Die Zentralapotheke der Mühlenkreiskliniken stellt die Versorgung aller stationär und ambulant versorgten Patient*innen der Mühlenkreiskliniken mit Arzneimitteln und apothekenpflichtigen Medizinprodukten sicher. Darüber hinaus werden auch Rettungsdienste und Krankenhäuser anderer Trägerschaften durch die Zentralapotheke versorgt.
Die Zentralapotheke versteht sich als Fachabteilung aller Themen rund um Arzneimittel – vom strategischen Einkauf über die Versorgungslogistik, die Herstellung patientenindividueller Arzneimittel, eine detaillierte Arzneimittelinformation bis hin zu patientennaher klinischer Pharmazie. In dieser Form arbeitet die Zentralapotheke Tag für Tag mit Ärzt*innen und Pflegekräften zusammen, um für die Patient*innen das beste Therapieergebnis zu erzielen.
Unter dem Begriff Versorgung fassen sich zahlreiche Arbeitsprozesse zusammen. Grundvoraussetzung ist eine bestmögliche Auswahl der Arzneimittel, welche in den versorgten Kliniken zum Einsatz kommen sollen. Die Apotheke ist hierzu zentral an der Arzneimittelkommission der Mühlenkreiskliniken beteiligt – die Kommission setzt sich aus den Klinikdirektoren und dem Apothekendirektor zusammen und bewertet mehrmals jährlich die verfügbaren Arzneimittel nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft. Aus der Fülle am Markt verfügbarer Arzneimittel wird eine verbindliche Arzneimittelliste festgelegt. Die Zentralapotheke setzt dann diese Liste aus etwa 1.600 Arzneimitteln im strategischen Einkauf um und achtet hierbei speziell auf höchste Qualität und Liefersicherheit, gute Handhabung und Pharmakoökonomie. Die Zentralapotheke ist hierzu Teil einer Einkaufsgemeinschaft aus über 70 deutschen Krankenhausapotheken und somit bestens vernetzt.
In der täglichen Versorgung der Kliniken stellt die Apotheke ein digitales Bestellsystem zur Verfügung, über das die Ärzt*innen und Pflegekräfte Arzneimittel schnell und sicher anfordern können und Informationen zu den Arzneimitteln erhalten. Die Apotheker*innen der Zentralapotheke bearbeiten diese Anforderungen und informieren gezielt Ärzt*innen und Pflegekräfte, zum Beispiel beim Tausch von ambulanten Präparaten auf die Arzneimittelliste der Klinik oder bei besonders komplexen Therapien wie Reserveantibiotika. Sie behalten so immer den Überblick über den Arzneimitteleinsatz in den Kliniken. Abschließend wird eine engmaschige Versorgungslogistik organisiert, welche eine zeitgerechte, bei Bedarf auch hochvariable Versorgung der Patient*innen permanent sicherstellt. Um schnell agieren zu können kommt ein moderner Großkommissionierautomat zum Einsatz, welcher bis zu 1.500 Packungen pro Stunde ausgeben kann. Erfahrene Pharmazeutisch-Kaufmännische Angestellte und Lagerfachkräfte kümmern sich um einen reibungslosen Materialfluss.
Die Information über Arzneimittel, die Recherche klinischer Datenlagen und die Beratung von Ärzt*innen, Pflegekräften und Patient*innen gehört zu den Kernaufgaben der Apotheker*innen. Die Apotheke ist mit umfangreichen medizinischen Datenbanken ausgestattet und ermöglicht so, dass die Apotheker*innen stets auf dem neuesten Stand hinsichtlich Nebenwirkungen, Wechselwirkungen oder auch Dosisoptimierungen von Arzneimitteln sind. Neben dem patientennahen klinisch-pharmazeutischen Tätigkeiten interagieren die Apotheker*innen hier also zentral aus der Apotheke telefonisch mit Ärzt*innen und Pflegekräften.
