Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Die Diagnostik und Therapie von Brustkrebs haben sich die Experten des Brustzentrums Minden-Herford zur Aufgabe gemacht. Unter einem Dach werden hier individuelle Behandlungspläne erstellt und Patientinnen ganzheitlich betreut.
Im Brustzentrum Minden-Herford haben sich verschiedene Experten für die Diagnostik und Therapie von Brustkrebserkrankungen zusammengeschlossen, um ihr Fachwissen und ihre jahrelange Erfahrung miteinander auszutauschen und abzustimmen. Mit dem Zusammenschluss folgen sie den Empfehlungen der deutschen und europäischen Fachgesellschaften und den Vorgaben der Gesundheitspolitik. Durch eine medizinische Versorgung durch alle beteiligten Berufsgruppen soll für Erkrankte am besten gesorgt werden, um eine auf aktuellem Stand von Wissenschaft und Technik basierende Behandlung sowie Beratung und Hilfe schnell, umfassend und aus einer Hand zu bieten.
Das Brustzentrum Minden-Herford (BZMH) ist im Krankenhausplan des Landes Nordrhein-Westfalen anerkannt. Es beteiligt sich an einem regelmäßigen Zertifizierungsverfahren. Das bedeutet, dass die Behandlungsmethoden von offiziellen Gutachter*innen (ÄK ZERT der Ärztekammer Westfalen-Lippe) bewerten lassen. So sind die jeweiligen Behandlungsverfahren sorgfältig geplant, der Versorgungsablauf gut organisiert und alle beteiligten Expert*innen der jeweiligen Berufsgruppe tauschen sich regelmäßig in Gesprächen über den jeweiligen Stand der Behandlung aus. Der*die Qualitätsbeauftragte des Brustzentrums überprüft regelmäßig die Umsetzung der Verfahren in der Praxis und die Einhaltung der aktuellen Leitlinien der Fachgesellschaften. So zeigen wir auf der einen Seite Transparenz bezüglich der Behandlungsverfahren und auf der anderen Seite kann kontinuierlich an Verbesserungen gearbeitet werden.
Bereits jetzt werden im Brustzentrum jährlich durchschnittlich 300 neu an Brustkrebs erkrankte Frauen im Einzugsgebiet sowie nahezu 700 Patientinnen in der Brustsprechstunde betreut. Brustkrebs ist eine Erkrankung, die auch in seltenen Fällen Männer betreffen kann. Zwei- bis dreimal pro Jahr werden auch Männer in unserem Zentrum behandelt.
Unsere Arbeit steht im Dienst der erkrankten Frau. Das bedeutet für uns, dass die betroffene, an Brustkrebs erkrankte Patientin im Mittelpunkt unserer Anstrengungen steht. Wir setzen uns für eine aktive Rolle der Frau bei der Entscheidungsfindung und Durchführung von Diagnostik und Therapie bei einer Brustkrebserkrankung ein.
Wir setzen innovative Entwicklungen zur Verbesserung der Versorgung von Frauen mit Brustkrebs zeitnah um. Von allen Behandlungspartnern wird die Optimierung der Bereiche: Vorbeugung, Früherkennung inklusive Screening, Diagnostik, operativer, systemischer, radioonkologischer und supportiver Therapie (zum Beispiel Schmerztherapie), sowie der Nachsorge angestrebt. Alle PartnerInnen des Brustzentrums handeln auf der Basis von „Evidenz-basierendem Wissen“ der einzelnen Disziplinen und aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien. Damit wird eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patientinnen sichergestellt.
Neben der Integration psychoonkologischer Behandlungsangebote, gehört für uns ebenfalls auch das Angebot alternativer Therapieverfahren, wie zum Beispiel die traditionelle chinesische Medizin (TCM), in das Gesamtkonzept der Betreuung.
Die Aus-, Fort- und Weiterbildung aller an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen wie Ärzt*innen, Pflegefachkräften, MTRAs, Psychoonkolog*innen und Sozialpädagog*innen erfolgt praxisnah und qualitätsorientiert.
Die enge Kooperation und der kontinuierliche Informationsaustausch zwischen den beteiligten Behandlungspartnern, innerklinisch, interdisziplinär sowie mit den nachsorgenden externen Einrichtungen und ambulant behandelnden KollegInnen wird neben ständigen persönlichen Kontakten durch regelmäßige Tumorkonferenzen, Fortbildungen und der Teilnahme am DMP (Behandlungsprogramme der Krankenkassen für chronische Erkrankungen) der Krankenkassen gewährleistet.
