Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Und noch heute finden gegenseitige Angriffe statt. Ein schrecklicher Zustand, der viele verwundete Soldaten und verletzte Zivilisten mit sich bringt. Die Hilfsmittel sind nur begrenzt verfügbar und die Ärzte vor Ort stehen tagtäglich vor ihrer größten Herausforderung: die medizinische Versorgung zu sichern.
Gemeinsam mit dem Lions Club Porta Westfalica haben die Mühlenkreiskliniken kurz nach Kriegsbeginn ihre Spendenaktion ins Leben gerufen – mittlerweile sind mehr als 440.000 Euro Geldspenden zusammengekommen. Der Wert der geleisteten Sachspenden bewegt sich bei 460.000 Euro. Seit dem ersten Transport fuhren schon zahlreiche weitere Transporte mit medizinisch notwendigen Materialien von Minden in Richtung Riwne. Im August verließ bereits der 15. Transport unsere Region.
„Bei jedem Transport, den ich mitbegleitet habe, habe ich von den Menschen dort so viel Dankbarkeit erfahren. Für sie sind wir und die medizinische Versorgungshilfe, die wir leisten, lebensnotwendig und geben ihnen Hoffnung“, sagt Serhii Tabulovych, Anästhesist am Johannes Wesling Klinikum Minden und Organisator der Hilfsaktion. Die bisherigen Transporte beinhalteten medizinische Materialien wie Verbandsmaterial, Chirurgie-Kits, Medikamente, Wärmedecken und Narkosemittel. Auch dringend benötigte Antibiotika für die kleinsten Patientinnen und Patienten wurden an ein Kinder-Krankenhaus geliefert. „Aber nicht nur an die Kriegsverletzten müsse man denken, auch an die chronisch Erkrankten, die etwa auf Insulin angewiesen sind“, erklärt der 34-jährige Anästhesist. Einmal pro Monat organisiert der gebürtige Ukrainer die Lieferungen mit dringend benötigten Hilfsgütern. Ziel ist die Großstadt Riwne im Nordwesten der Ukraine. Von dort aus wird dann weiterverteilt. Die Apotheke und der Einkauf der Mühlenkreiskliniken unterstützen dann eine möglichst rasche und kostengünstige Beschaffung der angeforderten Hilfsgüter.
Beim aktuellen 15. Transport wurden für etwa 20.000 Euro sechs dringend benötigte VAC-Geräte und zahlreiche Verbrauchsmaterialien für die VAC-Therapie gekauft und in die Ukraine geliefert. „Die Vakuumtherapie (VAC) ist eine besondere Form der Wundbehandlung. Die Wundheilung soll hierbei durch einen Wundverschluss in Kombination mit einer Drainage von Wundexsudat und Blut erreicht werden, wobei ein Unterdruck mit einer elektrischen Pumpe erzeugt und ein Sog aufrechterhalten wird“, erklärt Tabulovych.
Der 15. Transport hatte dieses Mal auch noch eine ganz besondere Lieferung mit an Bord: Das Feuerwehrtechnische Zentrum in Hille im Kreis Minden-Lübbecke organisierte 60 Feldbetten, die sie dem Team rund um Organisator Serhii Tabulovych für die Hilfe an den militärischen Standorten im Süden der Ukraine zur Verfügung stellen möchten. Ein Drittel soll auch die ukrainische Feuerwehr bei ihren Einsätzen in den Kriegsgebieten unterstützen.
„Wir sind immer noch sehr beeindruckt von der unglaublichen Spendenbereitschaft, der Menschen aus dem Kreis Minden-Lübbecke und darüber hinaus, die auch bis heute nicht nachgelassen hat“, so Professor Dr. Martin Schrader, Präsident des Lions Clubs Porta Westfalica und Rolf Watermann, Schatzmeister des Lions Clubs Porta Westfalica.
Ein nächster Transport ist auch schon geplant und wird bereits Ende September/ Anfang Oktober den Kreis Minden-Lübbecke verlassen.
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