16. Hilfstransport hat die Ukraine erreicht

MKK und Lions Club unterstützen weiterhin die medizinische Versorgung im Kriegsgebiet

Seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 hat der Krieg in der Ukraine große Zerstörung und viel Leid über das Land und die Menschen dort gebracht. Zehntausende zivile Todesopfer gab es bisher und die Zahl der Verletzten steigt stetig an. Jede Hilfe und vor allem die Hilfsmittel für die medizinische Versorgung vor Ort sind lebensnotwendig. Allerdings sind diese noch immer nur begrenzt verfügbar und die Ärzte kommen in den Kriegsgebieten tagtäglich an ihre Grenzen.

Gemeinsam mit dem Lions Club Porta Westfalica unterstützen die Mühlenkreiskliniken seit Kriegsbeginn mit ihrer Spendenaktion die medizinische Versorgung dort – mittlerweile sind rund 480.000 Euro Geldspenden eingegangen. Der Wert der geleisteten Sachspenden liegt bei zusätzlich rund 560.000 Euro. Seit dem ersten Transport fuhren schon zahlreiche weitere Transporte mit medizinisch notwendigen Materialien von Minden in Richtung Riwne. Im März verließ bereits der 16. Transport unsere Region Richtung Ukraine.

„Knapp 14 Tage nach Kriegsbeginn, am 11. März 2022, konnten wir mit unserem allerersten Transport starten. Damals hatten wir zunächst Medikamente jeglicher Art im Wert von 65.000 Euro an Bord. Heute, zwei Jahre später, ist es bereits der 16. Hilfstransport, der im März 2024 die Region Minden verlassen hat. Wir sind wahnsinnig stolz, was wir in dieser ganzen Zeit auf die Beine gestellt haben“, sagt Serhii Tabulovych, Anästhesist und Organisator der Hilfsaktion.

Bei diesem Transport wurden hauptsächlich Hilfsmittel für die militärische Notfallmedizin wie Tourniquets und Wundversorgungssets transportiert. Aber auch, vor allem für diese kältere Jahreszeit sehr wichtig, wurden aktive Wärmedecken sowie Infusionswärmer oder zwei Beatmungsgeräte mitgeliefert.

Den Transport hat Tabulovych dieses Mal zusammen mit anderen ukrainischen Ärzten des Klinikums Oldenburg und dem Städtischen Krankenhaus aus Oldenburg geplant und durchgeführt. „Ich habe die Kolleginnen und Kollegen Anfang des Krieges kennengelernt. Ein ärztliches Team aus Oldenburg – zumeist Anästhesisten – haben eine humanitäre Initiative zur Soforthilfe in den Kriegsgebieten in der Ukraine gegründet. Für mich war klar, ich möchte ähnliches für den Kreis Minden-Lübbecke umsetzen“, erklärt Tabulovych. Einmal pro Monat versucht der gebürtige Ukrainer deshalb die Lieferungen mit dringend benötigten Hilfsgütern für die Region Minden zu organisieren. Es ist leider aktuell logistisch sehr schwierig geworden, die LKW-Transporte zu organisieren, da auf der Strecke zwischen der polnischen und ukrainischen Grenze viele Proteste stattfinden, die eine Durchfahrt erschweren. „Deshalb sind Kooperationen wie mit den Oldenburger Ärzte-Teams besonders wichtig“, ergänzt er.

„Wir sind Herrn Tabulovych sehr dankbar für seine großartige Eigeninitiative und Hilfsbereitschaft bis zum heutigen Tag. Wir konnten damals auch nicht anders, als uns sofort an der wertvollen Spendenaktion zusammen mit den Mühlenkreiskliniken zu beteiligen und freuen uns sehr, dass noch immer die Spendenbereitschaft hier in der Region groß ist“, so Professor Dr. Martin Schrader, Präsident des Lions Clubs Porta Westfalica und Rolf Watermann, Schatzmeister des Lions Clubs Porta Westfalica.

Ein nächster Transport ist auch schon geplant und wird bereits im Mai/Juni den Kreis Minden-Lübbecke mit zahlreichen Hilfsgütern wie Narkosegeräten, unfallchirurgische Röntgengeräte, Verbandmaterial und OP-Verbrauchsmaterial verlassen.

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