Mit den regionalen Selbsthilfegruppen arbeiten wir aktiv zusammen.
Menschlichkeit und Verantwortung bestimmen unser Handeln. Das bedeutet für uns, die Achtung der Würde des Einzelnen findet ihren Ausdruck in respektvoller, freundlicher und einfühlsamer Hinwendung. Die Betreuung der Patientinnen erfolgt in einem ganzheitlichen Ansatz und integriert auch die Angehörigen und das soziale Umfeld. Über die Sorge für den Einzelnen hinaus tragen wir Verantwortung für den gesellschaftlichen Umgang mit Gesundheit, Krankheit, Behinderung und Sterben.
Im Brustzentrum Minden-Herford werden verschiedene Brustkrebserkrankungen behandelt. Über die Art der Erkrankung geben ein Ultraschall, eine Mammoraphie oder die Entnahme einer Gewebeprobe Aufschluss. Dabei wird festgestellt, ob ein Tumor gut- oder bösartig ist. In jedem Fall wird ein individuell zugeschnitter Behandlungsplan erstellt. Ausführliche Informationen über die Untersuchungsverfahren, die Diagnosestellung, die verschiedenen Therapieverfahren mit oder ohne Chemotherapie und Nachsorge finden Sie auf der nächsten Seite unter folgendem Link.
Wir bieten zur Zeit die Teilnahme an folgenden Studien an:
Privatsprechstunde
Montag und Mittwoch 16 – 19 Uhr
Freitag 9 – 13 Uhr
Brustsprechstunde
Termine nur nach Vereinbarung von Montag - Donnerstag 8.30 – 15.30 Uhr, Freitag bis 14.00 Uhr
Anmeldung unter Telefon: 0571 / 790-4114
Im Rahmen des stationären Aufenthaltes, d.h. im Anschluss an Ihre Operation, bietet der Sozialdienst des Johannes- Wesling- Klinikum jeder Patientin mit Brustkrebs oder deren Angehörigen eine Sozialberatung an. Es wird die Möglichkeit geboten, persönliche und soziale Probleme aufzugreifen, die im Zusammenhang mit der Erkrankung und deren Folgen stehen. Themenschwerpunkte sind:
Auch während der weiteren Therapie in der onkologischen Ambulanz oder in der Praxis für Strahlentherapie steht den Betroffenen der Sozialdienst auf Anfrage zur Verfügung.
Kontakt
Grit Thielemann (für die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe)
Telefon 0571 / 7 90 12 05
Friederike Weihe (für die Klinik für Hämatologie und Onkologie)
Telefon 0571 / 7 90 11 85
Unsere Physiotherapeutinnen unterstützen den persönlichen Heilungs- und Genesungsprozess der Patientinnen direkt am ersten Tag nach der Operation. Mit Bewegungsübungen und Lagerungshilfen wird möglichen Bewegungseinschränkungen im Arm und im Schulterbereich vorgebeugt. Diese Bewegungsübungen sollte jede betroffene Patientin auch nach dem Klinikaufenthalt zu Hause durchführen.
Kontakt
Physiotherapie / Physikalische Therapie am Johannes Wesling Klinikum
Telefon 0571 / 7 90–5 38 50
Die Diagnose Krebs erschüttert in vielen Fällen die bisherige Lebenseinstellung. Oft kann es dann hilfreich sein, wenn Erkrankte und/oder deren Angehörige Unterstützung und Entlastung durch psychoonkologisch-therapeutische Fachkräfte suchen. Gemeinsam lassen sich auch in solchen Lebenskrisen Lösungsmöglichkeiten und Ressourcen (Kraftquellen) entdecken. Aus diesem Grund bitten wir die erkrankten Frauen während ihres stationären Aufenthaltes, während der ambulanten Chemotherapie sowie während der Strahlentherapie einen Fragebogen auszufüllen. Hier wird die Patientin konkret zu unterschiedlichen Kriterien befragt, z. B. ob sie Angst vor dem Leben nach der Erkrankung hat, oder ob sie sich weniger leistungsfähig fühlt als vor der Erkrankung. Der jeweilige behandelnde Arzt wertet diesen Bogen aus und bietet der Patientin bei einem vorliegenden Unterstützungsbedarf Hilfen an. Während des stationären Aufenthaltes und der Behandlung in der onkologischen Ambulanz steht den Betroffenen bei einem Unterstützungsbedarf unsere Psychoonkologin, Frau Susanne Wagner, zur Verfügung.
