ENDOPROTHETIKZENTRUM Lübbecke (EPZ)

Der künstliche Gelenkersatz

Herzlich willkommen im Endoprothetikzentrum Lübbecke

Das Endoprothetikzentrum (EPZ) der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie ist auf den Ersatz der großen Gelenke, insbesondere auf die Implantation und den Austausch von Hüft- und Kniegelenken spezialisiert. Ein leistungsstarkes Team aus erfahrenen Ärztinnen und Ärzten, Physiotherapeut*innen und Pflegekräften arbeitet eng zusammen und sichert durch geregelte Behandlungswege einen hohen Therapieerfolg.

Über das Zentrum

Künstliche Gelenke werden in Deutschland seit Jahren in hoher und steigender Anzahl eingesetzt. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, den Ansprüchen der Patient*innen auch auf lange Sicht gerecht zu werden. Von daher steht für uns der Erhalt des eigenen Gelenkes ganz im Vordergrund. Sollte der Gelenkerhalt aber nicht mehr sinnvoll und der Einsatz einer Endoprothese, also eines Kunstgelenkes, erforderlich sein, erarbeiten wir für jeden unserer Patient*innen ein individuelles Therapiekonzept.

Um eine hohe Qualität sicherzustellen und uns auch mit anderen Kliniken zu vergleichen, beteiligen wir uns am Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) und haben das Spezialgebiet des Gelenkersatzes einem externen Prüfverfahren unterzogen. So möchten wir eine kontinuierlich hohe Qualität garantieren und diese durch das EndoCert-Zertifikat belegen.

 

Was ist ein zertifiziertes Endoprothetikzentrum?

In einem zertifizierten Endoprothetikzentrum werden Operationen an den großen Gelenken nach neuesten medizinischen Erkenntnissen von besonders erfahrenen Ärztinnen und Ärzten durchgeführt. Eine Klinik, die sich nach dem sogenannten EndoCert-Verfahren überprüfen lässt, muss bestimmte Anforderungen erfüllen. Diese beziehen sich auf die Spezialisierung der Ärztinnen und Ärzte, der Pflegekräfte, der weiteren an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen sowie auf den Behandlungsweg selbst.

Eine externe und unabhängige Zertifizierungsstelle kontrolliert in regelmäßigen Abständen die Umsetzung dieser Anforderungen im Auftrag der medizinischen Fachgesellschaften. Nur bei einer entsprechenden Anzahl an Gelenkoperationen, routinierten Abläufen bei der Patientenversorgung und kontinuierlicher Überprüfung der Behandlungsqualität wird das Zertifikat erteilt.

Für die Patient*innen bedeutet die Versorgung in einem zertifizierten Endoprothetikzentrum ein hohes Maß an Sicherheit bei der Gelenkersatzoperation und die Gewissheit, dass die Klinik sich durch einen besonders hohen Qualitätsstandard auszeichnet

Erkrankungen und Behandlungen
Das künstliche Kniegelenk – Schmerzfreies Gehen ist das Ziel

Liegt eine fortgeschrittene Verschleißerkrankung des Kniegelenkes (Gonarthrose)vor und sind alle anderen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft, hilft oft nur der Gelenkersatz durch eine Endoprothese, also ein Kunstgelenk. Betrifft der Verschleiß nur eine Seite des Kniegelenkes, kann eine sog. (unicondyläre) Schlittenprothese die richtige Wahl sein. Sind beide Gelenkhälften und auch das Kniescheibengelenk betroffen, wird eine vollständige Oberflächenersatzendoprothese ausgewählt. In jedem Fall werden wir in Abhängigkeit von Ihrem Lebensalter, Ihrem speziellen Krankheitsbild und -stadium die für Sie optimale Lösung auswählen und mit Ihnen besprechen.

Wir verwenden neben den Schlittenprothesen ein modernes bausatzartiges (modulares) Knieendoprothesensystem, bei dem der Operateur je nach Stabilität auswählen kann, wie weit die Bänder erhalten werden können oder ob bei lockerer Bandführung eine sog. geführte Endoprothese mit einem Verbindungszapfen zwischen dem Ober- und dem Unterteil der Endoprothese verwendet wird. Die Metallkomponenten werden am Ober- und Unterschenkel je nach Knochenqualität ggf. mit einer dünnen Schicht Knochenzement befestigt. In jedem Fall ist sofort eine Vollbelastung möglich.

