurochirurgischen Eingriffen gehört die Versorgung von Gefäßfehlbildungen wie Aneurysmen und Angiomen. Ziel ist es, beispielsweise die Gefäßaussackung aus dem Blutkreislauf herauszunehmen. Therapeutisch werden abhängig von Art und Lokalisation der Erkrankung nach interdisziplinärer Diskussion jedes Einzelfalles, Verfahren wie das Clipping (durch die Neurochirurgen) oder Coiling (durch den Neuroradiologen), teils in Kombination eingesetzt.
Die Versorgung von Notfällen macht bis zu 40 Prozent unserer Arbeit aus. In der Akutphase bei Traumen, Blutungen und Querschnittsyndromen sind wir ein Haus der kurzen Wege und schnellen Entscheidungen. Wir stehen Ihnen rund um die Uhr helfend zur Seite.
Eine moderne technische Ausstattung unterstützt uns effektiv bei unserer Arbeit. Als Klinik der Maximalversorgung arbeiten wir mit einem umfangreichen Angebot an Diagnose- und Therapieverfahren auf dem neuesten Stand der Technik. Moderne bildgebende Diagnosegeräte in Radiologie und Neuroradiologie wie Nuklearmedizin erlauben den Einsatz hochspezialisierter Operationstechniken wie Endoskopie und Mikrochirurgie, Fluoreszenzmikroskopie, intraoperative Videoangiographie, intraoperativer Ultraschall, Neuronavigation und Stereotaxie. Diese erlaubt millimetergenaue Gewebeentnahmen.
Doch erst die effiziente Zusammenarbeit mit den anderen Fachbereichen des Johannes Wesling Klinikums, vor allem mit den am Kopf tätigen Fächern Neurologie, Neuroradiologie, HNO, MKG sowie den Onkologen, Strahlentherapeuten, Endokrinologen und Kinderärzten, macht eine umfassende medizinische Versorgung beispielsweise in der komplexen Tumorbehandlung möglich. Die Kooperation mit der Kinderklinik und dem neonatalen Zentrum einschließlich des sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) hat zudem den großen Erfahrungsschatz in kinderneurochirurgischen Fragestellungen gemehrt. Auch hier arbeiten wir in guter Symbiose interdisziplinär zusammen. Für Sie und Ihre Kinder.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der operativen und konservativen Behandlung des Gesichtsschmerzes (Trigeminusneuralgie).
Seit Jahren verfügt die Klinik über besondere Erfahrungen zur Therapie bestimmter Schmerzsyndrome im Einsatz von Rückenmarkstimulationsgeräten (SCS) und der Implantation von Medikamentenpumpen sowohl zur Schmerztherapie als auch zur Behandlung des erhöhten Muskeltonus (Spastik). Ein besonderer Schwerpunkt ist für uns die operative Behandlung des Gesichtsschmerzes (Trigeminusneuralgie).
Ihre Wirbelsäule stützt Sie. Aber eben nicht immer. Zu Beschwerden führen sowohl angeborene als auch erworbene Wirbelsäulenerkrankungen. Im Laufe eines Lebens treten bei vielen Menschen degenerative Veränderungen an der Wirbelsäule auf. Der Knochen, die Bandscheiben, die Bandstrukturen und die Gelenke können gleichermaßen betroffen sein. Sind die konservativen Verfahren ausgeschöpft, stehen wir Ihnen mit allen gängigen Verfahren von mikrochirurgischen Dekompressionen bei Bandscheibenleiden oder engem Spinalkanal bis hin zur Prothetik von Bandscheiben und kleinen Wirbelgelenken (Facettgelenkersatz) sowie Verblockungsoperationen bei Instabilitäten in allen Wirbelsäulenabschnitten zur Verfügung. Eine ausgefeilte Stufendiagnostik vor der geplanten Operation trägt dazu bei, die für Sie beste Lösung zu realisieren.
Seit 2021 ist das Neuroonkologische Zentrum des JWK (MiNOZ) als erstes in OWL von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Herzstück der interdisziplinären Arbeit des MiNOZ zur Behandlung von Patient*innen mit Tumoren des Nervensystems ist die seit Jahren etablierte wöchentliche Tumorkonferenz.
Es besteht eine überregional anerkannte Expertise in der Behandlung von Tumoren im Bereich der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). Hier ist die Zusammenarbeit mit den auf Hormonerkrankungen spezialisierten Internisten (Endokrinologen) segensreich.
Die hohe Qualität unserer Dienstleistungen ergibt sich jedoch nicht von selbst. Um den Anforderungen von optimaler Patientenversorgung, Wirtschaftlichkeit sowie Forschung und Lehre gerecht werden zu können, betreiben wir ein intensives Qualitätsmanagement. Dieses garantiert eine ständige Weiterentwicklung in allen Arbeitsbereichen, um die bestmögliche Versorgung unserer Patienten und hervorragende Leistungen in Forschung und Lehre zu erreichen.
Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen einen Überblick geben, über Erkrankungen und deren Behandlungsmethoden, wie wir sie in der Klinik für Neurochirurgie anwenden. Diese Seite erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll Ihnen einen groben Überblick verschaffen und die Möglichkeit geben, sich über uns und unsere Arbeitsweisen zu informieren.
Die etwa kirschkerngroße Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) liegt eingebettet in einer kleinen Knochengrube der vorderen Schädelbasis (Sella turcica) unter dem Zwischenhirn. Ihre Aufgabe besteht in der Steuerung verschiedener Botenstoffe (Hormone), die in das Blut abgegeben werden und an verschiedenen Stellen des Körpers unterschiedliche Funktionen regulieren (Verweis: Hormone der Hypophyse).
Ein Teil des Zwischenhirnes, der sogenannte Hypothalamus beeinflusst wiederum die Aktionen der Hypophyse durch die Ausschüttung sogenannter Freisetzungs- oder Hemmungshormone und ist mit ihr durch den Hypophysenstiel verbunden. Somit kommt diesem System die zentrale Rolle bei der Verknüpfung des Nervensystems mit dem Hormonhaushalt zu.
Eine genauere Beschreibung des Themas können Sie hier herunterladen.
Die Enge des lumbalen Spinalkanals kann einerseits zu Schmerzen und neurologischen Ausfällen wie Taubheitsgefühlen und Lähmungen (muskuläre Schwächen) im Bereich der Beine führen, insbesondere beim Gehen (sog. Claudicatio spinalis). Typischerweise wird dabei im Verlauf von Monaten die beschwerdefreie Gehstrecke der Betroffenen immer kürzer. Die operative Behandlung besteht in diesen Fällen in einer mikrochirurgisch durchgeführten Erweiterung (Dekompression) des Spinalkanals. Weil bei dieser die Strukturen, die die seitliche Verschiebung der Wirbel zueinander einschränken (Bänder, kleine Wirbelgelenke), geschwächt werden, besteht die Möglichkeit, daß es zu einem Wirbelgleiten (sog. Instabilität) kommt.
In der Klinik für Neurochirurgie des Johannes Wesling Klinikums Minden wird der Ersatz von kleinen Wirbelgelenken (Facettgelenken) in der Behandlung der Enge des Wirbelkanals im Lendenbereich (lumbale Spinalkanalstenose) erfolgreich durchgeführt. Die Neurochirurgische Klinik in Minden ist derzeit eine der wenigen Kliniken in Deutschland, die dieses innovative Operationsverfahren anbietet.
Eine genauere Beschreibung des Themas können Sie hier herunterladen.
Die Enge des lumbalen Spinalkanals kann einerseits zu Schmerzen und neurologischen Ausfällen wie Taubheitsgefühlen und Lähmungen im Bereich der Beine führen, insbesondere beim Gehen (Claudicatio spinalis). Dabei wird im Verlauf von Jahren oder sogar nur Monaten die beschwerdefreie Gehstrecke der Betroffenen immer kürzer, ohne dass konservative Maßnahmen ausreichende Erfolge erzielen. Die operative Behandlung besteht in diesen Fällen in einer mikrochirurgisch durchgeführten Erweiterung (Dekompression) des verengten Spinalkanals. Dabei können Strukturen, die die Verschiebung der Wirbel zueinander einschränken (Bänder, kleine Wirbelgelenke), geschwächt werden, und es kann zu einem Wirbelgleiten (sogenannte Instabilität) kommen. Das Wirbelgleiten (Spondylolisthese) kann aber auch spontan durch degenerative Veränderungen der Wirbelsäule auftreten und dann seinerseits durch den Versatz der den Spinalkanal umgebenden Strukturen zu dessen Enge beitragen, typischerweise wiederum bei Belastung. Hierbei sind die Kapseln der kleinen Wirbelgelenke (Facettgelenke) verantwortlich für den Rückenschmerz, beispielsweise beim Aufstehen aus dem Sitzen oder beim Aufrichten aus vornüber gebeugter Haltung. Es besteht also ein ursächlich und symptomatisch wechselseitiger Zusammenhang zwischen Einengung des Spinalkanals (mit daraus resultierenden Beinschmerzen) und Überbelastung, bzw. Instabilität der Lendenwirbelsäule (mit daraus resultierenden Rückenschmerzen).
Eine genauere Beschreibung des Themas können Sie hier herunterladen.
