Informationen nach Inkontinenz- und Senkungsoperationen

Sehr geehrte Patientin,

Sie haben sich bei uns einer Inkontinenz- oder Senkungsoperation unterzogen. Mit den folgenden Informationen möchten wir Ihnen nach dieser Operation einige Ratschläge und Verhaltensmaßnahmen mit auf den Weg geben. Diese sollen dazu beitragen, eine komplikationslose Heilung und einen nachhaltigen Erfolg der Operation zu ermöglichen.

Auch wenn äußerlich keine Wunde zu sehen ist, muss die innere Wunde in der Scheide in der nächsten Zeit abheilen. Das verwendete Nahtmaterial löst sich von selbst auf.
Falls bei Ihnen ein sog. Netz zur Behebung einer Senkung eingelegt wurde, muss dieses in den nächsten Wochen in Ihren Körper einwachsen, um dem Beckenboden Stabilität zu verleihen. Anfänglich leichte Blutungen und später etwas länger anhaltende Wundsekretion sind normal.

Um einen optimalen Operationserfolg zu sichern, ist Ihre Mithilfe dringend erforderlich. Bitte beachten Sie deshalb folgende Verhaltensmaßnahmen:

  • Entleeren Sie die Harnblase regelmäßig. Vermeiden Sie starkes Pressen beim Wasserlassen (dadurch verschließt sich die Blase eher). Versuchen Sie sich zu entspannen und nehmen Sie sich Zeit. Haben Sie das Gefühl, dass sich die Blase nicht richtig entleert, stehen Sie kurz auf und setzen sich erneut auf die Toilette. Evtl. kann es einige Zeit dauern, bis das Gefühl für die Blasenfunktion wieder normal hergestellt ist.
  • Achten Sie auf regelmäßigen weichen Stuhlgang. Auch hierbei sollte starkes Pressen vermieden werden. Ballaststoffreiche Kost zusammen mit reichlich Flüssigkeitsaufnahme und bei Bedarf leichte Abführmittel (Pflaumensaft,
    Sauerkrautsaft, Lactulose etc.) wirken sich förderlich aus.
  • Vermeiden Sie schweres Heben und Tragen von Lasten. In den ersten 6 Wochen nicht mehr als 5 kg, im ersten Vierteljahr nicht mehr als 10 kg und danach zeitlebens – soweit es die Lebensumstände zulassen – nicht mehr
    als 15 kg.
  • Bis zur vollständigen Abheilung der Wunde in der Scheide (bis zu 4 bis 6 Wochen) verzichten Sie bitte auf Vollbäder, Geschlechtsverkehr, die Verwendung von Tampons, Schwimmen und Sauna.
  • Bezüglich allgemeiner körperlicher Aktivitäten sollten Sie eine Schonfrist von 4 bis 6 Wochen einhalten. Danach bitte leichten Ausdauersport (z. B. Spaziergänge, Walken, Radfahren in der Ebene) langsam steigern, bis auch
    anstrengenderer Sport mit evtl. Belastung der Bauchmuskulatur,
    Hüpfen, Springen und Heben mit obigen Einschränkungen nach ca. drei Monaten wieder möglich ist. Schwere körperliche Arbeiten sollten Sie zukünftig unterlassen.
  • Starkes Husten belastet ebenfalls den Beckenboden. Eine Erkältung oder Bronchitis mit hartnäckigem Husten sollte umgehend therapiert werden. Deshalb schränken Sie bitte auch das Rauchen ein.
  • Zur Änderung der Lebensführung nach Senkungsoperationen gehört auch die Reduktion des Übergewichtes.
  • Nach Einlage eines „Netzes“ empfehlen wir, die bei uns begonnene lokale Hormontherapie durch Scheidenzäpfchen weiterzuführen. Sechs Wochen lang täglich, danach zweimal wöchentlich zeitlebens.

Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit nach der Entlassung legt Ihre Frauenärztin/Ihr Frauenarzt fest. Dort vereinbaren Sie auch einen Termin zur Nachuntersuchung.

Mit Beckenbodengymnastik können Sie nach der Operation bei einer erfahrenen Physiotherapeutin beginnen. Bitte besorgen Sie sich ein Rezept dafür.

Bei möglichen Komplikationen – zum Beispiel unvollständiges Entleeren der Harnblase, Blasenentzündung oder stark riechender Ausfluss – wenden Sie sich an Ihren Frauenarzt bzw. Ihre Frauenärztin.
Nach operativer Behandlung einer Senkung kann in bestimmten Fällen eine Blasenschwäche neu auftreten.
Darüber wurden Sie bereits aufgeklärt. In diesem Fall bitten wir Sie, sich nach etwa sechs Monaten bei uns vorzustellen, damit über eine operative Behandlung entschieden werden kann.

Selbstverständlich sind wir für Fragen und bei Problemen über Ihren stationären Aufenthalt hinaus jederzeit für Sie erreichbar.

Station 7 Ost: 0 57 41 / 35 37 11 (Montag bis Freitag, 6 bis 18 Uhr)
Station 7 West: 0 57 41 / 35 37 01 (jederzeit)
Sekretariat: 0 57 41 / 35 12 00 (8.30 bis 16.30 Uhr)

Für Ihre weitere Genesung wünschen wir Ihnen alles Gute und hoffen, dass Sie durch die Operation wieder ein Stück mehr Lebensqualität gewinnen werden.

Ihr Team der Frauenklinik Lübbecke

 

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