Um möglichst präzise Ergebnisse zu erzielen, setzen wir beim Ersatz des Kniegelenkes regelmäßig ein Navigationssystem ein. Die Operation verlängert sich um einige Minuten und es werden vier zusätzliche Bohrungen im Knochen erforderlich. Dieser Aufwand lohnt sich – die Genauigkeit wird deutlich verbessert.

Bei starken Fehlstellungen der Beinachse (X- oder O-Bein) mit verschleißbedingter Knochenschädigung und instabilen Bändern sind Endoprothesen mit längerem Schaftanteil und einer verbesserten Ankopplung erforderlich, um Ihnen ein stabiles Kniegelenk zu verschaffen. Bei größeren Knochendefekten und insbesondere bei Wechseloperationen sind auch Unterlegblöcke oder Unterlegkeile notwendig. Der modulare Aufbau des Knieendoprothesensystems bietet große Flexibilität und ermöglicht damit eine bedarfsgerechte Anpassung an jede individuelle Situation.

 

Das künstliche Hüftgelenk – Chance auf ein neues Leben in Bewegung und Mobilität bis ins hohe Alter

Eine der häufigsten Gelenkverschleißerkrankungen ist die Arthrose des Hüftgelenkes (Coxarthrose). Bei steigender Lebenserwartung und dem immer größeren Wunsch nach Mobilität kommt dem Hüftgelenksersatz eine große Bedeutung zu. Der Ersatz des Hüftgelenkes ist eines der erfolgreichsten Operationsverfahren der Medizingeschichte. Wir führen diese Operationen im Endoprothetikzentrum routinemäßig durch und verwenden in der Regel zementfreie oder mit einer dünnen Schicht Knochenzement verankerte Implantate. Unter Berücksichtigung Ihres biologischen Alters, Ihrer Knochenqualität und Ihrem Aktivitätsniveau wählen wir aus einem Spektrum verschiedener Modelle die geeignete Endoprothese aus.

Nach Möglichkeit implantieren wir die Endoprothesen minimalinvasiv, das heißt mit einem kleinen Hautschnitt und besonders schonend für Weichteile und Muskelschichten. In der ersten Phase nach der Mobilisation laufen Sie an Unterarmgestützen und können in Abhängigkeit von Ihrer Knochenqualität das Gelenk rasch wieder voll belasten, bei der zementierten Technik von Anfang an, bei der zementfreien Implantationstechnik in Abhängigkeit von der intraoperativen Situation.

Auch wenn Hüftgelenksendoprothesen oft jahrzehntelang funktionieren, wird der Wechsel von gelockerten Hüftgelenksendoprothesen aufgrund der seit Jahren und Jahrzehnten hohen Implantation immer häufiger notwendig. Für diese Fälle stehen Spezialendoprothesen zur Verfügung, die wir wiederum in Abhängigkeit von Ihrer peziellen Situation auswählen und anpassen.

Auch beim Schenkelhalsbruch, einem der häufigsten Knochenbrüche, insbesondere des älteren Menschen, ist häufig ein Erhalt des eigenen Gelenkes nicht möglich oder bei gleichzeitigem Verschleiß nicht sinnvoll, so dass dann eine Hüftgelenkstotalendoprothese oder in sehr hohem Alter eine Teilendoprothese eingesetzt wird. Beim jungen Menschen streben wir dagegen immer ein gelenkerhaltendes Operationsverfahren an.

Sprechzeiten

Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag 9 bis 14 Uhr
oder nach telefonischer Vereinbarung

Endoprothesenregister

Bei der Aufnahme werden Ihnen bereits ausführliche Informationen über die Übermittlung Ihrer Daten an eine bundesweite Registerstelle übermittelt. Sinn und Zweck dieser Maßnahme ist, die Sicherheit für die Patient*innen weiter zu erhöhen. Durch dieses Endoprothesenregister Deutschland lässt sich künftig im seltenen Fall von Misserfolgen oder Folgeoperationen noch besser klären, ob die verwendeten Implantate, das operative Vorgehen oder individuelle Patientenmerkmale verantwortlich sind. Die Übermittlung dieser Daten ist freiwillig, anonymisiert und Sie werden mit dem o.g. Schreiben darüber ausführlich informiert.

Das Endoprothesenregister Deutschland geht auf eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie zurück und wird vom AOK-Bundesverband, dem Verband der Ersatzkassen e.V., dem Bundesverband Medizintechnologie e.V. und dem BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit unterstützt.

quote icon
Erst kommt das Wort, dann die Arznei und dann das Messer.
– Dr. Christian Jäger
Newsletter
Klinikfinder