Privatambulanz der Klinik für Neurochirurgie im Johannes Wesling Klinikum Minden
Sekretariat der Klinik unter Telefon 05 71 / 7 90 33 01, Fax 05 71 / 7 90 29 33 00
Medizinisches Versorgungszentrum Neurochirurgie (MVZ)
Im MVZ Neurochirurgie werden ambulante neurochirurgische Termine für die Standorte Minden und Lübbecke vergeben. Sie erreichen das MVZ über die Leitstelle 7 unter Telefon 05 71 / 7 90 16 72
Zweitmeinungsverfahren vor geplanten Eingriffen an der Wirbelsäule (für gesetzlich Versicherte)
Prof. Dr. Ulrich J. Knappe, Facharzt für Neurochirurgie
Tel.: 0571 790-53301, Fax: 0571 790-293300
Email: neurochirurgie[at]muehlenkreiskliniken[dot]de
Ärzt*innen, Zuweiser*innen, Krankenhäuser und Praxen erreichen die Klinik unter:
Telefon 05 71 / 7 90 33 05, Fax 05 71 / 7 90 29 33 00
Direkter Kontakt Arzt/Ärztin zu Arzt/Ärztin bei medizinischen Fragestellungen (KEINE Terminvergabe):
Telefon 0571 / 790 5 33 12
Die Weiterbildung im Fach Neurochirurgie umfasst sechs Jahre. Anrechenbar ist in der Regel der Zeitraum bis zu einem Jahr in anderen Fächern wie Neurologie, Chirurgie oder Anästhesie. Für die Anmeldung zur Facharztprüfung ist der Operationskatalog der Ärztekammer Westfalen-Lippe gültig, der zum Zeitpunkt des Beginns der Weiterbildung aktuell war. Verbindliche Auskünfte diesbezüglich sind bei der Ärztekammer erhältlich (www.aekwl.de).
Der Direktor der neurochirurgischen Klinik Prof. Dr. Knappe hat die Weiterbildungsermächtigung für die vollen sechs Jahre. Die volle Weiterbildungsbefugnis (24 Monate) für die Zusatzweiterbildung operative Intensivmedizin ist seit 1. Januar 2014 auf Dr. Weuste, chirurgischer Koordinator der interdisziplinären Intensiv- und Intermediate-Care-Einheit, übergegangen.
Ziel der operativen Ausbildung ist ein frühzeitiges, schrittweises Heranführen an die verschiedenen Operationstechniken unter fachärztlicher Anleitung. Voraussetzung für die richtige Anwendung einzelner Techniken ist die Erlernung der sicheren Indikationsstellung im Einzelfall. Daher wird viel Wert auf die die Ausbildung der Urteilsfähigkeit der Weiterzubildenden gelegt, damit diese nach ihrer Facharztprüfung eigenständig und verantwortlich das von ihnen erlernte Fach vertreten können. Die Weiterbildung Neurochirurgie wird strukturiert (siehe PDF-Datei Ausbildungsplan). Es finden jährliche Ausbildungsgespräche mit den Weiterbildungsassistenten statt.
Journal Club Neurochirurgie
Der Journal-Club der neurochirurgischen Klinik findet jährlich mehrmals statt, offen auch für Interessenten aus den Nachbardisziplinen, zum Beispiel Neurologie, Neuroradiologie, Anästhesie/Intensivmedizin. An drei bis vier ausgewählten aktuellen Arbeiten werden deren Inhalte beleuchtet und diskutiert und gleichzeitig in Vorbereitung auf die Facharztprüfung die Kritikfähigkeit der Weiterbildungsassistent*innen gegenüber der Fachliteratur geschult. Programmverantwortlich: LOA Dr. A. Alomari.
Mikroskopische Übungen und Neuroanatomie
Der Direktor der Klinik (Professor Dr. Knappe) bietet im Zusammenhang mit der Lehre der Ruhr-Universität Bochum am Medizin Campus OWL mikrochirurgische Übungen mit Gefäßnähten am Coronararterien-Modell an. Darüber hinaus werden anatomische Übungen und OP-Planungen mittels Virtual-Reality-Device implementiert.
Weiterbildungsplan für die neurochirurgische Facharztweiterbildung
in der Klinik für Neurochirurgie am Johannes Wesling Klinikum Minden
Weiterbildungsermächtigter (72 Monate): Prof. Dr. med. Ulrich J. Knappe
Einarbeitungskonzept für Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung Neurochirurgie
Prof. Dr.
Ulrich J. Knappe
Direktor
Neurochirurgie
David Kunert
Chefarztsekretariat
Telefon: 05 71 / 7 90-33 01
E-Mail: neurochirurgie[at]muehlenkreiskliniken[dot]de
Dr.
Ali Alomari
Leitender Oberarzt
Facharzt für Neurochirurgie
Dr.
Theo Sievert
Geschäftsführender Oberarzt
Facharzt für Neurochirurgie
Juergen Rolfes
Oberarzt
Facharzt für Neurochirurgie
Dr.
Roland Weuste
Oberarzt
Facharzt für Neurochirurgie
Dr.
Nesrin Uksul
Oberärztin
Fachärztin für Neurochirurgie
Dr.
Michael Flörke
Facharzt
Facharzt für Neurochirurgie
Dr.
Jana Rediker
Assistenzärztin
Fachärztin für Neurochirurgie
Maria Hadjichristodoulou
Assistenzärztin
Ärztin in Weiterbildung
Osama Alsaleh
Assistenzarzt
Facharzt für Neurochirurgie
Julio Mass Quant
Assistenzarzt
Arzt in Weiterbildung
Frances Fortmeier
Assistenzärztin
Ärztin in Weiterbildung
Elina Malsagov
Assistenzärztin
Ärztin in Weiterbildung
Dr. (Ukr.)
Tamer Alkhomour
Assistenzarzt
Arzt in Weiterbildung