Kontakt
Psychoonkologin Susanne Wagner
Telefon 05 71 / 7 90-5 10 06
E-Mail: susanne.wagner(at)muehlenkreiskliniken.de
Die Seelsorgerinnen und Seelsorger begleiten die Menschen im Johannes Wesling Klinikum in schwierigen Situationen. Die Krankenhausseelsorger im Johannes Wesling Klinikum bieten allen Patientinnen deshalb die Möglichkeit zu einem Gespräch.
Das Brustzentrum am Johannes Wesling Klinikum ist seit dem 26. Februar 2005 ein vom Land Nordrhein-Westfalen zertifiziertes anerkanntes Brustzentrum.
Anerkanntes Brustzentrum
Das Konzept der Brustzentren orientiert sich an den EUSOMA-Kriterien (2003) und berücksichtigt den Diskussionsstand der wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Zu den Hauptkriterien gehören:
Versorgung im Brustzentrum am Johannes Wesling Klinikum Minden
Frauen mit einem Verdacht auf Brustkrebs oder einer bereits gesicherten Diagnose können sich in der zweimal wöchentlich stattfindenden Brustsprechstunde der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe vorstellen. Leitlinienorientiert werden zur Diagnostik im Brustzentrum Mammographien, Vacuumstanzbiopsien sowie Mammasonographien mit einer speziellen 13-MHz-Sonde durchgeführt. Stanzbiopsien und offene Biopsien werden umgehend im Institut für Pathologie am JWK untersucht. Nach der Diagnosesicherung wird die Therapieplanung mit möglichen Alternativen gemeinsam mit der Patientin und ggf. ihrem Partner besprochen und festgelegt (informed consent).
Vor und nach jeder Operation werden alle Befunde zur weiteren Therapieplanung im Rahmen einer wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz mit den am Behandlungsprozess beteiligten Ärzten besprochen und diskutiert.
Die operative Versorgung der Mammakarzinom- Patientinnen erfolgt verantwortlich durch den Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie die senologischen Oberärzte. Die Durchführung der mammachirurgischen Eingriffe ist S 3-leitlinienorientiert. Es ist gewährleistet, dass bei jeder Lymphknotenausräumung mindestens zehnnLymphknoten gewonnen werden. Die Metastasenchirurgie wird, soweit möglich, durch die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Brustzentrum am JWK abgedeckt. Erforderlichenfalls wird konsiliarisch auf die Fachabteilungen der Chirurgie, Neurochirurgie, MKG, HNO und interventionellen Radiologie des Johannes Wesling Klinikums zurückgegriffen. Jede Patientin, bei der eine operative Entfernung der Brust durchgeführt werden musste, verlässt das Klinikum mit einer prothetischen Erstversorgung, die auf Wunsch direkt durch unser Sanitätshaus im Johannes-Wesling-Klinikum erfolgen kann.
Qualitätsmessung
1. Patientinnen befragen
Jährlich werden im ersten Halbjahr Patientinnenbefragungen zur Versorgung am Brustzentrum durchgeführt. Diese finden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitation (IMVR) der Humanwissenschaftlichen Fakultät/Medizinischen Fakultät der Univerität zu Köln statt.
Hauptkriterium der Befragung ist die ausreichende Aufklärung und Informationsgabe (Befund, und weitere Therapie) an die betroffenen Patientinnen durch den behandelnden Arzt. Eine Befragung erfolgt nur nach Einwilligung.
2. Messung aller Qualitätsindikatoren
Im operativen Bereich der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie auch im Rahmen der weiteren Behandlung in der Onkologie und Strahlentherapie, erfolgt eine kontinuierliche Messung und Auswertung aller Qualitätsindikatoren inklusive Benchmarking.
3. interne Audits (Bewertung)
Zur weiteren Entwicklung des Brustzentrums sowie zur Beseitigung von Schnittstellenproblematiken wird vom QM-Beauftragten des Brustzentrums mindestens jährlich eine Bewertung in allen Bereichen und bei allen Kernleistungserbringern des Brustzentrums durchgeführt. Die Ergebnisse werden mit den Abteilungsleitungen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besprochen und ggf. Ziele sowie Maßnahmen zur Veränderung festgelegt.
