Die guten Seelen des Klinikums

Die Grünen Damen und Herren sind seit 43 Jahren im Johannes Wesling Klinikum im Einsatz

Die Grünen Damen sind seit 43 Jahren im Johannes Wesling Klinikum Minden im Einsatz. Das Team hilft Patientinnen und Patienten bei Besorgungen, der Versorgung mit Kleidungsstücken aus Kleiderkammern, bringt sie zum Friseur oder hört manchmal einfach nur zu.

Sie schenken anderen Menschen ihre Zeit: Die Grünen Damen und Herren sind eine feste Institution im Johannes Wesling Klinikum Minden, und das seit mehr als 43 Jahren.

Sie haben immer ein offenes Ohr für die Patientinnen und Patienten und versuchen ihnen den Krankenhausaufenthalt zu erleichtern.

„Für mich ist es das Schönste, wenn ich mit meinem Besuch jemanden zum Lachen bringe“, erzählt Hannelore Bartzik, Leitung der Grünen Damen im Uni-Klinikum Minden. Die Rentnerin aus Petershagen trägt seit 2020 einen grünen Kittel. Seit 2021 ist sie die Leitung der Grünen Damen im Universitätsklinikum Minden.

Hannelore Bartzik war selbst vor einigen Jahren Patientin im Johannes Wesling Klinikum – hat die Grünen Damen also auch von der anderen Seite kennengelernt und war sofort begeistert von deren Engagement: „Ich wusste sofort, sobald ich aus dem Krankenhaus raus bin, möchte ich auch zu den Grünen Damen – die Arbeit, die die Mitglieder leisten, ist unglaublich wertvoll.“

20 Grüne Damen und ein Grüner Herr sind montags bis freitags im Universitätsklinikum Minden unterwegs und versuchen den Patientinnen und Patienten während ihrer Zeit im Krankenhaus eine Hilfe und Stütze zu sein. Die ehrenamtlichen Mitglieder – unter dem Dachverband Evangelische Kranken- und Alten-Hilfe e.V. – leisten einen unentbehrlichen Betreuungsdienst.

Das Team hilft Patientinnen und Patienten bei Besorgungen, der Versorgung mit Kleidungsstücken aus Kleiderkammern, bringt sie zum Friseur oder hört manchmal einfach nur zu.

„Ich verschenke Zeit“, erzählt Ulrike Dammeyer, die sich seit 2012 bei den Grünen Damen im Uni-Klinikum Minden engagiert. Die Rentnerin hat früher bei der Diakonie gearbeitet und wollte auch im Ruhestand gerne etwas für andere Menschen tun – ihnen helfen. Die Schicksale der Patientinnen und Patienten im Krankenhaus gehen ihr natürlich sehr nahe, „das berührt mich, wenn sich mir Menschen öffnen“. Einfühlsamkeit sei deshalb sehr wichtig für die Arbeit als Grüne Dame.

„Auf der anderen Seite sind aber auch emotionale Stabilität, Selbstbewusstsein und eine positive Ausstrahlung wichtig. Denn nur so kann man zu den Patienten Vertrauen aufbauen und ihnen Ängste nehmen oder mit kleinen Diensten eine Freude machen“, ergänzt Hannelore Bartzik.

Die Patientinnen und Patienten im Johannes Wesling Klinikum Minden sind unglaublich dankbar für das Engagement der Damen und Herren in den grünen Kitteln. „Wenn ich die Grünen Damen und Herren sehe, ist mein Tag erhellt. Es sollten sich viel mehr Menschen für dieses Ehrenamt begeistern – denn wir Patienten brauchen die Grünen Damen und Herren“, erzählt Iris Davelmeyer. Die Lübbeckerin ist als Dialyse-Patientin im Uni-Klinikum Minden stationär in Behandlung. Heute begleitet Ulrike Dammeyer sie zum hauseigenen Klinik-Friseur, da sie das alleine nicht schaffen würde.

„Ich bin aktuell auf einen Rollstuhl angewiesen, kann nur wenige Schritte alleine gehen. Dank der Hilfe von Frau Dammeyer kann ich heute aufgehübscht werden“, freut sich die Patientin.

Und während die Dialyse-Patientin beim Friseur sitzt, ist Ulrike Dammeyer schon wieder unterwegs und geht für einen anderen Patienten, dem gerade der Fuß amputiert wurde, im Kiosk einkaufen. „Der Patient hat sich Schokolade und ein paar Drogerie-Produkte gewünscht. Das erledige ich schnell, dann muss er nicht warten bis seine Familie in ein paar Tagen kommt“, erzählt Ulrike Dammeyer. „Die Grünen Damen und Herren sind einfach großartig, sie sind wirklich eine Bereicherung im Krankenhaus. Unsere Helden und Heldinnen in grün“, sagt der Patient gerührt.

Solche Situationen sind die größte Wertschätzung für ihre Arbeit, sagen die Grünen Damen. „Wir tun das für die Menschen, wir wollen einfach für sie da sein in einer schwierigen Zeit“, so Hannelore Bartzik. Während der Corona-Pandemie waren die ehrenamtlichen Krankenhaushelferinnen und Krankenhaushelfer ein Jahr lang nicht im Klinikum unterwegs – eine schwere Zeit für alle Beteiligten. „Als wir dann wieder unsere grünen Kittel angezogen haben, waren die Patienten, die Pfleger, Ärzte und besonders wir sehr glücklich. Für die Ärzteschaft und das Pflegeteam sind unsere Besuche auf den Stationen sehr wichtig“, weiß Hannelore Bartzik. Der Arbeitstag der Fachkräfte sei eng getaktet, „sie leisten jeden Tag so unglaublich viel und neben der eigentlichen Arbeit bleibt nicht viel Zeit für lange persönliche Gespräche, aber dafür gibt es ja uns“.

Deshalb sei es auch enorm wichtig, dass sich mehr ehrenamtliche Mitglieder bei den Grünen Damen und Herren engagieren – „viele unserer Mitglieder sind schon über 70“, erklärt die Leitung der Grünen Damen und Herren. Alle, die gerne ihre Zeit verschenken möchten, könnten sich bei Hannelore Bartzik melden: „Einfach durchrufen und wir lernen uns erstmal ganz unverbindlich kennen und schauen gemeinsam, ob das passt. Ich kann nur jeden dazu ermutigen, sich im Krankenhaus zu engagieren – mir gibt das unglaublich viel und jeden Freitag, wenn ich mit meinen Besuchen fertig bin, gehe ich glücklich und zufrieden nach Hause.“

Ihr grüner Kittel bedeutet der Rentnerin viel – er strahle Zuversicht und Trost aus. Genau das habe sie auch gespürt als sie zum ersten Mal eine Grüne Dame gesehen hat, „der grüne Kittel steht für Hoffnung“, sagt Hannelore Bartzik.

Weitere Informationen zu den Grünen Damen gibt es auf der Seite https://www.muehlenkreiskliniken.de/johannes-wesling-klinikum-minden/service/gruene-damen

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