Das Leistungsspektrum der Zentralapotheke ist nicht nur auf die Apotheke beschränkt. Im Bereich Klinische Pharmazie sind Apotheker*innen direkt im Bereich der Aufnahme und der Stationen zahlreicher Kliniken tätig. Als Expert*innen für Medikationsmanagement, Antibiotic Stewardship und onkologische Pharmazie leisten Sie so als Teil des therapeutischen Teams einen Beitrag zu einer optimalen und sicheren Arzneimitteltherapie. Durch die digitale Medikationssoftware ist es hierzu in der Regel gar nicht erforderlich, dass der*die Apotheker*in direkt mit dem*der Patient*in in Kontakt tritt. Essentiell ist der direkte Patientenkontakt allerdings in der Pharmazeutischen Aufnahme: für bestimmte Kliniken durchlaufen die Patient*innen bei der Aufnahme ein Arzneimittelgespräch mit einem*einer Apotheker*in. Hier wird die Medikation erfasst, überprüft, bei Bedarf auf die stationäre Medikation umgestellt – der*die aufnehmende Arzt*Ärztin bekommt so wichtige Hinweise für die ärztliche Verordnung der Medikamente. Dies ist speziell bei Patient*innen, die viele Arzneimittel einnehmen sehr wichtig.
Auch aufwändigere Recherchen zu Studien und neuen Arzneimitteln gehören zum Aufgabenbereich im Bereich der klinischen Pharmazeuten. Hierdurch werden die Informationen für eine fortwährende Fortschreibung der klinikinternen Arzneimittelliste unter neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aufbereitet.
Ziel der Zentralapotheke ist es, mit ihren klinischen Pharmazeut*innen das Leistungsspektrum kontinuierlich auszuweiten und so zu einer optimalen Arzneimitteltherapiesicherheit in den Kliniken beizutragen.
Bestimmte Patient*innen benötigen individuell hergestellte Arzneimittel, welche nicht als Fertigpräparat eingekauft werden können. Diese Patient*innen werden durch die Herstellungsabteilung der Zentralapotheke versorgt. Das Spektrum der hergestellten Arzneimittel ist dabei weit gefächert und erfordert spezialisierte Apotheker*innen und Pharmazeutisch-Technische Assistent*innen, ebenso moderne Reinraumtechnik nach den aktuellen gesetzlichen Hygiene- und Qualitätsstandards. Diese Standards werden durch eine engmaschige Prüfung und ein generelles Vier-Augen-Prinzip durchgängig sichergestellt.
Für onkologische Patient*innen werden allein mehr als 15.000 Einzelzubereitungen pro Jahr hergestellt – diese Krebsmedikamente müssen sehr exakt und für jede*n Patient*in individuell dosiert sein, um optimal wirken zu können. Daneben werden spezielle Ernährungslösungen und Arzneimittel für die Neonatologie zubereitet. Mit mehr als 20.000 Einzelherstellungen für die Früh- und Neugeborenen wird wertvolle Unterstützung für die kleinen Patient*innen geleistet, die so im Handel auch nicht erhältlich ist.
Außerhalb des sterilen Arbeitsbereiches werden individuell zubereitete Salben, Kapseln und Lösungen im Umfang von rund 35.000 Einzelarzneimitteln hergestellt.
Die Zentralapotheke führt Herstellungen auch im Rahmen klinischer Studien durch und übernimmt hierbei umfangreiche Dokumentationsaufgaben nach den gesetzlichen Vorgaben. Auf diese Weise wird die klinische Forschung speziell im Universitätsklinikum Minden unterstützt.
Alle hergestellten Arzneimittel werden selbstverständlich durch Apotheker*innen geprüft und freigegeben.
Die Zentralapotheke ist als Weiterbildungsstätte für Klinische Pharmazie und als Weiterbildungsstätte für Arzneimittelinformation durch die Landesapothekerkammer Westfalen-Lippe nach §38 HeilBerG anerkannt. Apotheker können das gesamte Weiterbildungscurriculum in der Zentralapotheke absolvieren. Der Apothekendirektor und weitere Fachapotheker*innen der Zentralapotheke sind voll weiterbildungsermächtigt.
Die Zentralapotheke bietet Famulaturen und Praktika für Studierende der Pharmazie an.