4. externes Audit
Alle Kriterien des Anforderungskataloges für Brustzentren des Landes NRW werden jährlich durch ein sogenanntes Überwachungsaudit durch die Ärztekammer Westfalen-Lippe überprüft. Das Brustzentrum am Johannes Wesling Klinikum Minden hat sich verpflichtet, sich alle 3 Jahre vor Ort durch die Zertifizierungsstelle der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKZert) überprüfen und rezertifizieren zu lassen.
5. Mitarbeitendenbefragungen
Mitarbeiterbefragungen bieten dem Management die Möglichkeit, direkte Informationen über Prozesse und Problembereiche zu erhalten, die für eine Verbesserung der Qualität und die damit zusammenhängenden notwendigen Maßnahmen von hoher Relevanz sind. So lassen sich mit Hilfe von Mitarbeiterbefragungen Schwachstellen aufdecken, aber auch Lösungsvorschläge ermitteln. Des Weiteren bietet eine kontinuierliche Befragung die Möglichkeit, die eingeleiteten Lösungsansätze zu evaluieren.
6. Beschwerdemanagement
Informationen zum zentralen Beschwerdemanagement und Ihre Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.
7. Epidemiologisches Krebsregister des Landes NRW
Seit dem 5. April 2005 müssen alle Formen von Krebserkrankungen einschließlich ihrer Frühstadien, Neubildungen unbekannten Charakters und unsicheren Verhaltens, sowie auch gutartige Neubildungen des zentralen Nervensystems gemäß dem Krebsregistergesetz (KRG NRW) verbindlich gemeldet werden. Dies gilt auch für alle Brustkrebspatientinnen, die im Brustzentrum behandelt werden. Die Patientinnen werden entsprechend vom behandelnden Arzt des Brustzentrums aufgeklärt. Die Meldung und Eingabe der Daten erfolgt durch die Mitarbeiter der Tumordokumentation.
8. Qualitätsbericht
Jährlich wird ein Qualitätsbericht verfasst, um Leistungsmengen, Qualitätsziele, Planung, Durchführung und Ergebnisse von qualitätsrelevanten Maßnahmen des Brustzentrums zu veröffentlichen.
Nicole Hages
Qualitätsmanagementbeauftragte
Telefon: 05 71 / 79 05 20 61
E-Mail: nicole.hages[at]muehlenkreiskliniken[dot]de
Die Kernleistungserbringer des kooperativen Brustzentrums am Johannes Wesling Klinikum Minden sind:
Darüber hinaus kooperiert das Brustzentrum mit:
Medizinische Hochschule Hannover (MHH) – Institut für Zell- und Molekularpathologie
OE 5120, Gebäude I6, Ebene 01
Carl-Neuberg-Straße 1
D-30625 Hannover
Telefon 05 11 / 5 32-45 22
Radiologische Diagnostik - Überörtliche Gemeinschaftspraxis
Dr. B. Paesch
Marienstraße 28
32427 Minden
Telefon 05 71 / 8 37 77 10
www.radiologieteam-minden.de
Brustkrebshilfe OWL e.V. – Gemeinsam gegen Brustkrebs
Ulrike Weber-Krumwiede
Amrumweg 19
32427 Minden
Telefon 01 51 / 42 53 71 87
www.brustkrebshilfe-owl.de
Gesprächskreis Bad Oeynhausen
Brigitte Gramstat
Bonneberger Straße 52
32602 Vlotho
Telefon 0 57 33 / 68 49
Klinik Bad Oexen
Oexen 27
32549 Bad Oeynhausen
Telefon 0 57 31 / 5 37-0
E-Mail: info(at)badoexen.de
www.badoexen.de
Klinik Porta Westfalica
Steinstraße 65
32547 Bad Oeynhausen
Telefon 0 57 31 / 1 85-0
E-Mail: info(at)kpw.eu
www.kpw.eu
Konsiliararztvertrag Dr. U. Knaack
Gemeinschaftspraxis
Tagesklinik für ambulante Operationen
Eidingsen 2
32549 Bad Oeynhausen
Telefon 0 57 31 / 2 03 11
E-Mail: info(at)dr-knaack.de
www.eidingsen2.de
Univ.-Prof. Dr.
Philipp Soergel, MHBA
Direktor
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Gynäkologische Onkologie und
Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin,
Senior-Mammaoperateur
Willibroad Che Chi
Geschäftsführender Oberarzt
Koordinator Brustzentrum Minden-Herford
Senior-Mammaoperateur