„Wir wollen helfen, weil wir wissen, wie schwer es oft für kranke Kinder ist“ – mit diesen einfachen Worten haben Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen der Integrierte Gesamtschule mit Oberstufe (IGS) Schaumburg aus Stadthagen ihre Herzensaktion „Geld für die Kinderkrebsstation“ ins Leben gerufen. Vor etwa eineinhalb Jahren gründete Ida Gralki zusammen mit 19 anderen Schülerinnen und Schülern eine Projektgruppe mit dem Ziel Spenden durch Schulveranstaltungen einzusammeln, um regionale Spendenprojekte zu unterstützen. Das Besondere: Die Projektgruppe plant und organisiert alles eigenständig. Lediglich den Fahrdienst für Besorgungen müssen zwischendurch die Eltern übernehmen. Die Kommunikation läuft meist in den Pausen auf dem Schulhof oder über ihre Whats-App-Gruppe. „Wir haben uns für die Kinderkrebsstation als unser erstes Spendenprojekt entschieden, weil Krebs jeden von uns oder unserer Familie treffen kann und wir niemanden alleine lassen möchten. Für die Kinder, die Tag für Tag gegen diese Krankheit kämpfen, ist das nicht nur eine finanzielle Unterstützung – sondern zeigt ihnen, dass wir und auch andere Menschen an sie denken und sie unterstützen “, sagt die 14-jährige Ida Gralki, Hauptorganisatorin der Spendenaktion. Die Spendensumme von 1.600 Euro sammelten sie durch mehrere Verkaufsaktionen auf Schulveranstaltungen ein – Waffel- und Blumenverkauf beim Tag der offenen Tür oder Popcornangebot auf einer Spendengala.
Mit großer Freude und Stolz übergaben die Schülerinnen und Schüler ihre gesammelte Spende in Höhe von 1.600 Euro an die Kinderkrebsstation E 22 im Johannes Wesling Klinikum in Minden, um betroffene Kinder und ihre Familien in einer schweren Zeit zu unterstützen. Den Spendenscheck nahmen Professor Dr. Bernhard Erdlenbruch, Direktor der Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologie, pädiatrische Intensivmedizin, und pädiatrische Hämato-Onkologie am Johannes Wesling Klinikum sowie Claudia Bahl, Erzieherin auf der Station E22 in Empfang. „Wir freuen uns sehr über das Spendengeld in Höhe von 1.600 Euro und sind sehr beeindruckt von so viel Engagement in so jungen Jahren. Die Schülerinnen und Schüler haben mit ihrer Spende ein bedeutendes Zeichen der Solidarität gesetzt. Die Aktion zeigt eindrucksvoll, wie junge Menschen Verantwortung übernehmen und Mitgefühl leben“, so Professor Erdlenbruch.
Was mit dem Spendengeld passieren soll, steht auch schon fest. „Unsere Kinder lieben es, sich mit den Reitpferden auf Rollen in den Fluren fortzubewegen. Daher freuen wir uns sehr, unseren kleinen Patientinnen und Patienten auf der Station E22 eine ganz besondere Freude machen zu können: wir tauschen die defekten Reitpferde durch neue Spielgefährten aus“, erklärt Erzieherin Claudia Bahl. Gerade für Kinder, die oft lange liegen müssen, sind diese mobilen Pferde eine wunderbare Möglichkeit, aktiv zu bleiben, den Kreislauf anzuregen und ein Stück Normalität im Klinikalltag zu erleben. Mit viel Freude können die Kinder auf den Pferden „reiten“ und so ihre Motorik spielerisch stärken – eine tolle Ergänzung zur Behandlung und eine wertvolle Unterstützung für Körper und Seele. „Den Rest des Geldes möchten wir für kleine Nikolaus- oder Weihnachtsüberraschungen für die Kinder nutzen, die sich zu der Zeit auf der Station befinden und leider nicht zuhause bei ihren Familien sein können“, ergänzt sie.
Die Station E22 verfügt über mehrere Schwerpunkte. In der onkologischen Einheit werden Kinder und Jugendliche mit Bluterkrankungen und onkologischen Krankheiten versorgt. Das ärztliche Team wird von der Pflege und dem psychosozialen Team, Erzieher*innen, einer Kunsttherapeutin, einer Lehrerin und anderen Mitarbeiter*innen unterstützt. Nach der Diagnosestellung einer Krebserkrankung bei einem Kind oder Jugendlichen werden nach ausführlicher Aufklärung der Familie die Therapiemaßnahmen eingeleitet.
Im Vordergrund steht für die Station E22 allerdings immer die erkrankte Person mit ihrer Familie. „Es ist uns sehr wichtig, eine positive und familiäre Atmosphäre zu bieten, um den Familien in schwerer Zeit etwas Erleichterung zu verschaffen. Daher gibt es auf der Station vielerlei Angebote wie die Quietsch-Küche für die onkologischen Patientinnen und Patienten, in der neben kochen, spielen und anderen Aktivitäten auch ein Austausch betroffener Eltern untereinander mit Gesprächen möglich ist. Dieser Bereich wurde komplett durch Spenden finanziert “, erklärt Claudia Bahl weiter. Zudem werden auf der Station Musikangebote, Clownbesuche und Aktionen, die von der Elterninitiative und dem ELKI-Förderverein finanziert werden, angeboten.