Die Zentralapotheke ist durch die Landesapothekerkammer Westfalen-Lippe anerkannt als Ausbildungsbetrieb und bietet Ausbildungsplätze für angehende Pharmazeutisch-Kaufmännische Angestellte und Praktika für angehende Pharmazeutisch-Technische Assistent*innen an.
Apotheker*innen der Zentralapotheke sind in der Schulung anderer Berufsgruppen der Kliniken tätig. So werden etwa Schulungen über Arzneimittel mit besonderen Risiken durchgeführt, wie zum Beispiel der Umgang mit Zytostatika, deren sicheres Handling, geeignete Entsorgung und Verhalten im Falle von versehentlicher Freisetzung. Auch werden Schulungen für bestimmte Arzneimittelgruppen durchgeführt.
Die Zentralapotheke verfügt über ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) nach §2a Apothekenbetriebsordnung.
Ziel des QMS ist eine einheitlich hohe Qualität aller Prozesse, welche zu einer bestmöglichen Qualität der Arzneimittelversorgung, speziell auch der hergestellten Arzneimittel führt. Das QMS wird stetig fortgeschrieben und ermöglicht eine transparente und schnelle Anpassung an neue Erfordernisse.
Selbstinspektionen und interne Audits gewährleisten eine kontinuierliche Überwachung der Qualitätsstandards ebenso wie eine offene Fehlerkultur, welche zur stetigen Fortentwicklung der Prozessqualität führt.
Alle Mitarbeiter*innen der Zentralapotheke werden in diesem Sinne regelmäßig geschult. Zusammen mit Teilnahmen an externen Fachfortbildungen wird das Ziel verfolgt, die Kompetenz jedes Einzelnen an seinem Arbeitsplatz stetig weiterzuentwickeln.
Die Zentralapotheke übt weiterhin gesetzlich vorgegebene Maßnahmen der Qualitätssicherung in den Kliniken aus. So werden Arzneimittelvorräte der Stationen und Ambulanzen regelmäßig durch Apotheker*innen auf einwandfreie Beschaffenheit und richtige Lagerbedingungen überprüft. Die Apotheke vertritt ebenfalls den Bereich Arzneimittelversorgung in Auditierungen und Zertifizierungen zahlreicher Kliniken.
Dr. rer. nat.
Florian Immekus
Apothekendirektor
Fachapotheker für Klinische Pharmazie, ABS-Experte (DGI), Diplom-Pharmazeut
Telefon: 05 71 / 7 90 49 01
E-Mail: apotheke-minden[at]muehlenkreiskliniken[dot]de
Ines El Khelifi
Stellv. Apothekendirektorin
Fachapothekerin für Klinische Pharmazie, Medikationsmanagement im Krankenhaus,
Onkologische Pharmazie, ABS-Expertin (DGI),
Diplom-Pharmazeutin
Petra Böhm
Sekretariat
Louisa Jendrischeck
Sekretariat
Elisa Edler
Apothekerin
Ursula Fischer
Apothekerin
Fachapothekerin für Klinische Pharmazie
Onkologische Pharmazie, ABS-Expertin (DGI)
Irene Kirmeß
Apothekerin
Dr. rer. nat.
Peter Kirmeß
Apotheker
Katja Knepper
Apothekerin
Fachapothekerin für Klinische Pharmazie, Infektiologie
Janie Kneupel
Apothekerin
Lisa Kohlmeier
Apothekerin
Johanna Kreinjobst
Apothekerin
Fachapothekerin für Klinische Pharmazie, ABS-Expertin
Dr. rer. nat.
Ralf Lüpken
Apotheker
Fachapotheker für Allgemeinpharmazie, Diplom-Pharmazeut
Ilona Martens
Apothekerin
Fachapothekerin für Klinische Pharmazie
Dr. rer. nat.
Torben Schubert
Apotheker
Alexander Schüling
Apotheker
Lea-Laurine Schuster
Apothekerin
Jana Stranghöner
Apothekerin
Dr. pharm.
Blanka Patocskai
Apothekerin